Was das Bild so interessant macht: die spannende „Froschperspektive“, hier noch durch das Ultraweitwinkel verstärkt. Der Körper des Hauptmotivs bildet dabei ein Dreieck, das die Linien in der Umgebung ebenfalls widerspiegeln. (Bild: Apple) Ein schönes Beispiel für das gekonnte Spiel mit Licht und Schatten. Es verstärkt die Atmosphäre des Fotos, dass der Hintergrund nur schemenhaft zu erkennen ist. Die Linien der Billardtische und Lampen lenken den Blick hinein. (Bild: Apple) Ein minimalistisches Porträt, bei dem das Gesicht durch den simplen Hinter- und Vordergrund eingerahmt ist. Der leicht versetzte Ausschnitt gibt dem ansonsten statischen Motiv mehr Dynamik. (Bild: Apple) Mit der Makrofunktion lassen sich tolle Details selbst in kleinen Objekten zeigen. Es eröffnet vollkommen neue Perspektiven. (Bild: Apple) Bei den Pro-iPhones stehen drei Kameras mit unterschiedlichen Objektiven zur Verfügung, die dir besonders viel kreative Freiheit geben. Kreative Beschränkung kann aber ebenso zu tollen Ergebnissen führen. (Bild: Apple) Krasse Kontraste machen dieses Foto zum Hingucker. Der Hintergrund verschwimmt und wird beinahe zur Leinwand. Das Motiv selbst ist schattengleich. (Bild: Apple) Ein weiteres Beispiel für das gekonnte Spiel mit Licht und Schatten. Dass das Bild schwarz-weiß ist, verstärkt den ohnehin großen Kontrast noch weiter. Es wirkt geheimnisvoll und mysteriös. (Bild: Apple) Das Gesicht und der Körper des Hauptmotivs bilden hier ein Dreieck, das sich zudem durch seine Farbigkeit vom Hintergrund abhebt. Tolle Komposition und interessantes Licht machen dieses Porträt zu etwas Besonderem. (Bild: Apple) Eine spannende Bildkomposition, die hier ein Gefühl dafür vermittelt, wie klein Menschen im Vergleich zur Landschaft sind. Die wiederum ist nahezu abstrakt. (Bild: Apple) Warmes Licht mit dem Nachtmodus und eine symmetrische Komposition vermitteln Ruhe. Das Hauptmotiv ist durch die Umgebung eingerahmt. (Bild: Apple)
Grundlagen für ein starkes Bild
- Die erste Regel der Smartphone-Fotografie: Immer erst die Linse(n) reinigen! Ein Mikrofasertuch ist perfekt, das T-Shirt tut es aber auch. Mach dir diesen Handgriff zur Angewohnheit.
- Nutze die Goldene Stunde: Fotografiere kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang. Das weiche, warme Licht schmeichelt jedem Motiv!
- Achte auf den gesamten Bildrahmen: Wenn das Foto nicht so aussieht, wie du die Situation gesehen hast, hast du dich wahrscheinlich vor allem aufs Hauptmotiv konzentriert. Trainiere dich darauf, die gesamte Komposition zu sehen.
- Verstehe die Drittel-Regel: Dabei teilst du das Bild gedanklich in ein 3x3-Raster auf und positionierst das wichtigste Motiv an einem der Schnittpunkte. Das ergibt ein harmonisches und dennoch interessantes Foto.
- Aktiviere das Raster: Mach dir die Drittelregel einfacher und aktiviere das Raster in Einstellungen > Kamera > Raster.
- Geh dichter ran: Willst du etwa Personen vor einer Sehenswürdigkeit fotografieren, musst du dicht an den Personen sein, ansonsten sind sie nur kleine, kaum erkennbare Figuren. Bring ihre Gesichter ins Bild, eventuell ein Halbporträt, dann hast du noch immer genug Platz für den Hintergrund. Dann sieht man wenigstens, wer eigentlich auf dem Foto ist …
- Suche nach Linien, die den Blick führen: Nutze Wege, Zäune, Flüsse oder Architektur, um den Blick des Betrachters gezielt durch das Bild zu lenken. Diesen Trick haben schon die alten Meister für ihre Gemälde genutzt und es funktioniert auch heute noch perfekt.
- Verleihe deinen Bildern mehr Tiefe: Suche nach Objekten für den Vordergrund wie etwa einem Busch bei einer Landschaftsaufnahme. Eine solche „Staffelung“ macht ein Bild interessanter und lebendiger.
- Gib deinem Hauptmotiv einen Rahmen: Immer wieder schön ist es, durch ein anderes Objekt hindurch zu fotografieren. Denke etwa an ein Porträt, das du durch ein geöffnetes Fenster aufnimmst.
- Ändere radikal deine Perspektive: Ein ungewöhnlicher Blickwinkel macht ein alltägliches Motiv sofort spannender. Geh tief in die Hocke oder halte das iPhone gar in Bodennähe (Froschperspektive). Suche dir umgekehrt einen erhöhten Standpunkt (Vogelperspektive).
- Fotografiere Kinder und Tiere aus deren (!) Augenhöhe: Du wirst erstaunt sein, wie viel schöner das wirkt! Schluss mit den Bilder „von oben herab“.
- Setze den Fokuspunkt manuell: Ein Fingertipp auf dem Bildschirm genügt, um dein Hauptmotiv gestochen scharf zu stellen. Normalerweise ist dein iPhone schlau genug, das automatisch zu bestimmen. Aber sicher ist sicher …
- Passe die Belichtung vor der Aufnahme manuell an: Nachdem du fokussiert hast, wische neben der gelben Box nach oben oder unten (Sonnensymbol), um das Bild heller oder dunkler zu machen. Damit kannst du sicherstellen, dass die wichtigsten Bereiche deines Motivs korrekt belichtet sind, also weder zu hell noch zu dunkel erscheinen.
- Sperre Fokus und Belichtung: Halte deinen Finger auf dem Motiv gedrückt, bis der Hinweis „AE/AF-Sperre“ erscheint. So bleiben Fokus und Helligkeit fixiert, auch wenn du den Bildausschnitt leicht veränderst.
Die Kamera-App meistern
- Wechsle bewusst die Objektive: Nutze das Ultraweitwinkel (0.5x) für beeindruckende Landschaften, das Weitwinkel (1x) als Allrounder und das Teleobjektiv (2x, 3x, 5x) für Porträts oder Details ohne Qualitätsverlust.
- Passe die Hauptkamera an (Pro-Modelle): Tippe auf die „1x“-Schaltfläche, um zwischen den klassischen Brennweiten 24 mm, 28 mm und 35 mm zu wechseln und deinen bevorzugten Bildausschnitt zu finden.
- Nutze den Porträtmodus wie ein Profi: Spiele mit den verschiedenen Lichteffekten (z. B. „Studiolicht“) und passe die Tiefenschärfe (den „f-Wert“) sogar noch nach der Aufnahme an. Generell gilt: Achte beim Fotografieren lieber auf den Moment. Du kannst die Einzelheiten des Porträtmodus immer noch später anpassen, wenn du mehr Zeit und Ruhe hast.
- Geh ganz nah ran mit dem Makromodus (Pro-Modelle): Bewege dich nah an ein Objekt heran. Das iPhone schaltet automatisch in den Makromodus und enthüllt faszinierende Details von Pflanzen, Texturen oder Insekten. Du wirst selbst erstaunt sein, was du zu sehen bekommst.
- Fotografiere mit allen 48 Megapixeln (Pro-Modelle): Aktiviere in Einstellungen > Kamera > Formate die Option „ProRAW & Auflösungssteuerung“. So kannst du im HEIF- oder ProRAW-Format mit voller Auflösung fotografieren, um maximale Details für große Drucke oder starke Ausschnitte zu erhalten.
- Nutze de Nachtmodus für verblüffende Aufnahmen bei wenig Licht: Halte das iPhone bei Dunkelheit so ruhig wie möglich. Ein kleines Stativ wirkt hier Wunder, um die Belichtungszeit optimal zu nutzen und verwacklungsfreie Bilder zu bekommen. Dann wirst du im Bild Details erkennen, die du nicht einmal mit deinen eigenen Augen siehst.
- Definiere deinen Look mit „Fotografischen Stilen“: Lege vorab fest, ob deine Bilder z.B. „Kontrastreich“, „Leuchtend“ oder „Warm“ aussehen sollen, ohne Hauttöne unnatürlich zu verfälschen. Das ahmt unter anderem den Effekt nach, den früher unterschiedlicher Film haben konnte. Fotografen hatten oft ein Lieblingsprodukt, das genau ihrem Geschmack entsprach.
- Erstelle beeindruckende Panoramen: Führe das iPhone langsam und gleichmäßig entlang der Hilfslinie. Nimm links und rechts lieber zu viel als zu wenig auf. Schließlich kannst du hinterher immer beschneiden, aber nicht hinzufügen. Du kannst aus diesen Rundumsichten später auch Abschnitte als separates Bild herausnehmen.
- Nimm QuickTake-Videos auf: Wusstest du schon, dass du spontan Videos aufnehmen kannst, auch wenn du gerade im Foto-Modus bist? Halte dazu den Auslöser gedrückt! Lässt du los, stoppt die Aufnahme. Variante: Halte den Auslöser gedrückt und sobald das iPhone das Video aufnimmt, bewege deinen Finger nach rechts. Nun filmt es weiter, bis du die Aufnahme manuell beendest.
- Stabilisiere Action-Szenen (neuere Modelle): Aktiviere den „Action Modus“ (Symbol mit dem rennenden Männchen) bei Videoaufnahmen, um selbst starkes Ruckeln in eine flüssige Bewegung zu verwandeln. Du kannst beim Filmen dann sogar selbst Laufen und die Aufnahme ist nicht vollkommen verwackelt.
- Drehe Videos mit Tiefenschärfe (Kinomodus): Nimm Videos mit einem professionellen Look auf, bei dem der Fokus intelligent dem Hauptdarsteller folgt und der Hintergrund zugleich weichgezeichnet wird.
Kreative Aufnahmetechniken
- „Stauche“ den Hintergrund mit dem Tele: Durch einen optischen Effekt des Teleobjektivs werden Abstände zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund verkürzt. Das kannst du kreativ einsetzen. Eine Menschenmenge wirkt dadurch noch dichter. Oder du verbindest so eine Sehenswürdigkeit mit einem Vordergrund.
- Erstelle eine Langzeitbelichtung ganz ohne extra App: Hierzu nutzt du die Option „Live Photo“, die nicht nur eine Aufnahme macht, sondern ein kurzes Video. Das ist eigentlich dafür gedacht, um den perfekten Moment auch noch hinterher bestimmen zu können. Es hat aber einen weiteren Trick parat: Öffne die entsprechende Aufnahme und tippe links oben auf den Hinweis „Live“, denn das ist ein Menü! Hier kannst du unter anderem „Langzeitbelichtung“ auswählen. Dein iPhone vereint dann das gesamte Live Photo zu einer Aufnahme. Fotografiere damit einmal fließendes Wasser oder den Straßenverkehr in der Dämmerung.
- Fotografiere Silhouetten: Positioniere dein Motiv gezielt vor einer hellen Lichtquelle (z.B. dem Sonnenuntergang). Tippe auf den hellsten Punkt am Himmel, um dort die Belichtung zu setzen, und ziehe dann das Sonnensymbol neben dem gelben Quadrat noch weiter herunter. Umgekehrt kannst du stattdessen auch die Belichtung auf das Gesicht legen, das dann klar zu sehen ist, während es von einem Lichtkranz umgeben ist. Mit anderen Worten: Verstoße auch immer mal wieder gegen typische Grundregeln der Fotografie! Hast du sie einmal gelernt, kannst du sie gezielt brechen, um besondere Effekte zu erzielen.
- Nutze den „Mitzieher“-Effekt (Panning): Verfolge ein sich schnell bewegendes Objekt (z.B. ein Fahrrad) mit der Kamera und löse aus. Klappt alles wie es soll, bleibt das Motiv scharf, während der Hintergrund in dynamischer Bewegungsunschärfe verschwimmt. Kombiniere das einmal mit dem Tipp zur Langzeitbelichtung von oben.
- Spiele mit negativem Raum: Bilde dein Hauptmotiv bewusst in einer leeren Umgebung ab. Das schafft eine minimalistische, ruhige und oft sehr starke Bildwirkung. Die lässt sich durch interessantes Licht wie etwa starke Schlaglichter noch verstärken.
- Arbeite bewusst mit starken Kontrasten: „Perfekte“ Fotos sind oft harmonisch und beispielsweise gleichmäßig ausgeleuchtet. Das kann beispielsweise für Porträts eine gute Wahl sein. Es ist sehr schmeichelhaft. Dramatischer und interessanter aber wird es durch starke Kontraste, die deine Kamera an ihre Limits bringt. Denke etwa an krasse Unterschiede zwischen Licht und Schatten.
- Finde Reflexionen und Spiegelungen: Pfützen nach dem Regen, Fensterscheiben, Sonnenbrillen oder eine polierte Motorhaube können für überraschende und kreative Kompositionen sorgen.
- Suche nach Mustern und Texturen: Konzentriere dich auf sich wiederholende Muster, raue Oberflächen oder interessante Strukturen, um fast abstrakte und grafisch wirkende Bilder zu erstellen.
- Verstoße gegen die Drittel-Regel: Oben hatte ich dir erklärt, wie du mit dem 3x3-Raster harmonische Bilder gestaltest. Aber mach auch mal alles ganz anders und so „falsch“ wie möglich. Du kannst den Ausschnitt so radikal gestalten, dass man erst auf den zweiten Blick erkennt, was wirklich auf dem Foto zu sehen ist. Oder positioniere das Hauptmotiv versteckt in einer Ecke. Halte die Kamera schief. Das kann dein Bild dynamisch und dramatisch erscheinen lassen.
- Nutze absichtlich das falsche Objektiv: Ein gutes Beispiel ist (war?) der Trend zu Selfies mit dem Ultraweitwinkel (0,5x). Nach der klassischen Lehre ist das falsch, denn dieses Objektiv verzerrt das Motiv. Das ist hier aber ganz bewusst gewollt, um einen neuen und überraschenden Look zu schaffen.
- Beschränke dich bewusst auf nur ein Objektiv: Kreative Limitierungen können überraschend viel Spaß machen. Nimm dir etwa vor, alles nur im Ultraweitwinkel aufzunehmen oder nur mit dem Tele. Dadurch lernst du diese Objektive besser kennen und wirst in Zukunft die passenden Motive dafür schneller entdecken.
Nachbearbeitung wie ein Profi
- Beginne mit der Auto-Verbesserung: Tippe in der Bearbeiten-Ansicht auf den Zauberstab. Oft ist das schon ein guter Ausgangspunkt, den du dann manuell verfeinern kannst.
- Begradige den Horizont und die Perspektive: Nutze das Zuschneiden-Werkzeug nicht nur für den Bildausschnitt, sondern auch um schiefe Horizonte und stürzende Linien (z. B. bei Gebäuden) zu korrigieren.
- Nutze den „Brillanz“-Regler intelligent: Dieser Regler ist oft besser als der für die Belichtung, da er Lichter und Schatten gezielt anpasst und so für ein ausgewogenes Bild sorgt, ohne es flach wirken zu lassen.
- Verwende „Sättigung“ vs. „Brillanz“: „Sättigung“ macht alle Farben knalliger. „Brillanz“ verstärkt nur die bereits schwächeren Farbtöne und schützt Hauttöne. Meist führt Brillanz zum natürlicheren Ergebnis.
- Korrigiere den Weißabgleich: Hat dein Bild einen ungewollten Farbstich (etwa zu gelb oder zu blau)? Nutze unter „Wärme“ den Regler oder die Pipette, um eine neutrale Farbe im Bild auszuwählen.
- Setze einen letzten Akzent mit „Vignette“: Dunkle die Ränder des Bildes mit dem Vignette-Regler leicht ab. Das lenkt den Blick des Betrachters subtil zur Bildmitte.
- Bearbeitungen kopieren und bei einem anderen Bild einfügen: Du hast ein Bild perfekt bearbeitet und möchtest den Look nun auf andere Fotos derselben Serie anwenden? Tippe auf die drei Punkte (...) und wähle „Änderungen kopieren“, dann beim nächsten Bild im Bearbeitenmodus „Änderungen einfügen“. Ein riesiger Zeitsparer!
Welche Tipps hast du? Lass es uns wissen in den Kommentaren!