Test: Der neue Mac Pro in der Praxis

Außen ist das neue Innen

Der einzige echte Nachteil der neuen Bauweise des Mac Pro ist, dass man ihn im Inneren im Prinzip nicht mehr selbst erweitern kann. Es gibt keine Einschübe für weitere Festplatten oder optische Laufwerke mehr. Es gibt keine Erweiterungssteckplätze für alternative Audio-Interfaces oder sonstige Karten mehr. Wer den neuen Mac Pro erwirbt, muss alles nach außen verlagern – und gegebenenfalls sogar zusätzliche Geräte kaufen. Denn der neue Mac Pro kommt ohne Firewire-Buchsen, ohne Lesegerät für SD-Karten und ohne Audio-Eingang.

Für die externe Erweiterbarkeit hat Apple allerdings einiges getan. So kommt der Mac Pro mit vier USB-3-Anschlüssen und bietet Platz für sechs Thunderbolt-Kabel. Thunderbolt-Geräte lassen sich wie zuvor schon Firewire-Geräte in Reihe schalten („daisy chaining“). Unterstützt werden bis zu sechs Geräte pro Thunderbolt-Anschluss. Insgesamt können Sie also 36 Thunderbolt-Geräte anschließen. Dafür stellt der Mac Pro drei Thunderbolt-Controller bereit. Eine Lösung, um dem daraus resultierenden Kabelchaos Herr zu werden, bietet Apple leider nicht.

Um die Datenübertragungsraten von beispielsweise Festplatten nicht unnötig negativ zu beeinflussen, sollten Sie Bild- und Datensignale mindestens über verschiedene Kabel(-Ketten), idealerweise sogar über unterschiedliche Thunderbolt-Controller, transportieren. Je ein Controller ist für zwei nebeneinanderliegende Ports zuständig.

Die Bildausgabe ist außerdem über einen HDMI-Port möglich, der das HDMI-Protokoll in Version 1.4 und somit auch Fernseher und sonstige Bildschirme mit UltraHD-Auflösung unterstützt.

Für die Außenkommunikation ist der Mac Pro mit zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüssen ausgestattet. Der Funkchip bietet WLAN nach Funkstandard 802.11ac („Gigabit-WLAN“) und Bluetooth in Version 4.0.

Einen netten Bonus hat die Rückseite des Mac Pro noch in petto: Wenn das Gerät mit dem Strom verbunden ist und gedreht wird, leuchten die weißen Rahmen um die Steckplätze und die Symbole und Beschriftungen an ihnen weiß auf, sodass sie auch in lichtarmen Arbeitsumgebungen leicht zu erkennen sind.

Lieferumfang

Der Kartoninhalt ist schnell beschrieben. In ihm befinden sich erstens ein Mac Pro, zweitens ein Stromkabel und drittens ein Kuvert mit ein paar Informationen zum Gerät. Wer das Kuvert von vorherigen Mac-Käufen bereits kennt und deshalb direkt ignoriert, verpasst allerdings ein kleines Novum. Selbstverständlich befinden sich auch bei einem Mac Pro Apple-Logo-Aufkleber darin. Beim neuen Mac Pro sind sie allerdings zum Gerät passend schwarz. Wenn der weiße Apple-Aufkleber auf der Heckscheibe Ihres Autos also schon in die Jahre gekommen ist, können Sie ihn dank des Mac-Pro-Erwerbs durch einen schwarzen ersetzen – und so aller Welt zeigen, dass Sie nicht nur ein „Mac-Head“ sind, sondern auch noch das aktuelle Top-Modell Ihr Eigen nennen.

Fazit

Eins ist klar: Wer angesichts des Preises des Mac Pro auch nur kurz ins Grübeln gerät, ist eigentlich nicht Teil der Zielgruppe. Zielgruppe sind Anwender, die sich über jedes zusätzliche Quäntchen an Prozessor- und Grafikleistung fast diebisch freuen, weil es für sie eine Zeitersparnis bedeutet. Und wenn die Leistung eines Computers der limitierende Faktor für die eigene Arbeit ist, lohnt sich die Anschaffung eines Mac Pro sicherlich schnell – denn Zeit ist Geld. Dass der Mac Pro sein Geld in solchen Arbeitsumgebungen wert ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Wenn der Mac Pro allerdings den halben Tag ungenutzt zu Hause auf dem Schreibtisch steht, wird er sich sicherlich nie rentieren.

Aber muss man einen Mac Pro wirklich brauchen, um ihn kaufen zu wollen? Mit diesem Gerät hat Apple nach Jahren mal wieder einen Mac für die Geschwindigkeitsfanatiker unter den Mac-Nutzern auf den Markt gebracht. Braucht man wirklich gute Argumente, um Geld in sein Hobby zu investieren? Schließlich stellt auch kaum jemand die Sinnfrage beim Erwerb eines Sportwagens. Wer 3000 und mehr Euro für den Kauf eines Computers übrig hat, der braucht keine weiteren Argumente.

Testergebnis
ProduktnameMac Pro
HerstellerApple
Preisab 2999 Euro (getestete Konfiguration 6798,98 Euro)
Webseitewww.apple.com/de
Pro
  • Leistungsstark
  • kompakt
  • flüsterleise
Contra
  • Zusätzliche Schnittstellen lassen sich nur extern nachrüsten
Bewertung
1,5sehr gut
  • Seite
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4

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