Ewige Momente: Essentielle French-House-Produktionen

MC Solaar: Paradisiaque Jahr: 1997

Der Funk war weder zufällig noch umwegslos in den House gekommen. Es war der Daisy-Age-Hip-Hop, welcher frische Ideen in die Club-Szene hineinatmete und sie bedeutend befruchtete. Auch MC Solaar war mit diesen Einflüssen groß geworden, hatte mit ihrer geschickten Umdeutung bereits drei Millionen-Seller landen können. Mit „Paradisiaque“ wurden die verschiedenen Bezüge aber so klar wie selten zuvor: produziert hatte Album und Single der bereits von Motorbass bekannte Boom Bass, der dem Song mit seinem eleganten Gangsterfilm-Sound und unwiderstehlichen Flow seinen Stempel aufdrückte. Ein Jahr später folgte mit „MC Solaar“ ein weiterer Meilenstein.

Alex Gopher: You, My Baby and I

Jahr: 1998

Gophers Beitrag zum French House wird oft darauf verkürzt, dass er kurzzeitig mit Nicolas Godin, Jean-Benoît Dunckel, Xavier Jamaux, Éric LaCourt und Étienne de Crécy in der Band Orange spielte, aus der sich schon bald einige der bekanntesten Projekte des Genres entwickeln sollten. Gopher brauchte länger, um als Solo-Künstler auf den Plan zu treten und war zunächst vornehmlich als Sparring-Partner von Air und de Crécy tätig. „You, My Baby and I“ änderte das: Ein schmutziger Funk-Touch und ein dunkles Klaviermotif durchziehen den Track, der von einer finsteren Hip-Hop-Stimmung geprägt ist.

Bob Sinclar: I Feel for You

Jahr: 2000

Sinclar wird heute gerne Ausverkauf vorgeworfen, doch markierte „I Feel for You“ nach einer Phase der Stagnation einen Schritt nach vorne für den French House. Musikalischer als auf vergleichbaren Produktionen geht es auf dem Track zu, der klingt, als habe man einen 70er-Jahre-Klassiker auf 200bpm erhöht. Das Besondere an der Produktion ist dabei nicht nur, wieviel beweglicher und organischer hier die einzelnen Spuren klingen, sondern auch, dass sie einem traditionellen Pop-Song-Schema mit Strophe und Refrain folgen – die Basis für noch größere Hits war gelegt.

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