Testbericht

Apples neue FineWoven iPhone-Hüllen: Gar nicht so fein

Apple hat vor kurzem seine neuen iPhone-Hüllen und -Zubehörteile aus FineWoven-Gewebe vorgestellt, die als "luxuriöser und haltbarer" und nachhaltigerer Ersatz für seine Lederoptionen vermarktet werden. Erste Testberichte deuten jedoch darauf hin, dass der FineWoven-Stoff die Erwartungen nicht erfüllen kann. 

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Allison Johnson, Tech-Reporterin bei The Verge, testete die FineWoven-Hüllen seit über einer Woche und zeigt sich wenig beeindruckt von deren Qualität. Kurz nach dem Auspacken stellte Johnson sichtbare Kratzer und Abnutzungserscheinungen an den Rändern der neuen MagSafe-Hülle fest. Außerdem stellte sie fest, dass der Stoff sofort Fussel und Fäden anzieht.

Kratzer scheinen bei FineWoven dauerhaft zu sein

Am besorgniserregendsten ist vielleicht, dass FineWoven sehr anfällig für dauerhafte Kratzer zu sein scheint. Johnson führte einen einfachen Kratztest mit ihren Fingernägeln durch, indem sie nur fünfmal über die Oberfläche fuhr. Dies hinterließ deutlich sichtbare und irreparable Kratzer auf dem Stoff. Sie merkt an, dass die Taschen bei normalem Alltagsgebrauch unweigerlich möglichen Kratzern durch Schlüssel ausgesetzt sind.

Nach den ersten Tests scheint es, dass FineWoven nicht so haltbar und widerstandsfähig ist wie das Leder, das es ersetzen soll. Die Etuis halten weder leichten Abnutzungen stand noch entwickeln sie eine Patina, die echtes Leder mit der Zeit annimmt. Stattdessen scheinen die FineWoven-Taschen bei regelmäßigem Gebrauch schäbig auszusehen.

The Verge ist der Meinung, dass die Kompromisse bei Qualität und Haltbarkeit den Stoff für solch hochpreisige Accessoires ungeeignet machen. Sie schlägt vor, einen gröberen, strukturierteren Stoff einzusetzen

The Verge gibt dem feingewebten Hüllen einen Daumen nach unten. Die Hüllen mögen ästhetisch ansprechend sein, aber es scheint unwahrscheinlich, dass sie die Belastungen des täglichen Lebens unbeschadet überstehen.

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ein Unsinn ist das, einfach wieder Leder verwenden

Ich verstehe auch nicht, warum man komplett auf Leder verzichtet anstatt auf verantwortungsvoll produziertes Leder zu setzen oder auf die mittlerweile qualitativ ebenfalls sehr hochwertigen Kunst- oder Vegan-Leder Alternativen zu setzen. Stoff ist nun einmal Stoff und kann nicht mit Leder mithalten bei Cases.

Wer beurteilen will ob Leder nicht vielleicht doch das bessere UND nachhaltigere Material für Hüllen ist, sollte die Herkunft mitbedenken. Das meiste Rind- und Schweinsleder stammt aus der Vermarktung von Schlachtvieh. Eine Lederhaut wird bis zu 8 mal gespalten um verschiedene Qualitätsstufen herzustellen. Für technische Hüllen wird i.d.R. billigeres Spaltleder benutzt. Davon fällt bei einem geschlachteten Rind ca. 25 qm geignetes Leder an. Daraus lassen sich bis ca. 800 Lederhüllen fertigen, die langlebig und widerstandfähig sind, auch dank Patina noch zunehmend schöner werden. Statt dessen soll ein Kunstoffmaterial, das nach kurzer Gebrauchsdauer von max. 2 Jahren unverottbar auf dem Müll landet, der umweltschonendere und nachaltigere sein? Erst wenn die Menschen mehrheitlich auf den Verzehr von Tierfleisch verzichtet haben wäre das der Fall. Durchaus wünschenswert.

Exakt. Aber Hauptsache es ist CO2-Neutral. Es ist ein Hype, der alle anderen Facetten ausblendet.

100% Zustimmung. Wenn man Nachhaltigkeit ernst mein, darf man Tierfelle aus der Schlachtung nicht wegwerfen....

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