Der heiße Freemium-Herbst

Das sind die Gameloft-Hits im Herbst und Winter 2012

Die Firma hinter erfolgreichen App-Serien wie N.O.V.A. und Modern Combat, sowie dem Freemium-Dauerbrenner Ice Age: Die Siedlung lud Journalisten nach Berlin ein, um das App-Lineup für das letzte Jahresquartal vorzustellen. Maclife.de war vor Ort und hat sich angesehen, was die Franzosen im Köcher haben.

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Am Mittwoch, 24. Oktober, lud Gameloft in seine neue Büroräume in Berlin, um über aktuelle und zukünftige Entwicklungen und Produktionen zu informieren. Gregory Wintgens, Digital Marketing & PR Manager, begann mit positiven Wirtschaftszahlen. Das französische Unternehmen übertrifft erneut seine Vorjahresgewinne – bemerkenswert ist jedoch der Umstand, dass das börsennotierte Unternehmen rund die Hälfte seiner Einnahmen Spielen für Feature-Phones verdankt. Während Java-Games hierzulande niemanden hinter dem Ofen vorlocken, lassen Java-Versionen von Lego Batman, Splinter Cell und Civilization die Kassen in Brasilien, China und Indonesien klingeln.

Bei seiner Herbstkollektion für iOS setzt Gameloft weiter auf das Freemium-Modell. Sieben von acht vorgestellten Titeln werden Spieler kostenlos laden und spielen können, allerdings unter Umständen später zur Kasse gebeten. Einziger Premium-Titel ist der Shooter Modern Combat 4, der zum Jahresende zum Preis von 5,49 Euro erscheinen wird. Freemium spült Geld in Gamelofts Kassen, fordert aber auch längere und intensivere Pflege von Titeln, um Spieler bei Laune zu halten, so Wintgens. Dennoch zieht er eine uneingeschränkt positive Bilanz, wenn er über Titel wie Ice Age: Die Siedlung oder Order & Chaos: Online spricht, die stärkeren und langfristigeren Investitionen in bestehende Titel zahlen sich aus.

 

Der Dual-Stick-Shooter Zombiewood ist seit dem 25.10. für iPhone und iPad verfügbar. Als schwer bewaffneter Schauspieler ballert sich der Spieler mit mehr als 30 Waffen durch 20 Filmsets, die wiederum in Abschnitte unterteilt sind. Der erste Spieleindruck war durchweg positiv, besonders die witzige Cartoon-Grafik erfreute.

Mit World at Arms bringt Gameloft eine Mischung aus Action und Strategie. Verfeindete Parteien greifen einander an, der eigentliche Konflikt wird mit Wischgesten ausgetragen. Der Umfang ist mit 75 Missionen opulent. Besonders in den Mehrspieler-Modus hat Gameloft viel Arbeit investiert – über Game Center können sich Spieler im asynchronen Mehrspieler-Modus duellieren. 

Auf der nicht abebbenden Poker-Welle surft der Freemium-Titel Texas Poker for Prizes. Spieler können an bis zu vier Tischen gleichzeitig spielen und täglich an einer Lotterie teilnehmen, bei der keine Mettwürste oder halbe Schweine wie beim Preisskat, sondern Reisen nach Las Vegas und Flachbild-Fernseher zu gewinnen sind. Über die AirPlay-Funktion kann auf neueren iOS-Geräten der heimische Fernseher einbezogen werden, auf dem der Pokertisch zu sehen ist, die Karten des eigenen Blattes sind indes nur auf dem iOS-Gerät sichtbar.

Gemeinsam mit dem amerikanischen Spielzeug-Hersteller Hasbro arbeitet Gameloft an der Umsetzung der Titel My Little Pony und Littlest Petshop. Beide Spiele richten sich vorrangig an ein jüngeres weibliches Publikum. Während das Tycoon-Game My Little Pony spielerisch mit Ice Age: Die Siedlung und My Little Pincess verwandt ist, zielt Littlest Petshop auf die Sammelleidenschaft der Spielerinnen.

Darüber hinaus arbeitet Gameloft mit Autoherstellern an Erweiterungen für den Arcade-Racer Asphalt 7. Neue Strecken und lizenzierte Automodelle werden in 2012 und 2013 den Spielumfang vergrößern und Spielern zudem die Möglichkeit bieten Preise, wie eine Testfahrt auf einer Formel-1-Strecke, zu gewinnen.

Den MOBA-Titel Heroes of Order & Chaos sieht Gregory Wintgens in der Tradition von League of Legends. Gewappnet mit mächtigen Waffen und Zaubersprüchen duellieren sich Spieler mit anderen in der Fantasy-Welt von Order & Chaos: Online. Zur Auswahl stehen 30 Heldenfiguren, wer sich nicht mit anderen Menschen anlegen möchte, kann sich mit computergesteuerten Bots bekriegen.

Highlight im Endjahresportfolio ist fraglos Modern Combat 4: Zero Hour. Vom Umfang her und spielerisch grundsätzlich mit dem Vorgänger vergleichbar, hat das Team von Gameloft Montreal bei der Grafik ganze Arbeit geleistet, wie sich bereits bei einem kurzen Testspiel zeigte. Besonderes Augenmerk verwendet man auf dem Online-Multiplayer-Modus. Wintgens betont, dass wenngleich sich Ausrüstung durch In-App-Käufe verbessern lässt, alle Zusätze sich auch ohne Geldeinsatz erspielen lassen und auch die beste Ausrüstung und Bewaffnung keinen Sieg gegen einen geübten Gegner sichert.

Besonders stolz sind Gameloft indes darauf, dass N.O.V.A. 3 und Modern Combat 3 seit kurzem in die eSports-Liga Major League Gaming aufgenommen wurden. Die besten Spieler können, wenn sie gegen andere erfolgreich bestehen, an Tournieren teilnehmen und Geld verdienen. Eine der Grundbedingungen ist jedoch, dass Cheater und andere Falschspieler keine Chance haben. Mit der Version 1.4.0 hat Gameloft daher Modern Combat 3 noch weiter abgeriegelt. In der Folge hagelte es Beschwerden – von schlechten App-Store-Bewertungen, Pöbelei auf der Facebook-Seite von Gameloft, bis hin zu zornigen YouTube-Videos. Cheater beschwerten sich lautstark und inbrünstig darüber, das ihre erschlichenen Statistiken, Ränge und Skillwerte durch das Sicherheitsupdate zurückgesetzt worden waren. 

Neben den neuen Gameloft-Apps kommt auch Hardware zur Sprache. Wintgens ist bemüht Missverständnisse zum sogenanntenGameloft-Controller aus dem Weg zu räumen. Hersteller Duo Games entwickelte einen von Apple zertifizierten Controller, der exklusiv mit Gameloft-Titeln funktioniert. Gameloft auf der anderen Seite sorgt dafür, dass mehr und mehr hauseigene Titel mit der 80 US-Dollar (etwa 62 Euro) teuren Hardware zusammenarbeiten. Weder ein genaues Veröffentlichungsdatum in Europa noch ein Preis für die hiesigen Markt stehen gegenwärtig fest.

Der Kontakt mit den Spielern ist für Gameloft wichtig, geht jedoch über bloßen Sozialkontakt hinaus. Da viele Spieler ihre Facebook-Profile freigiebig mit Gameloft-Titeln und dem Dienst Gameloft LIVE! verknüpfen, stehen dem Publisher umfangreiche demographische Daten zur Verfügung. Diese setzt Gameloft einerseits ein, um Marketing-Kampagnen und Rabattaktion mit geringst-möglichem Streuverlust durchführen zu können. Auf der anderen Seite leitet man aus den Daten und Vorlieben der Fans ab, welche neuen Titel die Spieler aus der Community interessieren könnten. Häufig mehr vom Gleichen für den Mainstream, aber der wirtschaftliche Erfolg zeigt, dass Gameloft vieles richtig macht.

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Heroes of Order & Chaos — sieht optisch etwas aus wie der grandiose Klassiker "Myth". Ist das ein ähnliches Spielprinzip oder eher ein Diablo-Klon?

In der Tat hat HO:OC Ähnlichkeit mit Bungies-Serie… allerdings wird es bei Gameloft-Titel weniger um Taktik als um Player-vs.-Player-Kämpfe gehen. Der Singleplayer-Modus mit Bots ist eher eine Dreingabe.

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