Zurück nach Rhem

RHEM 3: The Secret Library

Mit Rhem 3 hat Ein–Mann–Entwicklungsstudio Knut Müller nun schon den dritten Teil der RHEM–Saga vorgelegt. Die Vorgänger waren Rätselspaß pur, aber mit angestaubter Technik. Kann es Teil drei besser machen?Erneut verschlägt es den Spieler in eine wundersame Welt von RHEM. Im dritten Teil gelangt der Spieler in einen bisher unerforschten Teil der Insel auf der Suche nach einem weiteren, verloren gegangenen Artefakt, und er stößt dabei unter anderem auch auf die geheime Bibliothek, die dem Spiel seinen Namen gibt.Entspanntes Erforschen

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RHEM 3 tritt wie seine Vorgänger in die Fußstapfen des legendären Myst. Als klassisches Standbild–Adventure ist der Spielfluss von RHEM 3 auf behutsames Erforschen und Erkunden der Spielwelt ausgelegt. RHEM 3 ist non–linear und sehr weiträumig und bietet dem Spieler während der Reise somit viel Platz für Entdeckungsreisen. Einzig eine Automap oder Karte wäre sinnvoll, denn man verläuft sich in RHEM recht schnell.

Rätselraten

Was schon die ersten beiden Teile ausgezeichnet hat, bildet natürlich auch diesmal wieder das Herzstück des Spiels: RHEM 3 bietet Rätsel im Überfluss. Es ist schon erstaunlich, mit welchem Ideenreichtum Entwickler Knut Müller es schafft, immer neue Knoten in die Gehirnwindungen der Spieler zu machen.

Wie immer warten Schalter, Bilder und alles Mögliche auf den richtigen Geistesblitz, und häufig müssen zum Lösen der Rätsel Hinweise quer durch das Spiel kombiniert werden.

Dabei sind die Aufgaben clever und gut gemacht, nur wünscht man sich ein Notizbuch im Spiel für all die Hinweise und muss wohl oder übel mit einem echten Papiernotizbuch neben dem Rechner vorlieb nehmen. Zumindest kann man Buchseiten aus der geheimen Bibliothek mitnehmen und jederzeit einsehen. Ein vollständig frei benutzbares Notizbuch wäre aber besser gewesen.

RHEM 3 versucht es gar nicht zu verleugnen: Hier hat man ein Standbild–Adventure alter Schule vor sich, mit einer faszinierenden Welt, die zum Erkunden einlädt und hirnzermarternden, anspruchsvollen Rätseln und Aufgaben, die Knobelfreunde auch schon bei den ersten beiden Teilen so geliebt haben. Das Problem ist aber: Technik und Gameplay–Komfort hinken inzwischen hoffnungslos hinterher, nur die hartgesottensten Fans des Genres werden sich heutzutage damit zufrieden geben, für alle anderen dürfte Frust angesagt sein.
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Wer also alle Myst–Teile in- und auswendig kennt und die Technik als netten Retro–Trip akzeptieren kann, wird auch den dritten Teil der RHEM–Reihe mögen und kann im Geiste einen Wertungspunkt unten hinzu addieren. Alle anderen sollten vorher einen langen Blick auf die Demoversion werfen und vielleicht eher mit einem der neueren 3D–Vertreter den Einstieg ins Genre wagen.

Zurück in die Vergangenheit

Unglücklicherweise benutzt RHEM 3 grafisch voll und ganz das klassische Standbild. Zwar werden diese mit Animationen ergänzt, aber noch immer bewegt man sich im Spiel ruckweise von Bild zu Bild anstelle einer vollständigen 3D–Welt. Technisch hinkt das Spiel dem aktuellen Stand daher weit hinterher und mag zwar nostalgischen Charme haben, veraltet ist es trotzdem. Zudem hätten einige Gebiete im Spiel mehr Lebendigkeit nötig gehabt, insbesondere Wasser – und Außenareale wirken als unbewegliche Bilder nicht so überzeugend.

Zumindest führt die überholte Technik aber zu extrem niedrigen Systemanforderungen, so dass sogar sehr alte Macs mit RHEM 3 keine Probleme haben werden. Das Spiel liegt aber nicht als Universal Binary vor.

Beim Sound gibt sich RHEM 3 allerdings keine Blöße, die vielfältigen Hintergrundgeräusche sind bei RHEM 3 so geschickt vermischt, dass man beim Spielen ständig von einem subtilen, aber unheimlich atmosphärischen Klangteppich begleitet wird.

Testergebnis
ProduktnameRHEM 3
HerstellerKnut Müller
Preis30 €
Webseitewww.rune-soft.com
Pro
  • atmosphärische Soundkulisse
Contra
  • durch Standbild mühselige Navigation
SystemvoraussetzungenMac OS X 10.2.8, G3 oder Intel 500 MHz, 256 MB RAM
Bewertung
3,1befriedigend

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