Sethi und das Geheimnis der Neandertaler

Geschichte und Kultur der Steinzeitmenschen kann die heutige Wissenschaft nur auf Grund von einzelnen Funden bruchstückhaft rekonstruieren. Zwei bedeutende Fundstellen sind dabei die Cro-Magnon-Höhle und das Neandertal, in denen Skelette zeitgleich vorgekommener, menschlicher Vorfahren geborgen wurden. Im Kampf um das Überleben haben damals die Cro-Magnon-Menschen gewonnen. Genau um diesen Kampf geht es im Lernspiel „Sethi und das Geheimnis der Neandertaler“, das von National Geographic erarbeitet und von USM veröffentlicht wurde. Der kleine Sethi muss darin seinen Freund Rak, einen Jungen des Cro-Magnon-Stammes, aus den Fängen der Neandertaler befreien.

Doch zuvor sind hierzu einige Aufgaben zu lösen: Felle gerben, Anziehsachen nähen, eine Mammutfalle erbauen und das Mammut zerlegen, Feuer machen und Farben herstellen sind davon nur einige. Erst dann gelangt Sethi zum Schamanen, der weiß, wo Rak zu finden ist. Eingebettet wird all das in eine hübsch gemalte, jedoch nur sehr rudimentär animierte Kulisse, bei der es selbst auf einem Intel-Mac zwischen den Bildern zu längeren Wartezeiten kommt. Mit genügend Geduld aber erfährt der Spieler einiges über das (wahrscheinliche) Leben vor 20000 Jahren. In jeder Kulisse lernt man zudem durch beschriftete Felle mehr über die Cro-Magon-Menschen, Mammuts und die Herstellung sowie den Gebrauch von Werkzeugen.

Allerdings ist die sprachliche Untermalung dabei etwas zu modern ausgefallen. Und auch die Inhalte sollten den Kindern gegenüber auf Grund heutiger lückenhafter Forschungsergebnisse eher als „wahrscheinlich“ gekennzeichnet sein. Die interaktiven Spiele machten zudem mehr Spaß, wenn die Maus auch tatsächlich den Gegenstand aufnehmen würde, den sie gerade anzeigt und die Spielinhalte schneller geladen würden – vor allem, da das Spiel kaum größere Animationen beinhaltet.