Betrügerische Software unter neuem Namen

Erneut falsche Anti-Spyware für den Mac im Netz

Sicherheitsbewusste Mac-Nutzer haben es schwer: kürzlich sorgte ein Porno-Trojaner für Aufsehen in der Mac-Anwenderschaft, dann droht von der BlackHat-Konferenz mögliches Unheil aufgedeckt zu werden und Hacker bewiesen mal wieder die Verwundbarkeit von OS X.

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Zu allem Überfluss wollen einem jetzt auch noch dubiose Zeitgenossen ein wenig Panik einjagen: Das betrügerische Anti-Spyware-Programm namens MacSweeper, das bereits im Januar auftauchte, kehrte nun unter dem Namen iMunizator zurück. Nach der Enttarnung durch den Antivirenhersteller F-Prot war unter dem alten Namen wohl kein Geld mehr mit der Angst vor Sicherheitslücken zu machen.

Das scheint offensichtlich die alleinige Zielsetzung der gefälschten Anti-Spyware-Applikation zu sein, die diesmal von Trend Micro entdeckt wurde. iMunizator soll laut den Werbeaussagen eigentlich jene Stücke Software identifizieren und beseitigen, die private Daten des Nutzers ausspähen. Doch der Pseudo-Spywarewächter meldet wie sein Vorgänger nur einen Haufen Fehlalarme. Die darin beschriebenen Sicherheitslücken könnten laut den Meldungen des Programms nur mit der kostenpflichtigen Vollversion von iMunizator behoben werden, die allerdings den selben Effekt wie eine Deinstallation der Testversion hat: lediglich die penetranten Warnmeldungen verschwinden, nicht existente Sicherheitslücken aber gibt es weiterhin nicht.

Mit dem zunehmenden Marktanteil von Mac OS X scheint die bis vor einigen Monaten nur auf der Windows-Plattform bekannte Masche also auch auf Apple-Systemen rentabel zu werden. Noch ist der mittlerweile zweite Anlauf für das aufmerksame Auge aber noch nicht ganz glaubwürdig: die Magazine, von denen die vermeintlichen Auszeichnungen der Software stammen sollen, sind allesamt frei erfunden und die Geschäftsbedingungen schließen - für kommerzielle Software unüblich - jegliche Haftung und Funktionstüchtigkeit der Software aus. Sogar die Webseite unterscheidet sich von der MacSweeper-Seite nur durch die unterschiedliche Bezeichnung des Programms.

Wer seinen Apple-Rechner effektiv auf Viren - auch auf Windows-Schädlinge - prüfen will, greift deshalb besser zu dem kostenlosen ClamXav, das auf der Open-Source-Suchengine ClamAV basiert. Ebenso sind einige kommerzielle Angebote etwa von Intego für den Mac erhältlich.

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