(Bild: Apple) Wie lange der Akku deiner Apple Watch durchhält, hängt stark von der Nutzung ab. Manche Funktionen benötigen deutlich mehr Energie als viele andere. (Bild: Apple) So schön die Always-on-Displays auch sind, sie gehören zu den Funktionen, die stark Strom verbrauchen können. (Bild: Apple) Wer die maximale Akkulaufzeit will, findet sie in der Apple Watch Ultra. Mit Stromsparfunktionen aktiviert, kann sie laut offizieller Angaben drei Tage lang durchhalten. (Bild: Apple)
Die Apple Watch ist für viele zu einem täglichen Begleiter geworden, oftmals rund um die Uhr (ha!). Dabei soll sie zahlreiche Aufgaben erfüllen: Neben Uhrzeit und Datum gibt sie dir etwa Zugriff auf etliche andere Informationen, je nachdem, welche Apps du installiert hast. Sie hält dich über neue Benachrichtigungen auf dem Laufenden. Sie kann deine Gesundheit im Blick behalten, deinen Schlaf aufzeichnen und dir dabei helfen, fitter zu werden. Das sind nur einige Beispiele. Die Möglichkeiten sind enorm.
Dafür muss der vergleichsweise kleine Apple Watch Akku allerdings oft Schwerstarbeit leisten. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mehr aus der Batterie deiner Apple Watch herausholst. Du findest hier viele Tricks, um die Akkulaufzeit zu verlängern und außerdem Tipps, die dir bei typischen Problemen helfen.
Teil 1: Was kannst du von der Akkulaufzeit erwarten?
Bevor wir uns den Tricks und Kniffen widmen: Es ist wichtig, dass du eine realistische Erwartung an die Apple Watch Akkulaufzeit hast. Wie lange ein Akku durchhält, hängt dabei sowohl vom Modell als auch deiner persönlichen Nutzung ab.
Für die Standardmodelle wie die Apple Watch SE 3 oder die Apple Watch Series 11 gibt Apple eine Laufzeit von 18 Stunden bis 24 Stunden an. Dieser Wert basiert auf einer „typischen Nutzung“, die Apple recht genau im Kleingedruckten definiert: 300 Mal das Display durch Armheben aktivieren, 90 Mitteilungen empfangen, 15 Minuten lang Apps nutzen, ein 60-minütiges Training mit Musikwiedergabe etc. Beachte, dass diese Berechnung auch sechs Stunden „Schlaferfassung“ beinhaltet.
Im Alltag bedeutet das für die meisten Nutzer, dass die Uhr über den Tag kommt, aber beispielsweise am Abend oder über Nacht geladen werden muss.
Einen großen Sprung macht hier die Apple Watch Ultra 3. Ihre Akkulaufzeit ist mit bis zu 42 Stunden bei normaler Nutzung bereits gut doppelt so lang. Im Stromsparmodus sind sogar bis zu 72 Stunden möglich.
Die Ultra richtet sich laut Apples Marketing an Ausdauersportler und Outdoor-Fans, die eine längere Unabhängigkeit vom Ladekabel benötigen. Aber natürlich finden auch viele andere die Ultra-lange Akkulaufzeit praktisch!
Diese Zahlen sind logischerweise nur Richtwerte. Die tatsächliche Apple Watch Akku Laufzeit wird von vielen Faktoren beeinflusst: Wie hell ist dein Display eingestellt? Nutzt du dessen Always-on-Funktion? Verwendest du oft GPS für Workouts oder hörst Musik direkt von der Uhr? All das sind starke Energieverbraucher. Ich gehe gleich noch genauer darauf ein, wie du Strom sparen und damit die Akkulaufzeit verlängern kannst.
Praxis-Tipp: Lieber mehrmals kurz aufladen als einmal lang
Der Apple Watch Akku ist schneller aufgeladen als der deines iPhones. Er ist schließlich deutlich kleiner. Wie schnell es geht, hängt vom Modell ab und womit du deine „iWatch“ auflädst. Gehe aber davon aus, dass die Uhr in vielen Fällen schon nach 30 Minuten wieder auf einem guten Stand ist.
Generell ist es ein guter Tipp, die Watch lieber am Tage mehrmals kurz aufzuladen anstatt darauf zu warten, dass die Akkuladung in den roten Bereich geht. Denn das geht nicht nur schneller, sondern hilft auch der Langlebigkeit deiner Apple Watch Batterie. Generell wird empfohlen, die Ladung zwischen 20 und 80 Prozent zu halten. Siehe dazu weiter unten auch die entsprechende Funktion „optimiertes Laden“.
Praxis-Tipp: Akkustand immer im Blick haben
Um nicht von einem leeren Akku überrascht zu werden, solltest du den Ladestand regelmäßig prüfen. Dafür gibt es drei einfache Wege:
- Im Kontrollzentrum: Drücke die Seitentaste deiner Apple Watch (das ist der flache Knopf unter der Digital Crown), um das Kontrollzentrum zu öffnen. Hier siehst du den Akkustand direkt in Prozent.
- Als Komplikation: Richte dein Zifferblatt so ein, dass der Akkustand als feste „Komplikation“ angezeigt wird. So hast du den Wert permanent im Blick.
- Als iPhone-Widget: Füge das Batterie-Widget zum Sperr- oder Home-Bildschirm deines iPhones hinzu. Es kann dir nicht nur den Akkustand des Telefons anzeigen, sondern auch den deiner verbundenen Apple Watch (sowie anderer Geräte wie etwa deiner AirPods).
Teil 2: Die Akkulaufzeit aktiv verlängern
Nachdem du nun weißt, was du von deiner Uhr erwarten kannst, kommen wir zur Praxis: Wie kannst du selbst aktiv werden, um mehr Laufzeit aus einer Akkuladung herauszuholen? Hier gibt es einige sehr wirksame Stellschrauben.
Den Batteriezustand verstehen und prüfen
Zuerst ein wichtiger Punkt: der Batteriezustand der Apple Watch. Dieser Wert beschreibt nicht die aktuelle Ladung, sondern die langfristige Gesundheit deines Akkus. Jeder Akku altert chemisch und verliert mit der Zeit an Leistungsfähigkeit. Der Batteriezustand, den Apple als „Maximale Kapazität“ angibt, zeigt dir, wie viel Prozent der ursprünglichen Ladekapazität dein Akku noch besitzt. Eine neue Uhr sollte glatte 100 % vorweisen. Nach ein bis zwei Jahren kann dieser Wert beispielsweise auf 90 % sinken. Das bedeutet, eine volle Ladung hält dann nicht mehr so lange wie am ersten Tag.
Den Batteriezustand deiner Apple Watch zu prüfen ist einfach: Gehe auf deiner Uhr zu Einstellungen > Batterie > Batteriezustand. Hier siehst du die prozentuale Apple Watch Akku Kapazität. Fällt dieser Wert unter 80 %, empfiehlt Apple einen Batterietausch.
Der Stromsparmodus: Dein bester Freund im Notfall
Wenn du weißt, dass ein langer Tag bevorsteht oder der Akku zur Neige geht, ist der Apple Watch Stromsparmodus deine Rettung. Er ist dafür gemacht, die Laufzeit signifikant zu verlängern, indem er gezielt Funktionen deaktiviert, die viel Energie verbrauchen. Dazu gehören:
- Das Always-on-Display
- Herzfrequenzmessungen und Blutsauerstoffmessungen im Hintergrund
- Mitteilungen über unregelmäßigen Herzrhythmus
Aktivieren kannst du den Stromsparmodus der Apple Watch blitzschnell über das Kontrollzentrum: Seitentaste drücken und auf das Akku-Prozent-Symbol antippen. Ich habe lange nicht gewusst, dass das geht und bin den langen Weg über die Einstellungen gegangen …
Allgemeine Tipps für eine längere Laufzeit
Auch ohne den Stromsparmodus kannst du mit kleinen Anpassungen im Alltag etwas bewirken:
- Display-Helligkeit reduzieren: Reduziere die Helligkeit in den Einstellungen auf ein für dich noch angenehmes Minimum.
- Always-on-Display deaktivieren: Wenn dein Modell diese Funktion hat, überlege, ob du sie wirklich brauchst. Das Display nur bei Armheben zu aktivieren, spart Energie.
- Schlichtes Zifferblatt wählen: Animierte Zifferblätter oder solche mit vielen farbigen, sich laufend aktualisierenden Komplikationen verbrauchen mehr Strom als ein minimalistisches Design.
- Hintergrundaktualisierung einschränken: Nicht jede App muss ihre Daten im Hintergrund ständig auf den neuesten Stand bringen. Gehe in der Watch-App auf dem iPhone zu Allgemein > Hintergrundaktualisierung und deaktiviere sie für Apps, bei denen du keine Live-Daten benötigst.
- Mitteilungen verwalten: Jede eingehende Mitteilung aktiviert das Display und die Taptic Engine. Überlege dir in der Watch-App unter Mitteilungen, welche Apps dir wirklich auf dem Handgelenk Bescheid geben müssen.
Teil 3: Was tun, wenn die Apple Watch nicht lädt?
Trotz aller Optimierungen kann es vorkommen, dass das Apple Watch Aufladen einfach nicht funktionieren will. Wenn deine Apple Watch nicht lädt oder sich seltsam verhält, keine Panik! Die meisten Probleme lassen sich mit ein paar einfachen Schritten beheben. Gehen wir die häufigsten Szenarien durch.
Problem: Die Apple Watch lädt nicht
Du legst die Uhr auf das Ladegerät, aber nichts passiert. Wenn die Apple Watch nicht mehr lädt, folge dieser Checkliste:
- Verbindung prüfen: Der häufigste Fehler ist der simpelste. Sitzt das magnetische Ladekabel richtig auf der Rückseite der Uhr? Steckt der USB-Stecker fest im Netzteil und das Netzteil in der Steckdose?
- Alles reinigen: Staub oder Schmutz können eventuell den Ladevorgang stören. Wische die Glasrückseite der Uhr und den magnetischen Lade-Puck mit einem weichen, fusselfreien Tuch ab.
- Andere Stromquelle testen: Vielleicht liegt das Problem gar nicht an der Uhr. Probiere eine andere Steckdose, einen anderen USB-Port an einem Computer oder ein anderes Netzteil.
- Neustart erzwingen: Hilft das alles nichts, erzwinge einen Neustart. Halte dafür die Seitentaste und die Digital Crown gleichzeitig für etwa 10 Sekunden gedrückt, bis das Apple-Logo erscheint. Lege sie danach erneut auf das Ladegerät.
Problem: Die Apple Watch lädt nicht, roter Blitz erscheint
Wenn deine Apple Watch nicht lädt und stattdessen ein roter Blitz auf dem Display zu sehen ist, bedeutet das, dass der Akku extrem tief entladen ist. Das ist kein Defekt, sondern ein Warnhinweis: Die Uhr hat derzeit nicht mehr genug Energie, um normal zu starten. Die Lösung: Geduld. Lege die Uhr auf das (funktionierende!) Ladegerät und warte. Es kann 30 Minuten oder länger dauern, bis sie genug Saft hat, um wieder das normale Ladesymbol (einen grünen Blitz) anzuzeigen und sich einzuschalten.
Problem: Die Apple Watch lädt nur bis 80 %
Du nimmst die Uhr morgens vom Ladegerät und stellst fest: Sie ist nur zu 80 % geladen. Das ist in der Regel kein Fehler, sondern ein Feature! Apple nennt es „Optimiertes Laden der Batterie“. Deine Uhr lernt deine tägliche Routine und lädt den Akku über Nacht bewusst nur bis 80 %, um ihn zu schonen. Die restlichen 20 % werden erst kurz vor deiner üblichen Aufstehzeit geladen.
Sollte dich das stören oder du die Uhr doch früher als gewöhnlich brauchst, kannst du die Funktion unter Einstellungen > Batterie > Batteriezustand > Optimiertes Laden der Batterie deaktivieren.
Problem: Der Apple Watch Akku ist schnell leer
Manchmal fühlt es sich an, als ob die Prozente in Windeseile heruntergehen. Wenn dein Apple Watch Akku schnell leer ist, kann das verschiedene Gründe haben:
- Nach einem watchOS-Update: Es ist normal, dass der Akku in den ersten ein bis zwei Tagen nach einem großen Update mehr verbraucht, da im Hintergrund mehr Prozesse laufen. Gib der Uhr etwas Zeit (!).
- Eine App hängt: Manchmal ist eine App der Übeltäter, die im Hintergrund Unsinn treibt. Ein einfacher Neustart von Uhr und gekoppeltem iPhone kann hier Wunder wirken. Have you tried turning it off and on again?
- Schlechte Verbindung: Wenn die Uhr laufend versucht, eine schwache Bluetooth- oder WLAN-Verbindung aufzubauen, kostet das viel Energie. Wenn ein Neustart nicht hilft, ist der letzte Schritt oft, die Uhr vom iPhone zu entkoppeln und sie neu zu koppeln.
Teil 4: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Zum Schluss klären wir noch zwei Fragen, die immer wieder auftauchen und für Verwirrung sorgen können.
Kann ich die Apple Watch mit dem iPhone laden?
Die Idee ist verlockend: Unterwegs einfach die Uhr auf die Rückseite des iPhones legen und den Akku aufladen. Technisch wird das als „Reverse Charging“ bezeichnet. Obwohl moderne iPhones diese Funktion grundsätzlich beherrschen, um beispielsweise AirPods aufzuladen, lautet die Antwort hier leider: Nein, du kannst die Apple Watch nicht mit dem iPhone laden. Die Ladetechnologie der Apple Watch ist ein spezieller, magnetischer Standard, der nicht mit dem Qi-Standard kompatibel ist, den Apple für das Reverse Charging nutzt.
Kann ich die Apple Watch ohne das originale Ladegerät laden?
Du hast das Ladekabel vergessen, aber ein Freund hat ein kabelloses Ladepad für sein Android-Smartphone dabei? Auch hier funktioniert das Prinzip leider nicht. Man kann die Apple Watch laden ohne das Ladegerät von Apple, also ohne den Block, der in die Steckdose geht. Aber fürs Laden brauchst du Apples eigenen Ladepuck oder ein Modell von einem Drittanbieter, das explizit für die Apple Watch gemacht und idealerweise entsprechend zertifiziert ist. Ein normales Qi-Ladepad, wie es etwa für Smartphones verwendet wird, kann die Apple Watch nicht aufladen.
Zusammenfassung und Fazit
Ich hoffe, in diesem Ratgeber waren einige nützliche Tipps und Tricks für dich dabei. Ich selbst habe eine Apple Watch seit der Series 1. Aktuell ist es die Series 9. Probleme hatte ich mit dem Akku nur, wenn er zu alt wurde und die Gesamtkapazität spürbar gesunken war. Tauschen lässt sich der Akku zwar, aber das ist nichts für Laien. Gibst du das in Profihände, kommt der Preis für diesen Service leider bereits einer neuen Watch nahe. Das ist einer der großen Nachteile solcher kompakten Geräte.
Ansonsten habe ich mir angewöhnt, was ich auch in diesem Artikel empfehle: Ich lade meine Apple Watch, wenn gerade mal ein Moment Zeit ist. Während ich dies schreibe, liegt sie beispielsweise gerade auf ihrem Ladepuck. Früher habe ich das einfach am Abend gemacht. Inzwischen trage ich sie allerdings auch in der Nacht.