Test: Parallels Desktop 7

OS X als virtuelle Maschine

Parallels Desktop 7 arbeitet unter Snow Leopard und Lion, doch nur Lion-Anwender kommen in den Genuss der neuen OS X-Virtualisierung: Mit Hilfe der Rettungs-Partition des neuen Mac-Systems lässt sich endlich auch die normale Desktop-Version von OS X in einer virtuellen Maschine installieren. Möglich wird das durch eine Änderung im Lizenzmodell des Apple-Betriebssystems, das gleichzeitig dafür sorgt, dass auf Snow Leopard kein Lion virtualisiert werden kann, ebenso wenig wie Snow Leopard oder ältere Mac OS X-Versionen unter Lion. Wie schon in den Vorversionen ist es aber weiterhin möglich, die deutlich teureren OS X-Server-Ausgaben von 10.5 und 10.6 zu virtualisieren.

Die Beschränkung sorgt dafür, dass die Idee eines virtuellen Macs im Grunde nur für Power-User interessant ist, die eine sichere Lion-Umgebung für Testzwecke auf einem Lion-System benötigen. Normalverbraucher, denen es um die Nutzung älterer, unter Lion durch den Wegfall von Rosetta nicht mehr lauffähiger Software geht, schauen in die Röhre. Auch das Ausprobieren von Lion im Fenster auf einem Mac mit dem älteren OS X 10.6 ist nicht möglich, womit die Funktion für den Großteil der Anwender, die keine Software-Bastler sind, eigentlich sinnfrei ist. Parallels verschenkt dabei hervorragende Verkaufsargumente. Immerhin arbeitet OS X im Fenster sehr rund, insbesondere nach der Installation der Parallels Tools, die es jetzt auch für Gastsysteme mit OS X gibt.

Deutliche Beschleunigung

Anders schaut es bei der Virtualisierung anderer Betriebssysteme, insbesondere Windows aus: Alte virtuelle Maschinen aus der Vorversion werden problemlos übernommen, anschließend zeigt sich der Performance-Gewinn schon beim Hochfahren des virtuellen Windows-Systems, das deutlich schneller startet als noch unter Parallels Desktop 6. Vor allem Nutzer von 64-Bit-Windows-Versionen profitieren massiv von der Umschaltung auf die 64-Bit-Technik in OS X Lion. Was vorher unter Snow Leopard mehr schlecht als recht arbeitete, läuft nun auch auf schwächerer Hardware weitestgehend flüssig. Besonders beeindruckend ist die deutlich verbesserte Geschwindigkeit der Coherence-Funktion, anders als noch in der Vorversion schaltet Parallels schnell zwischen der Fenster- und der Coherence-Nutzung um, Windows-Programme laufen nun endlich auch auf weniger leistungsstarken Systemen rund. Allerdings ist Arbeitsspeicher Pflicht: Mit weniger als vier Gigabyte RAM im Mac wird Parallels schnell zur allumfassenden Systembremse, da Windows und Mac OS X jeweils mindestens zwei Gigabyte benötigen. Eine SSD als Systemplatte ist ebenfalls empfehlenswert, um das Maximum aus einer Parallels-VM herauszuholen.

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