Kein Grund sich zu schämen

Alle Jahre wieder: Vom Umgang mit ungeliebten Weihnachtsgeschenken

Es müssen nicht immer selbstgestrickte Socken sein, die alljährlich zum Anti-Geschenk gekürt werden. Die Bandbreite des schlechten Geschmacks unter dem Weihnachtsbaum ist vielfältig: Die Musik-CD, die so gar nicht in Ihre Sammlung passt, das Sachbuch mit gut gemeinten bis unverschämten Lebenshilfen oder die Kleinigkeiten, bei denen nicht sicher ist, ob der Schenker beim Aussuchen wirklich hingeschaut hat - die Liste lässt sich individuell und unendlich fortsetzen. Doch wohin mit all dem Krusch, wenn der Weihnachtsbaum bald abgeschmückt und alles Festliche vergessen ist?

Von   Uhr

Der Dankbare

Sie haben ja Recht, der Gedanke zählt. Schließlich hat jemand in freundlicher Absicht an Sie gedacht, als er das Geschenk liebevoll umhüllte um Sie damit zu überraschen. Sollte Sie diese Vorstellung übermannen und letztlich die Abscheulichkeit des eigentlichen Geschenks überschatten - nun, dann haben Sie keine Wahl: Sie müssen es behalten. Wählen Sie einen unauffälligen Platz für den grässlichen Gegenstand, aber stellen Sie sicher, dass Sie ihn wiederfinden. Der Schenker soll schließlich bei einem überraschenden Besuch sehen können, wie sehr Sie seine guten Absichten in Ehren halten!

Der Praktische

Gehören Sie zu denjenigen, die wirklich allem irgendetwas abgewinnen können? Nun, dann werden Sie kreativ und wenden Sie das Abscheuliche zum Praktischen. Mit ein wenig Farbe, Accessoires oder zur Not Hammer und Säge kann man aus fast allem etwas zaubern. Für die grässliche CD fällt Ihnen doch sicher auch was ein. Vielleicht als Untermalung für den nächsten Film von Onkel Ottos 60. Geburtstag? Dann kann wenigstens die ganze Verwandtschaft daran teilhaben ...

Der Unbarmherzige

Sie belasten sich nicht gern mit Überflüssigem und sind mitunter resolut in Ihren Entscheidungen? Dann sollten Sie auch in Bezug auf die Ihnen in diesem Jahr zuteil gewordenen Bad-Taste-Geschenke keine Sekunde des Zweifelns verlieren und handeln: Verkaufen oder tauschen Sie ganz einfach um, was Ihnen lästig ist. Sie werden sehen, sobald es in bare Münze verwandelt ist, wird Ihnen vielleicht  kein Stein vom Herzen fallen, aber zumindest etwas Unansehnliches von Ihrer Kommode verschwinden. Vor allem: Schämen Sie sich nicht - Sie sind nicht allein. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage verkauft jeder zehnte Deutsche unliebsame Weihnachtsgeschenke im Internet. Nur jeder Zweite behält ein solches und jeder dritte bringt es in den Laden zurück.     

Der Teilende

Nun, es ist kein schöner, aber durchaus ein gangbarer Weg. Nach dem Fest ist schließlich vor dem Fest und so werden Sie alle Jahre wieder nach dem passenden Geschenk für diese oder jene Ihnen mehr oder weniger nahe stehende Person suchen. Warum nicht einfach weiterverschenken, was Ihnen nicht gefällt? So sieht das immerhin jeder fünfte Deutsche auch. Diese Einsicht vermag vielleicht auch das Bild korrigieren, dass sie vom scheinbar geschmacklosen Schenker haben: Vielleicht hat der arme es ja selbst im letzten Jahr geschenkt bekommen!

Nun, wie auch immer Sie sich entscheiden, Sie können gar nichts falsch machen, solange Sie es diskret tun. Selbst wenn das Geschenk also in ein paar Tagen im Müll landet - immerhin 4 Prozent der Deutschen tun dies - ist es immerhin besser als sich noch das ganze nächste Jahr zu grämen. Wir hoffen jedenfalls das beste, denn vielleicht hatten Sie ja in diesem Jahr Glück und fanden nur schöne und passende Geschenke auf dem Gabentisch! *** Natürlich ...

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Katia hat uns aber lauter schöne Geschenke hier bereitet! Danke!

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