Eigenes Bezahlsystem

Apple wirft Fortnite aus dem App Store

Fortnite für iOS hat ein eigenes direktes Bezahlsystem erhalten. Nur wenige Stunden später hat Apple nun reagiert. Fortnite hat daraufhin Klage eingereicht.

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2 Minuten Lesezeit

Das Spiel Fortnite ist aus dem App Store verbannt worden, weil Hersteller Epic Games sich nicht an die Nutzungsbedingungen gehalten hat und ein eigenes Bezahlsystem im Spiel etabliert hat, bei dem die Kunden per Kreditkarte zahlen können. Mutmaßlich, um die Provision für Apple zu umgehen, die sonst bei In-App-Verkäufen anfällt.

Das ließ sich Apple nicht gefallen und entfernte das beliebte Spiel kurzerhand aus dem App Store. Ein Download für das iPhone oder das iPad ist nicht mehr möglich.

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Epic-Chef Tim Sweeney ist Gegner des Provisionssystems, das Apple und Google etabliert haben. Er bezeichnete das System als Monopol.

Innerhalb von Fortnite senkte Epic Games den Preis von virtuellen Gütern und der Ingame-Währung V-Bucks um 20 Prozent - nicht nur unter iOS sondern auf allen Plattformen. Unter iOS und Android gibt es ebenfalls Rabatt, aber eben nur, wenn die Kunden die neue Bezahlmethode wählen. Das ist nun nicht mehr möglich.

Fortnite klagt - ging Apple in die Falle?

Als Reaktion auf die Entfernung von Fortnite aus dem App Store reichte Epic Games eine Klage (PDF) gegen Apple ein und fordert eine kartellrechtliche Untersuchung der App Store Regeln und Richtlinien. 

In der Klageschrift beschuldigt Epic Games Apple, ein "Gigant zu sein, der versucht, Märkte zu kontrollieren, den Wettbewerb zu blockieren und Innovationen zu ersticken", der "wettbewerbswidrige Beschränkungen" auferlegt und "monopolistische Praktiken auf Märkten" gegen die Entwickler von App Stores anwendet.

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Das ist schon ein wenig lächerlich: Jeder stationäre und online Einzelhändler hat Marge auf den Artikeln, die er verkauft. Auch Sony, Microsoft und Nintendo vertreiben Upgrades über IHRE Stores. Sind das die nächsten die Epic verklagen will?

Dieser ganze F2P Mist sollte ohnehin verboten werden. Ein fairer VK Preis für das Spiel meinetwegen auch mit bezahlten Major Upgrades ist transparent und ehrlich. Bezahlt wird dann an die Plattform, die es angeboten hat und der Entwickler bekommt seinen Teil vom Kuchen.

She ich genauso. Inzwischen gibt es das Thema auch zwischen Epic Games und Google.
Das Problem dabei ist, das die typischen Smartphone-Gamer nicht bereit sind, die Preise zu zahlen, die die Entwickler gern hätten. Wenn eine App ohne Erweiterungen schon mehr, als 5 € kostet, gibt es einen Aufschrei des Wuchers. Gute Games bedürfen vielfach einer aufwändigen Entwicklung - und das kostet. Insbesondere Android-Nutzer sind nicht für ihre Bereitschaft bekannt, für Apps zu zahlen. Kostenlos bzw. umsonst (bitte auf den Unterschied achten!) ist hier super-populär.
Dabei verstehe ich nicht, warum die App-Entwickler nicht einfach eine Lite-Version herausbringen - zum ausprobieren (in Funktionsumfang, Speichervolumen oder zeitlich limitiert) um mit einer Vollversion die Einnahmen zu generieren.
Aber da sind wir wieder beim Grundproblem: Die Angst vor dem Nutzer vom Typ kost nix.
Die Wertschätzung von Dienstleistungen ist - so scheint es - in Zeiten von freien Infos im www, kostenlosen Lieferungen und Rückversandt, Apps für umsonst … vollkommen verloren gegangen. Das Bewusstsein hierfür muss komplett neu aufgebaut werden.
Die Funktionsweisen der App-Stores bei Apple und Google tragen dazu bei. Das die Entwickler von der Plattform profitieren und damit ihren Vertriebsaufwand reduzieren, andererseits nicht bereit sind diese Leistung zu honorieren ist schon bezeichnend. Statt aber einen shit-storm gegen Epic Games heraufzubeschwören (man könnte die Situation mit ADIDAS vergleichen, die ihre Mietzahlungen aussetzen wollten), werden in diesem Fall Apple bzw. Google als die Buh-Männer ausgemacht.

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