Medienwandel

Apple News läuft Facebook den Rang ab

Nachrichten aus vertrauensvollen Quellen verspricht Apple mit seinem Service Apple News. Die App gehört zu den Standards und wird in Australien, den USA und in Großbritannien und Nordirland als Vereinigtes Königreich bereits angeboten. Ein Online-Magazin in den USA beobachtet jetzt einen Medienwandel: Man erhält mehr Leser als über Facebook, aber kaum Umsatz. Das wirft die Frage auf, wie geht es weiter mit der „Zeitung“ von Apple.

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Das Online-Magzin slate.com untersucht, wo seine Inhalte gelesen werden. Dabei stellt man fest, das sich die Herkunft der Leser geändert hat. Die meisten Leser kommen inzwischen über die Apple-App „News“. Apple News läuft Facebook als Plattform den Rang ab. 

Slate begründet den Medienwandel in der kritischen Rolle, die Facebook und der Newsfeed von Facebook bei den US-Wahlen 2016 gespielt hat. Seit einem Jahr wird öffentlich über Manipulationen und gezielte Kampagnen im Facebook-Newsfeed diskutiert. Facebook musste bereits Teilnehmer aus seinem Netzwerk verbannen. Inzwischen erlegte Facebook sich einen neuen Codex auf, nach dem politische Werbung gekennzeichnet wird und Beratung von politischen Parteien gänzlich eingestellt wurde. Trotzdem verspielte Facebook das Vertrauen seiner Nutzer. 

Die Datenskandale laufen immer noch. So nutzt Facebook zum Beispiel Telefonnummern, die von Nutzern für die Zwei-Faktor-Autorisierung verwendet werden, auch für Werbung. Des Weiteren verknüpft Facebook die synchronisierten Adressbücher seine Nutzer und gelangt an Daten, die man selbst nicht bei Facebook eingegeben hat. Dabei handelt es sich um die sogenannten Schatten-Profile.

Davon unbeeindruckt wächst Apple News durch die Qualität journalistischer Inhalte und einer Schlagzeilen-Redaktion, die den Leser vor Click-Bait und Fake News schützen soll. Allerdings gibt es Apple News derzeit erst in drei Märkten: Australien, UK und USA. Für weitere Märkte muss Apple außerdem noch die Frage beantworten, wie Journalisten und Verleger für ihre Arbeit bezahlt werden sollen.

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Konkurrenz ist sicherlich okay und notwendig. Facebook hat viel Vertrauen verspielt durch zu große Arroganz. Die Menschen sind nicht so naiv wie Zuckerberg und Co. hofften. Die Quittung dafür haben sie bekommen und es wird noch mehr an „ Abwandern „ geben. Hoffentlich wird Apple News fair die Chancen nutzen.

Wo liegt das Problem „news“ weltweit freizuschalten?

Wo liegt das Problem „news“ weltweit freizuschalten?

Ganz einfach: Apple muss die News einkaufen, somit mit den Agenturen Verträge abschliessen. Steht auch im Artikel: Es gilt zu klären, wie die Journalisten für ihre Arbeit bezahlt werden. News sind nämlich nicht gratis.

Bei Goolge News und Microsoft News hat das aber schon geklappt.

Wie werden dort die Verläge entlohnt?

Beide im Appstore verfügbar.

Kann die Redaktion hier aufklären?

Beide Apps für den Endnutzer vollständig kostenlos!

Google weiss ich nicht, Microsoft hat einen Vertrag mit der Schweizerischen Depeschenagentur sda, jetzt neu Keystone_sda. Ich weiss es, weil ich zu diesem Zeitpunkt dort gearbeitet habe. Steht übrigens auch in den Microsoft Meldungen.

Wo liegt das Problem „news“ weltweit freizuschalten?

Hoffentlich kommt das bald auch zu uns.

Ich sehe ein großes Problem bei News in der Auswahl der Nachrichten, gerade was anfangs das Widget in Deutschland anzeigte, war Bild, Welt, Spiegel, Focus. Und wenn es da irgendeine Streiterei mit Flüchtlingen gab, stand da dann auch 4mal dieselbe Meldung, halt von 4 verschiedenen Webseiten.
Das gaukelt einem eine Wichtigkeit vor, welche der eigentliche Sachverhalt gar nicht hatte.
So passiert Meinungsmache.
Im wachsenden Populismus merkt man das hohe Defizit politischer Bildung in westlichen Kulturen, wohl ursächlich durch degenerierte Schulsysteme.

Apple hätte hier sicher die Chance etwas Großes zu schaffen. Objektive weit gefächerte Berichterstattung weg von Springer, Funke, Burda oder den amerikanischen Riesen.

Aber das sind halt die Quellen aus denen das Geld sprudelt.
Apple hat erkannt dass die ursprüngliche Medienlandschaft abgelöst wird. Die größten Medienkonzerne heißen nicht mehr Springer, sondern Facebook und Alphabet.
Die Medien besitzen die Macht durch Meinungsmache. Die Art der Berichterstattung beeinflusst politische Karrieren, Wahlergebnisse genauso wie Börsenkurse, Marktentwicklungen und wirtschaftliche Karrieren.
Wenn man da nicht mitmischt, bestimmen andere wie sich die Meinung über dein Unternehmen und damit dein Unternehmen selbst entwickelt.

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