- Apple plant vorerst keine werbeunterstützte Version von Apple TV, bestätigt Eddy Cue.
- Der Streaming-Dienst kostete in den USA 2019 nur 4,99 US-Dollar, heute sind es 12,99 US-Dollar monatlich. Hierzulande bist du mit 9,99 Euro im Monat dabei.
- Die Konkurrenz setzt verstärkt auf Werbemodelle wie Pause-Ads als günstigere Alternative.
Apple wird vorerst keine werbeunterstützte Version seines Streaming-Dienstes einführen. Eddy Cue begründet dies mit der Philosophie, das Seherlebnis nicht durch Werbung zu unterbrechen. Die Konkurrenz setzt hingegen verstärkt auf Werbemodelle wie Pause-Ads.
Apple TV bleibt werbefrei – ein bewusster Verzicht
Während Streaming-Anbieter wie Netflix und Disney+ längst werbeunterstützte Tarife als günstigere Alternative anbieten, geht Apple einen anderen Weg. Eddy Cue, Apples Leiter der Services-Sparte, bestätigte in einem Interview mit Screen International, dass es derzeit keine Pläne für einen werbefinanzierten Apple TV-Tarif gibt. „Nichts zu diesem Zeitpunkt. Ich möchte nicht für immer nein sagen, aber es gibt keine Pläne“, so Cue.
Diese Haltung spiegelt Apples grundsätzliche Philosophie wider: Solange der Konzern aggressiv mit der Preisgestaltung bleiben kann, sei es besser für die Verbrauchenden, ihr Seherlebnis nicht durch Werbung unterbrechen zu lassen. Eine Strategie, die Apple trotz erheblicher Preiserhöhungen in den vergangenen Jahren beibehalten möchte.
Preiserhöhungen statt Werbemodell
Apple TV startete 2019 mit einem Preis von nur 4,99 US-Dollar pro Monat. Seitdem hat Apple den Preis dreimal angehoben: 2022 auf 6,99 US-Dollar, 2023 auf 9,99 US-Dollar und aktuell auf 12,99 US-Dollar monatlich. Diese Erhöhungen um insgesamt 160 Prozent zeigen, dass Apple bereit ist, höhere Preise durchzusetzen, anstatt auf Werbeeinnahmen zu setzen. Hierzulande kostet der Dienst nach wie vor 9,99 Euro im Monat.
Pause-Ads sind Werbeanzeigen, die erscheinen, wenn Nutzende einen Film oder eine Serie pausieren. Diese Werbeform wird bei Streaming-Diensten immer beliebter, da sie weniger störend wirkt als klassische Werbeunterbrechungen. Große Anbieter wie Hulu und YouTube nutzen bereits solche Pause-Werbung zur Umsatzsteigerung.
Die Konkurrenz hingegen hat erkannt, dass werbeunterstützte Tarife bei Kundinnen und Kunden sehr beliebt sind. Sie ermöglichen es, den Service zu einem niedrigeren Preis zu nutzen, während die Anbieter durch Werbeeinnahmen ihre Umsätze steigern können. Besonders die sogenannten Pause-Ads, die erscheinen, wenn Nutzende einen Inhalt pausieren, gewinnen an Bedeutung bei großen Streaming-Diensten.
Apple setzt auf Premium-Erlebnis ohne Kompromisse
Apples Entscheidung gegen Werbung fügt sich in die allgemeine Unternehmensstrategie ein, Premium-Produkte und -Services anzubieten. Der Konzern verdient sein Geld primär durch Hardware-Verkäufe und Service-Abonnements, nicht durch Werbung. Dies ermöglicht es Apple, die Nutzererfahrung in den Vordergrund zu stellen, ohne auf Werbeeinnahmen angewiesen zu sein.
Die kürzlich erfolgte Umbenennung von Apple TV+ zu Apple TV unterstreicht diese Positionierung. Apple möchte seinen Streaming-Dienst als eigenständige Marke etablieren, die sich durch hochwertige Originalinhalte und ein werbefreies Erlebnis von der Konkurrenz abhebt.
Ob Apple langfristig bei dieser Strategie bleibt, wird sich zeigen. Eddy Cues Formulierung „nichts zu diesem Zeitpunkt“ lässt durchaus Raum für künftige Änderungen. Sollten die Kosten für Inhalte weiter steigen oder der Wettbewerbsdruck zunehmen, könnte auch Apple seine Haltung überdenken.







