In Mac OS X versteckte Findlinge aufspüren

Das große maclife.de-Ostereiersuchen

Was sind Ostereier? Die landläufige Antwort: Kleine, mit Schokolade gefüllte Ovale, die nur im Frühling verkauft werden und genauso schnell in den Mägen der Käufer verschwinden, wie sie in den Regalen der Supermärkte aufgetaucht sind. Richtig? Nein. Ostereier, englisch "Easter Eggs", sind nämlich etwas ganz anderes: Kleine, mit Humor gefüllte Teile von Computerprogrammen, die von ihren Entwicklern tief im Programmcode versteckt wurden und nur findigen Suchern auffallen. Und es gibt in Mac OS X einige - gehen wir auf Ostereier-Suchtour!

Von   Uhr

An die Verrückten

Leoparden-Dompteure aufgepasst: In der neuesten Mac-OS-X-Version ist ein Osterei an ziemlich exponierter und gerade dadurch unauffälliger Stelle versteckt: Im Programmsymbol der Applikation TextEdit - klicken Sie es im Programme-Ordner an und drücken Sie die Leertaste. Schon erscheint das Symbol in Großansicht: Lesbar wird Apples Firmenphilosophie in Briefform - eben jener Werbeslogan, mit dem Apple die Herzen vieler Anhänger im Sturm eroberte.

Der Herr der Ringe

A propos erobern: Ob Frodo und seine Freunde im Tolkien-Klassiker "Der Herr der Ringe" die Eroberung von Mittelerde durch das Böse verhindern können, dürfen Fantasy-Freunde in Mac OS X nachlesen. In verkürzter Fassung, zugegeben, dafür aber als Kalender aufbereitet: Die einzelnen Wegpunkte der beschwerlichen Reise lassen sich im Terminal (Ordner Programme/Dienstprogramme) mittels des Befehls more /usr/share/calendar/calendar.lotr [ENTER] (in älteren Mac-OS-X-Versionen mit grep LOTR /usr/share/calendar/calendar.history [ENTER]) häppchenweise ([ENTER]-Taste zum Fortfahren drücken) anzeigen.

Demokratie?

Während - soviel sei an dieser Stelle verraten - den Fantasy-Reisenden am Ende Erfolg beschieden ist, sieht es in der Gegenwart weit weniger rosig aus: Wo ein Krisenherd dieser Erde ist und wie er sich nach Meinung der Apple-Programmierer in Zukunft entwickeln wird, verrät ein Blick in die Mac-OS-X-Applikation Lexikon: Wer dort nach "democracy" (engl., "Demokratie") sucht, findet im Thesaurus einen vielsagenden Beispielssatz ...

Farbenspiel

Zwar kein wirkliches Osterei - weil Teil der Darstellungserleichterung für Sehbehinderte - aber immer wieder eine nette Spielerei, um am Mac-Rechner von Freunden und Bekannten durch ein blitzschnelles Drücken einer Tastenkombination für viele Minuten Spaß durch Verwirrung zu sorgen: [Befehl]+[alt]+[ctrl]+[8] (Rückgängig zu machen durch erneutes Drücken der Tastenkombination.)

Verklagt mich doch!

Verwirrung dürfte auch jene ergreifen, die in den Systemeinstellungen unter Ton im Registerreiter Toneffekte den Warnton Sosumi finden. Sosumi - ein merkwürdiger Name. Und ein versteckter Hinweis, der sich nur demjenigen erschließt, der mit der Apple-Geschichte wohlvertraut ist. Ebenso natürlich all jenen, die maclife.de lesen und von dort aus auf den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verwiesen werden ...

Laaaangsamer ...

Viele Dinge unterscheiden Mac OS X von anderen Betriebssystemen: Nicht zuletzt die faszinierenden Animationen etwa beim Minimieren von Fenstern, in Exposé oder Time Machine oder bei der Nutzung von Front Row. Um sie dem staunenden Publikum besser präsentieren zu können, ließ Apple-Chef Steve Jobs eigens einen Slow-Motion-Effekt einbauen, den er auf der Bühne über einen einfachen Tastendruck aktivieren konnte. Seit den ersten Mac-OS-X-Versionen ist diese Funktion nie ausgebaut worden - wer also die [Umschalt]-Taste gerückt hält und dann den Minimieren-Knopf eines Fensters drückt, Exposé oder Time Machine aktiviert, darf die Animationskunst der Apple-Designer in ruckelfreier Slow-Motion-Qualität bewundern.

Kräftig saugen!

Und wo wir gerade beim Thema Animationen sind: Das Dock kann auf zwei Arten Fenster verschlucken. Trichter und Linear heißen die beiden in den Systemeinstellungen unter Dock zur Verfügung stehenden Effekte. Darf es etwas mehr sein? Kein Problem: Nach der Eingabe der Befehle defaults write com.apple.dock mineffect -string suck [ENTER] und killall Dock [ENTER] im Terminal (Ordner Programme/Dienstprogramme) saugt das Dock nunmehr jedes Fenster wie ein Staubsauger ein. In Verbindung mit dem schon beschriebenen Slow-Motion-Effekt ein echter Hingucker - und rückgängig zu machen, indem das oben schon beschriebene Systemeinstellungen-Menü bemüht und dort wieder ein anderer Effekt ausgewählt wird.

Fazit

Natürlich gibt es nicht nur in Mac OS X kleine, aber feine Ostereier: Auch in anderen Programmen verstecken sie sich. Im Internet findet sich beispielsweise hier eine schöne Fundstelle für zahlreiche Adobe-Programme und sogar eine Microsoft-Applikation. Stöbern Sie ruhig einmal weiter, es lohnt sich. Und wenn Sie noch ein paar interessante Eier aufgetan haben - teilen Sie sie doch mit anderen Lesern, indem Sie unterhalb dieses Beitrages einen Kommentar hinterlassen. Frohe Eiersuche wünscht Ihnen Ihre maclife.de-Redaktion!

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