Juristische Grabenkämpfe um freie iPhones

Apple-Abmahnung wegen iPhone-Bildern: Blogs und Co. nicht gefährdet

Mit dem Urheberrecht ist es so eine Sache: Jeder pocht gerne darauf, um eigene Erzeugnisse zu schützen. Auf der anderen Seite nimmt man es damit aber selbst nicht gerne so genau. Denn wer will schon im Einzelnen nachfragen, woher jedes Bild stammt, das auf der eigenen Webseite erscheint? So ging es auch Kristof Loll, der in seinem Online-Shop 3gstore für SIM-Lock-freie iPhones aus dem europäischen Ausland mit offiziellem Apple-Bildmaterial warb. Und daraufhin abgemahnt wurde.

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"Das ist mir absolut unbegreiflich", erklärte Loll gegenüber der Nachrichtenseite SPIEGEL ONLINE. Schließlich sei doch jeder Hersteller froh, wenn für seine Produkte nicht mit schlecht gemachten Amateurbildern geworben werde. Jeder, nur offenbar nicht Apple: "Dieses Bild darf nicht verwendet werden, um für ein Produkt oder eine Technologie zu werben oder sie zu verkaufen", heißt es in den Lizenzbedingungen, die jeder vor dem Download von Apple-Bildern akzeptieren muss.

Kein Wunder also, dass durch die Mac-Gemeinde ein Aufschrei ging: "Müssen jetzt weitere Blogs, Online-Portale und Shops mit Abmahnungen rechnen, wenn sie [Apple-]Bildmaterial verwenden?" fragt sich etwa 3gstore-Partner macnotes.de. Tatsächlich ist die Gefahr nicht völlig vom Tisch zu weisen ist. Schließlich dienen nicht alle Internet-Seiten, auf denen Apple-Fotos ihr Dasein fristen, redaktioneller Berichterstattung. Dennoch: Eine Abmahnwelle aus dem Hause Apple wird wohl niemand befürchten müssen. "Wer sich an die journalistischen Gepflogenheiten hält und unsere Bilder redaktionell verwendet, muss sich keinerlei Sorgen machen", beruhigt Apple-Deutschland-Sprecher Georg Albrecht die Gemüter, auch mit Blick auf Blogs.

Nicht zuletzt hat sich Apple mit 3gstore auch ein Ziel ausgesucht, das dem kalifornischen Unternehmen schon länger ein Dorn im Auge ist: Immerhin arbeitet dieser David gegen Goliaths Pläne, das iPhone in Deutschland exklusiv an T-Mobile zu binden. Und da Apple derlei mit Blick auf das Europäische Wettbewerbsrecht nicht verhindern kann, mögen Urheberrechtssticheleien nun ein Knüppel sein, den man der Konkurrenz in die Beine zu werfen versucht. Um 3gstore zum Straucheln zu bringen, reicht dies jedoch nicht: Kurzerhand fertigte man eigene Aufnahmen des iPhone an und stellte sie unter freier Lizenz ins Netz. Auf das nun jeder iPhone-Fotos auch abseits der Berichterstattung verwenden kann. Ohne auf das Urheberrecht achten zu müssen.

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