iMac 1,83 und 2,0 GHz Core Duo

Die gravierendste Änderung ist zweifellos der Einsatz von Intel-Prozessoren. Während im iMac 17-Zoll eine Core-Duo-Recheneinheit mit 1,83 GHz (T2400) arbeitet, versieht im 20-Zöller ein Core Duo mit 2 GHz (T2500) seinen Dienst. Zwar weisen die beiden Prozessoren geringere Taktungen als die bisher verwendeten PowerPC-Prozessoren (1,9 und 2,1 GHz) auf, versprechen durch ihre zwei Kerne aber eine Leistungssteigerung von nahezu 100 Prozent, so zumindest besagt es Apples Werbekampagne. Der Core Duo verfügt über einen zwei MB großen L2-Cache, der genauso schnell wie der Prozessor getaktet ist. Diesen Cache teilen sich beide Rechenkerne, was sowohl Vorteile als auch Nachteile bringt: Ein Vorteil liegt darin, dass ein Prozessorkern auch von der Arbeit des anderen Kerns profitieren kann, indem er dessen Ergebnisse aus dem Cache entnimmt. Ein Nachteil kann ein eventueller Konflikt zwischen den beiden Kernen bezüglich der Priorität des Zugriffs auf den Cache sein. Zusätzlich leistungssteigernd dürfte sich auch der bidirektional mit 667 MHz arbeitende Systembus bemerkbar machen.

Neben der Integration neuer Prozessoren ist auch eine Veränderung in puncto Speicher festzustellen: Die neuen iMacs sind jeweils mit 512 MB DDR2 SDRAM bei einer Taktung von 667 MHZ ausgestattet. Der RAM des iMac G5 ist noch mit 533 MHz getaktet. Dies verspricht einen theoretischen Leistungszuwachs etwa bei der Arbeit mit großen Dateien. Der Arbeitsspeicher ist außerdem nicht mehr fest eingelötet und lässt sich auf insgesamt 2048 MB aufrüsten. Wie auch beim MacBook Pro können identische RAM-Riegel paarweise eingebaut werden, so dass der Speicher im Dual-Channel-Modus arbeitet, was – in Abhängigkeit von der Anwendung – zu einem Geschwindigkeitszugewinn im einstelligen Prozentbereich führen kann. Auch die neue PCIe-Grafikkarte, ATI Radeon X1600 mit 128 MB GDDR3 SDRAM, verspricht gegenüber einer noch in den iMacs G5 genutzten ATI Radeon ATI X600 beziehungsweise einer ATI Radeon X600 Pro eine ordentliche Leistungssteigerung.

Rosetta

Der Name Rosetta ist an den „Stein von Rosetta“ angelehnt, der 1822 den entscheidenden Durchbruch zur Entzifferung ägyptischer Hieroglyphen diente. Es bezeichnet die „Übersetzungs-Maschine“, die einen PPC-Programmcode in Echtzeit in einen prozessorunabhängigen Code übersetzt. Rosetta ist in Mac OS X integriert und stellt somit sicher, dass die meisten der für PowerPC programmierten Applikationen auch auf Intel-Macs laufen. Zu sehen ist Rosetta dabei jedoch nicht. Das Umwandeln funktioniert allerdings nur mit Einschränkung: Nicht kompatibel zu Rosetta sind zum Beispiel Anwendungen, die für Classic und explizit für IBMs PowerPC 970 (G5) programmiert wurden. Für PPC programmierte Software, die unter Rosetta läuft, tut dies allerdings nur mit anwendungsabhängigen Geschwindigkeitseinbußen.

Darüber hinaus gibt Apple derzeit an, dass die eigenen Profi-Programme Final Cut Studio, Aperture und Logic Pro nicht unter Rosetta laufen. Universal-Binary-Versionen, also Programm-Varianten, die sowohl auf PowerPC- als auch auf Intel-Recheneinheiten nativ funktionieren, werden ab dem 31. März 2006 erwartet und sind als Cross-Upgrade für 29 bis 49 Euro zu bekommen. Weitere Hersteller stehen in den Startlöchern und haben nur darauf gewartet, dass Apple einen Intel-Mac vorstellt, um eigene angepasste Software zu veröffentlichen: QuarkXPress 7 wird an die neuen Prozessoren angepasst sein. Die Leiterin von Microsofts Mac-Abteilung, Roz Ho, kündigte an, dass MS Office angepasst werde, ohne einen genauen Erscheinungstermin zu nennen. Zur Zeit sind bereits viele Programme als Universal-Binaries verfügbar: Lemkesofts GraphicConverter, OmniOutliner und OmniGraffle der OmniGroup, die Texteditoren BBEdit und SubEthaEdit, der kostenlose FTP-Client Cyberduck, Blizzards berühmtes Spiel World of Warcraft etc.

Testsoftware

Bei unserer Testsoftware hatten wir das Problem, dass lediglich Xbench, iTunes und iMovie zum Redaktionsschluss als Universal Binary verfügbar waren. Bei Microsoft Word 10.1.5, dem Spiel Unreal Tournament 2004 und Adobe Photoshop 7 waren wir auf die Gunst von Rosetta angewiesen. Cinebench von Maxon startet aufgrund der starken Optimierung auf den PowerPC nicht. Eine Intel-kompatible Version des Programms im Beta-Stadium stand Apple zwar zur Verfügung, diese ist aber nicht öffentlich. Somit sind die von uns ermittelten Werte unter Vorbehalt zu bewerten, denn sie zeigen nur auszugsweise die Möglichkeiten der neuen iMacs. Ihre volle Leistungsfähigkeit können sie deshalb zum jetzigen Zeitpunkt mangels angepasster Software nicht ausspielen.

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