DRM-Poker

DRM-freie Musik: Labels stellen Forderungen ...

Drei Labels, drei Forderungen und wenn sich die drei Major-Labels Warner Music, Sony BMG und Universal überhaupt in irgendetwas einig sind, dann darin, dass sie mit der aktuellen Situation unzufrieden sind. Während die Labels wohl nie auf die Idee kommen würden, CDs aus dem Walmart abzuziehen, wenn die Einzelhandelskette ihren Forderungen nicht nachkommt, ist eine Einigung mit Apple Voraussetzung dafür, dass sich die Zahl DRM-freier Tracks erhöht.

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Laut Quellen aus der Industrie hat jedes Label einen ganz eigenen Wunschzettel. Warner Music legt beispielsweise besonderen Wert auf eine Aufweichung der Preisstruktur, die es dem Label erlauben würde, besonders beliebte Songs für mehr als 99 Cent anzubieten. Ob das bedeutet, dass im Gegenzug digitale Ladenhüter günstiger verkauft werden könnten, steht nicht fest.

Sony möchte hingegen das ganze Vertriebsmodell ändern: Der iTunes Store soll vom Verkäufer zum Lieferant degradiert werden, Sony BMG agiert dann als eigentliche Verkäuferin. Der Vorteil für das Label: Eine deutlich bessere Kontrolle über die Preise, selbst wenn sich eines Tages die Konkurrenz auf dem Musikmarkt verschärfen sollte.

Universal möchte hingegen Wasserzeichen auf DRM-freien Tracks, um diese später zurückzuverfolgen, sollte die Musik in Tauschbörsen landen. Angeblich sollen sich einige andere Online-Musikhändler schon zu dieser Maßnahme bereit erklärt haben.

Kommentar

Falls dies tatsächlich die Forderungen sein sollten, dürften DRM-freie Tracks der verbliebenen drei Major-Labels noch auf sich warten lassen. Die Forderung von Sony BMG ist für Apple sicherlich nicht akzeptabel. Eine Aufweichung der Preisstruktur ist hingegen nicht unwahrscheinlich: In Japan gibt es schon seit dem Start flexible Preise und eine Zeit lang kosteten DRM-freie Tracks (iTunes Plus) in allen iTunes Stores mehr. Die Forderung von Universal ist hingegen ein weiterer Beweis für den Realitätsverlust der Musikindustrie, die ähnlich wie die Filmstudios nicht begriffen hat, dass es eben Menschen innerhalb der Industrie sind, die Alben und Filme zuerst in Tauschbörsen reinstellen - meist Wochen oder Monate, bis sie zuerst über iTunes erscheinen. 

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Es ist doch jedesmal wieder erstaunlich, wie doll sich doch die drei größten Plattenlabels streiten. So wäre es in Zukunft nett, nicht für ein bekanntes ganzes Album online mehr zu bezahlen als das CD Album im Geschäft kostet. Die Ironie ist jedoch, dass jeder sich ein CD Album kaufen kann und meist problemlos die Titel in eine Mediathek importieren kann. Und von dort aus, können die Titel auch im Internet weitergereicht werden.... und anstatt ein wenig mehr Vertrauen in die "Online-Music-Buy"-Plattform zu stecken, bremst man sie lieber aus.

Sony möchte hingegen das ganze Vertriebsmodell ändern: Der iTunes Store soll vom Verkäufer zum Lieferant degradiert werden.

Wo ist der "Major Label IDIOT Tag" Knopf? Wo könnte man hier ein Brett vor dem Kopf neu streichen damit es wenigstens schön aussieht?

Wann schnallen die Labels, dass iTunes den digitalen Musikvertrieb dominiert? Ich würde meine Musik DRM-frei mit Wasserzeichen wie bei iTunes+ üblich freigeben. Die, die runterladen WOLLEN machen das auch. Die anderen machen es weil DRM einfach nur zum KOTZEN ist.

Die Forderungen von Universal sind noch am vernünftigsten. Höhere Preise wird Apple nicht machen, und sich ganz sicher nicht zum Lieferanten degradieren lassen.

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