Der Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games in Australien erreicht eine neue Eskalationsstufe. Apple wirft dem Fortnite-Entwickler vor, eine „kostenlose Mitfahrgelegenheit“ auf der Plattform des iPhone-Herstellers zu suchen, nachdem ein australisches Gericht bereits im August 2025 teilweise zugunsten von Epic entschieden hatte.
- Apple beschuldigt Epic Games, eine kostenlose Mitfahrgelegenheit auf der iOS-Plattform zu suchen.
- Ein australisches Gericht entschied bereits teilweise zugunsten von Epic bezüglich Sideloading und alternativer Zahlungen.
- Die nächste Anhörung ist für Dezember geplant, die vollständige Verhandlung wurde auf März 2026 verschoben.
Apple wehrt sich gegen Epics Forderungen
In einer Stellungnahme gegenüber MacRumors betonte Apple seine Position deutlich: „Epic fordert jetzt, kostenlos auf Apples Plattform zu fahren und jeden Schutz zu demontieren, den wir zum Schutz von Nutzenden und Entwicklern eingerichtet haben – eine Forderung, die weit über das Urteil des Gerichts hinausgeht.“ Das Unternehmen kündigte an, weiterhin für ein Ergebnis zu kämpfen, das das geistige Eigentum respektiert und die sichere Verwendung schützt, die Verbrauchende und Entwickelnde von der Plattform erwarten.
Das australische Bundesgericht hatte bereits im August 2025 geurteilt, dass Apples Regeln gegen Sideloading und alternative Zahlungsmethoden gegen das Wettbewerbs- und Verbraucherschutzgesetz verstoßen. Epic Games möchte nun, dass das Gericht Sideloading auf iPhones in Australien ohne jegliche Gebühren an Apple erlaubt.
Gerichtsurteil geht über ursprüngliche Entscheidung hinaus
Apple argumentiert, dass Epics Antrag über das hinausgeht, was das Gericht in seinem August-Urteil erklärt hatte. Während der Richter sagte, dass Apples Anti-Sideloading-Regeln das Wettbewerbsrecht verletzten, erkannte das Urteil auch an, dass Apple das Recht hat, für seine Technologie bezahlt zu werden. Außerdem seien Apples Sicherheits- und Datenschutzbedenken ein berechtigter Grund, Third-Party-App-Stores zu verbieten.
Sideloading bezeichnet die Installation von Apps auf einem Smartphone oder Tablet, ohne den offiziellen App Store zu nutzen. Dabei werden Apps direkt aus dem Internet oder von alternativen Quellen heruntergeladen und installiert. Apple erlaubt diese Praxis normalerweise nicht auf iPhones und iPads, um Sicherheit und Qualitätskontrolle zu gewährleisten.
Am 17. Oktober 2025 fand eine Fallmanagement-Anhörung statt, bevor weitere Anhörungen stattfinden, die die Maßnahmen bestimmen werden, um Apples angebliche Verstöße zu beheben. Epic Games hat seine vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen eingereicht, und das Gericht wird nun die Argumente von Epic Games und Apple prüfen.
Zeitplan für weitere Verhandlungen steht fest
Eine erste Anhörung zu den Abhilfemaßnahmen ist für Dezember angesetzt, aber die vollständige Entlastungsanhörung wurde auf März 2026 verschoben, um Apple mehr Zeit zu geben, Epics Vorschläge zu prüfen und darauf zu reagieren.
Obwohl noch keine Entscheidung getroffen wurde, deutet das ursprüngliche Urteil darauf hin, dass Apple möglicherweise gezwungen werden könnte, Sideloading und alternative Zahlungsoptionen in Australien zu erlauben – ähnlich wie in der Europäischen Union mit dem Digital Markets Act. Apple befürchtet, dass das Gericht eine Entscheidung treffen könnte, die Datenschutz- und Sicherheitsbedenken für Verbrauchende schaffen und sie einem erhöhten Risiko aussetzen könnte.
Epic Games hat behauptet, dass Fortnite als Ergebnis des Urteils schließlich nach iOS in Australien zurückkehren wird. Der Fall ist Teil einer größeren globalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Unternehmen, die bereits seit 2020 andauert und verschiedene Rechtssysteme weltweit beschäftigt.