Apple hat ein neues Video veröffentlicht, das zeigt, wie der Horrorfilm „28 Years Later“ mit bis zu zwanzig iPhones gleichzeitig gedreht wurde. Regisseur Danny Boyle erklärt in dem auf dem Apple TV-Kanal veröffentlichten Clip, warum er sich für diese ungewöhnliche Aufnahmetechnik entschieden hat.
- Danny Boyle nutzte bis zu 20 iPhones gleichzeitig für Szenen in „28 Years Later“.
- Die Technik ermöglichte schnelle Aufnahmen an abgelegenen Orten ohne schwere Ausrüstung.
- Der Film wurde zum ersten großen Blockbuster, der hauptsächlich auf iPhone gedreht wurde.
Warum zwanzig iPhones für einen Horrorfilm?
„28 Years Later“ ist die Fortsetzung der erfolgreichen Zombiefilme „28 Days Later“ (2002) und „28 Weeks Later“ (2007). Boyle nutzte für ausgewählte Szenen ein spezielles Rig mit bis zu zwanzig iPhone 15 Pro Max-Geräten. Diese Technik ermöglichte es dem Team, an abgelegenen Orten schnell und mit geringem Aufwand zu arbeiten.
„Wir wollten, dass unsere Landschaft aussieht, als wäre sie 28 Jahre lang von keinem Menschen berührt worden“, erklärt Boyle im Video. Die Portabilität und Leistungsfähigkeit der iPhones machte es möglich, solche Aufnahmen ohne schwere Kameraausrüstung zu realisieren.
Innovative Kameratechnik für bessere Horrorerfahrung
Das spezielle iPhone-Rig funktioniert ähnlich wie die „Bullet Time“-Technik aus „Matrix“. Es bietet einen 180-Grad-Blickwinkel auf eine Szene und erlaubt es den Editoren, verschiedene Perspektiven zu wählen oder flüssig um die Realität herumzuschwenken. Boyle nutzt diese Technik besonders für die gewalttätigen Szenen des Films, um deren Wirkung zu verstärken.
„Es gibt eine unglaubliche Aufnahme in der zweiten Hälfte des Films, bei der wir das 20er-Rig verwenden – ihr werdet sie erkennen, wenn ihr sie seht“, verspricht der Regisseur. Die Technik soll die Zuschauenden direkt in die Szene hineinversetzen, anstatt sie nur klassisch zu beobachten.
Bullet Time ist eine Kameratechnik, die durch den Film „Matrix“ bekannt wurde. Dabei werden viele Kameras um ein Objekt platziert, um die Zeit scheinbar zu verlangsamen und gleichzeitig um das Motiv herumzuschwenken. Die Technik erzeugt spektakuläre Zeitlupenaufnahmen mit fließenden Kamerabewegungen.
Hommage an die digitale Tradition der Serie
Die Wahl der iPhones ist auch eine Hommage an den ursprünglichen Film. „28 Days Later“ wurde damals mit einer Canon XL-1 gedreht – einem Consumer-Camcorder, der auf MiniDV-Kassetten aufzeichnete. Diese Entscheidung war praktischen Gründen geschuldet: Die komplexen Szenen in einem verlassenen London erforderten schnelle Kameraarbeit ohne aufwendige Setups traditioneller Filmkameras.
Die charakteristische Digital-Ästhetik wurde zu einem Markenzeichen der Serie. Mit der Nutzung von iPhones für „28 Years Later“ knüpft Boyle an diese Tradition an – das iPhone ist heute das moderne Äquivalent zum damaligen Camcorder.
Technische Herausforderungen und Unterstützung von Apple
Für die Produktion erhielten die Filmemacher technische Unterstützung direkt von Apple. Neben den iPhones kamen spezielle Rigs, Aluminium-Käfige und Objektivaufsätze zum Einsatz. Trotz der mobilen Aufnahmetechnik wurde der Film im anspruchsvollen 2,76:1-Breitbildformat gedreht – einem Format, das normalerweise IMAX oder Ultra Panavision 70mm vorbehalten ist.
Der Film mit einem Budget von 75 Millionen US-Dollar wird damit zum ersten großen Blockbuster, der hauptsächlich auf dem iPhone gedreht wurde. Während kleinere Produktionen wie „Tangerine“ (2015) oder „Unsane“ (2018) bereits iPhones nutzten, handelte es sich dabei um Low-Budget-Filme mit begrenzter Veröffentlichung.
„28 Years Later“ spielte weltweit geschätzte 150 Millionen US-Dollar ein und zeigt, dass professionelle Filmproduktion mit Smartphones nicht nur möglich, sondern auch kommerziell erfolgreich sein kann. Der Film soll der Auftakt zu einer neuen Trilogie werden, geschrieben von Alex Garland, mit der erwarteten Rückkehr von Cillian Murphy.
Wenn du den Film sehen möchtest, kannst du ihn dir bei Apple TV+ anschauen.