Enthält Affiliate-Links [Was ist das?]Im Test: AirPods Pro

AirPods Pro im Test: Apples bestes Produkt wird noch besser

Für Apples Verhältnisse bereits relativ kurz nach der Veröffentlichung der zweiten Generation der AirPods im Frühjahr dieses Jahres folgen nun die AirPods Pro. Diese verstehen sich nicht als Ersatz für die regulären AirPods, sondern stellen mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC, „Active Noise Canceling“) eine neue Produktkategorie dar. Mac-Life-Chefredakteur Sebastian Schack hat die neuen AirPods Pro ausgiebig und in verschiedensten Situationen in der Praxis getestet.

Von   Uhr

Nicht nur neue Funktionen und ein höherer Preis (mit 279 Euro sind die AirPods Pro exakt 100 Euro teurer als die im März vorgestellten AirPods der zweiten Generation) machen klar, dass die AirPods Pro ein großer Schritt für Apple sind. Auch die Bauform hat sich grundlegend verändert. Handelt es sich bei den AirPods noch um „Ear Buds“, Ohrhörer also, die vor dem Ohrkanal sitzen, sind die AirPods Pro echte „In-Ears“, Ohrhörer also, die man in den Ohrkanal einführt.

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Für mich war das allein schon Anlass zu großer Skepsis gegenüber den AirPods Pro. Denn mit In-Ears bin ich lange Zeit überhaupt nicht warm geworden. Über Jahre gab es auf dem gesamten Markt (OK, ich habe nicht alle In-Ears getestet, aber es finden schon sehr viele Modelle den Weg in die Redaktion.) keine In-Ears, die ich wirklich problemfrei tragen konnte. Die meisten bereiteten mir sogar Schmerzen, die wenigsten nur ein unbequemes Gefühl. Dazu immer das merkwürdige Empfinden, die eigenen Schritte durch den ganzen Körper hindurch zu hören.

Die ersten in dieser Hinsicht – hier geht es erst mal nicht um den Klang! – passablen In-Ears waren für mich die Sennheiser Momentum True Wireless. Die ersten In-Ears, die ich wirklich mochte und noch immer mag, stammten aber von Apple. Nein, nicht die alten kabelgebundenen, sondern die Powerbeats Pro, die ich hier schon hinreichend gewürdigt habe. Grund zur Hoffnung also, dass ich mir auch die AirPods Pro nicht nach 45 Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht aus den Ohren reißen müsste.

Viel Technik auf engstem Raum. Die AirPods Pro liefern guten Klang und sehr gute Geräuschunterdrückung.
Viel Technik auf engstem Raum. Die AirPods Pro liefern guten Klang und sehr gute Geräuschunterdrückung. (Bild: Apple)

AirPods Pro im Test: Kleinere Ohrhörer, größeres Ladecase

Besitzern der AirPods der ersten oder zweiten Generation fällt beim Öffnen der Verpackung der neuen AirPods Pro sofort auf, dass sich die Form des Ladecases deutlich verändert hat. Das Format entspricht in etwa einem um 90 Grad gedrehten Case der AirPods, dabei ist das neue Case aber auch noch merklich größer. Allerdings nicht so komödienhaft groß wie das der Powerbeats Pro. Das Ladecase der AirPods Pro passt immer noch komfortabel in meine Hosentasche – und sogar in die fünfte Jeanstasche.

Die Ohrhörer selbst sind dafür merklich kleiner geworden. Primär an der Stelle, die liebevoll als „Antenne“ verspottet wird, also dem „Stift“, der nach unten aus den Ohren herausragt. Natürlich haben findige Spaßvögel gleich mehrere (teils lustige) Assoziationen gefunden. Was aber feststeht, ist, dass die AirPods Pro weniger auffällig sind als die AirPods – wobei ich mich auch an deren Design nie gestört haben. Zu eklatant haben die Vorteile ab dem ersten Tag überwogen.

Das Gehäuse der neuen AirPods Pro ist wasserdicht, und zwar klassifiziert nach IPX4. Schweiß bereitet keine Probleme, ebenso wenig wie Regen. Apple weist allerdings extra darauf hin, dass sich die AirPods Pro nicht für Wassersportarten eigenen. (Wer gute In-Ears zum Schwimmen sucht, wird bei JBL fündig.)

Während man bei anderen Bluetooth-Geräten immer noch eine Art Regentanz aufführen muss, damit sie sich mit dem iPhone verbinden lassen, koppeln sich die AirPods Pro praktisch magisch.
Während man bei anderen Bluetooth-Geräten immer noch eine Art Regentanz aufführen muss, damit sie sich mit dem iPhone verbinden lassen, koppeln sich die AirPods Pro praktisch magisch. (Bild: Mac Life)

Das Koppeln der AirPods Pro mit dem iPhone ist, wie mit allen AirPods seit der ersten Generation, weiterhin nahezu magisch. Natürlich ist mir klar, wie Apple das alles technisch gelöst hat. Aber es ist so eine unendliche Wohltat, einfach nur das Ladecase öffnen zu müssen, und wenige Sekunden später mit einer Einladung zum Koppeln auf dem iPhone-Bildschirm begrüßt zu werden. Kein elendiges „Drücken Sie diesen Knopf für etwa 5 Sekunden“, kein Navigieren in die Bluetooth-Einstellungen und kein Warten darauf, dass die neuen Kopf- oder Ohrhörer dort wohl endlich auftauchen mögen.

Das ist ganz bestimmt kein Vorwurf an andere Hersteller. Apple ermöglicht das über den in den AirPods, AirPods Pro und in einigen Beats-Kopfhörern verbauten hauseigenen H1-Chip, worauf andere Hersteller eben keinen Zugriff haben. Das ändert aber nichts an dem enormen Komfort-Plus der Apple-Ohr- und Kopfhörer.

Gummiaufsätze in drei Größen liefert Apple im Paket für 280 Euro mit.
Gummiaufsätze in drei Größen liefert Apple im Paket für 280 Euro mit. (Bild: Apple)

Unterstützung bei der Wahl der Tips der AirPods Pro

Ich bin nicht gut darin, abzuschätzen, wie groß meine Ohrkanäle wirklich sind. Allein deshalb musste ich den meisten In-Ears mehrere Chancen geben, weil ich mich zu oft bei der initialen Wahl der Gummiaufsätze („Tips“) vertan hatte. Die Wahl der richtigen Tips ist allerdings essenziell für erstens den bestmöglichen Klang und zweitens einen hohen – und idealerweise: schmerzfreien – Tragekomfort.

Apple macht einem die Wahl der richtigen Tips einfach. Anders als man vielleicht von Apple erwartet hätte, liegen nicht nur die einen, die perfekten Tips bei, sondern ein Set aus drei Tip-Paaren verschiedener Größe. Geliefert werden die AirPods Pro mit einem montierten Paar in der Größe „M“. Der Wechsel ist einfach, auch wenn er etwas mehr Kraft erfordert, als man erwarten würde. Man zieht die aufgesteckten Tips einfach ab. Keine Komplizierten Klick-, Klack- oder Drehmechanismen.

Große Sorge, die Tips kaputtzumachen oder gar zu verlieren, muss man nicht haben. Apple-untypisch günstige 5 Euro kostet ein neues Set der Gummi-Pfropfen.

Ein einfacher Test hilft dabei, die richtige Tip-Größe zu wählen.
Ein einfacher Test hilft dabei, die richtige Tip-Größe zu wählen. (Bild: Mac Life)

Hat man sich für ein Paar entschieden, navigiert man am Besten auf dem iPhone zu „Einstellungen > Bluetooth“ und tippt auf das „i“ neben den neuen AirPods Pro. Dort nämlich kann man alsdann den „Passtest für Ohreinsätze“ starten. Dabei bekommt man etwa fünf Sekunden lang ein Song-Fragment auf die Ohren und die in den AirPods Pro verbauten Mikrofone testen, wie gut die Schallabdichtung mit den gewählten Tips ist. Noch nie war es einfacher, herauszufinden, ob man die richtige Wahl bei der Größe der Tips getroffen hat. Für mich ist tatsächlich „M“ die richtige Wahl. So sehr, dass der Passformtest nur bei diesen Aufsätzen grünes Licht gibt.

In Ermangelung eines attraktiveren Models muss Mac-Life-Chefredakteur Sebastian Schack die optischen Unterschiede zwischen AirPods 2 und AirPods Pro selbst demonstrieren.
In Ermangelung eines attraktiveren Models muss Mac-Life-Chefredakteur Sebastian Schack die optischen Unterschiede zwischen AirPods 2 und AirPods Pro selbst demonstrieren. (Bild: Mac Life)

Insgesamt sitzen die AirPods Pro erstaunlich angenehm im Ohr. Und das schreibe ich mit Verweis auf meine eingangs beschriebenen In-Ear-Probleme. Naturgemäß sitzen sie noch etwas fester und damit sicherer als die AirPods, die mir allerdings auch in mehrjähriger Nutzung nicht ein einziges Mal aus den Ohren gefallen sind. Aber das ist ein sehr subjektives Erlebnis.

Während des Schreibens dieser Zeilen habe ich die AirPods Pro seit nunmehr sechs Stunden durchgängig – lediglich unterbrochen von kurzen Ladepausen – in den Ohren und noch immer drückt nichts. Im Gegenteil: Ich merke die AirPods Pro nicht einmal mehr in meinen Ohren. Etwas, was weder EarPods, noch AirPods, noch Powerbeats Pro und (leider) erst recht nicht meine klanglichen True-Wireless-Favoriten, die Momentum True Wireless von Sennheiser, je geschafft hätten.

Um die aktive Geräuschunterdrückung zu perfektionieren, führen die innenliegenden Mikrofone 200 Messungen pro Sekunde durch.
Um die aktive Geräuschunterdrückung zu perfektionieren, führen die innenliegenden Mikrofone 200 Messungen pro Sekunde durch. (Bild: Apple)

AirPods Pro bieten aktive Geräuschunterdrückung

Kommen wir zur großen Neuerung der AirPods Pro. Es sind die ersten Apple-Ohrhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, kurz ANC (für Active Noise Cancelling). Ich war in diesem Jahr viel auf Reisen und habe dabei verschiedene ANC-Kopfhörer ausprobiert. Anders als beim Kollegen Stefan Molz, der auf das aktuelle Sony-Over-Ear-Modell WH1000-XM3 schwört, teilen sich bei mir die Bose 700 und die Sennheiser Momentum Wireless (die sich als „Momentum 3“ per Bluetooth melden) den ersten Rang. Bose hat das leicht bessere ANC, Sennheiser den leicht besseren Klang. Zumindest ist das mein Empfinden.

Das Feld der True-Wireless-In-Ears mit ANC ist derzeit noch sehr überschaubar. Die meisten In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung sind entweder komplett kabelgebunden oder sind zumindest mit einem unsäglich unkomfortablen und hässlichem Nackenband verbunden. Einmal mehr hat Apple hier also die Chance, eine echte Vorreiterrolle einzunehmen. Ja, Apple hat True-Wireless-Ohrhörer nicht erfunden, mit den AirPods aber dereinst die ersten guten Produkte dieser Kategorie präsentiert – und das damals sogar zu einem so günstigen Preis, dass ihn kaum ein namhafter und langjähriger Kopfhörerhersteller zu unterbieten wusste. Wie also schlagen sich die AirPods Pro in Sachen Geräuschunterdrückung?

Direkt nach dem Auspacken und der Inbetriebnahme der AirPods Pro habe ich mich mit ihnen in die Kieler Innenstadt begeben. Der Weg aus den Mac-Life-Büroräumen in Richtung „City“ dauert ungefähr sieben Minuten und führt die ersten fünf davon durch eine sehr ruhige Gegend und endet an einer der meistbefahrenen Straßen Kiels. Autolärm, vorbeifahrende Busse, nervige Motorräder – alles zu hören. Dumpf, ja, aber hörbar. Fast schon ein wenig enttäuscht nehme ich die AirPods Pro aus den Ohren, um nur Sekundenbruchteile später unter dem auf mich einstürzenden Straßenlärm beinahe zu ersticken. 

Erste Erkenntnis: Den AirPods Pro gelingt es nicht, einen komplett von der Umwelt abzuschotten.
Zweite Erkenntnis: ANC-Kopfhörer zuerst in sehr ruhiger Umgebung zu testen und sich dann darüber zu wundern, wie sehr man doch den Straßenlärm mit ihnen wahrnehmen kann, ist ein Anfängerfehler.

Für den ANC-Test im Innenstadtgetümmel hatte ich auch meine Sennheiser Momentum Wireless dabei und habe immer mal wieder zwischen beiden gewechselt. Wie nicht anders zu erwarten war, liefern die Sennheiser-Kopfhörer die bessere ANC-Performance. Das ist zu großen Teilen der Bauform geschuldet. Sie sind eben keine Ohrhörer oder In-Ears, sondern echte Kopfhörer. Das ist im Vergleich zu den AirPods Pro auch ihr größter Nachteil: Zumindest in meiner Hosentasche finden die Sennheiser keinen Platz.

Nach rund zwei Stunden in der Stadt und im Supermarkt ist dieser Test fürs Erste beendet. Die AirPods Pro machen einen beeindruckend guten Job, wenn es darum geht, monotone und regelmäßige Hintergrundgeräusche auszublenden. Und selbst spontan auftretende Schallamplituden wie das an der Supermarktkasse plötzlich nach Gesichtswurst schreiende Kind dämpfen sie dankenswerterweise auf ein erträgliches Maß.

Transparenz-Modus

Gewissermaßen das Gegenteil der aktiven Geräuschunterdrückung ist der Transparenz-Modus der AirPods Pro. Mit ihm schaltet man die In-Ears auf „Durchzug“. Und das funktioniert beeindruckend gut. Fast alle modernen ANC-Kopfhörer verfügen über eine solche Funktion. Das Problem bei den meisten ist, dass sie einem keine Chance lassen, zu Orten, woher ein Geräusch wohl kommt. Die Stimme von jemandem, der vor einem steht, kommt trotzdem nicht von vorne. Und auch das Klackern der Stöckelschuhe der vorbeispazierenden Dame schallt nicht vom Boden herauf, sondern findet auf Augen-, also Ohrhöhe statt.

Die Apple AirPods Pro machen das anders, besser. Wenn jemand vor, hinter, über sowie links oder rechts von mir mit den Fingern schnipst, kann ich mit geschlossenen Augen in neun von zehn Fällen richtig einschätzen, wo sich die Hand der Person ungefähr befindet. Habe ich etwa die Bose 700 auf den Ohren, muss ich in den meisten Fällen schlicht raten.
Hier mag den AirPods Pro zugutekommen, dass sie keine so gute passive(!) Schallabdichtung bieten, wie die Over-Ears von Bose.

Aber wann braucht man diesen Transparenz-Modus. Jedenfalls nicht an der Supermarktkasse. Ich find es auch 2019 noch unanständig und respektlos, mich mit jemandem zu unterhalten, während ich die AirPods Pro in den Ohren oder gar einen Kopfhörer auf dem Haupt trage. Das Herausnehmen der Ohrhörer genauso wie das Abnehmen der Kopfhörer ermöglicht nicht nur die Verständigung, sondern ist auch das Zeichen für „ich nehme dich wahr“. Nützlich ist so eine Transparenzfunktion allerdings beispielsweise in der Bahn oder im Flugzeug. Denn nicht jede Ansage des Bahn- oder Flugpersonals ist unwichtig. Allerdings könnte man die Ohr- oder Kopfhörer dazu auch einfach kurz entfernen. Schließlich bleibt bei aktivierter Transparenzfunktion von den ANC-Fähigkeiten ohnehin nichts mehr übrig.
Bleibt als einzig sinnvoller Einsatzzweck: Sport. Wer entlang der Straßen joggt, tut gut daran, etwas vom Verkehr mitzubekommen. Das gilt im Übrigen auch für Radfahrer. Zwar ist das Fahren mit Kopfhörern nicht untersagt, uneingeschränkt empfehlen mag man es aber auch nicht. Die Transparenzfunktion trägt hier zu etwas mehr Sicherheit bei.

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AirPods Pro klanglich vorne mit dabei

Die Ohrhörer, die Apple den iPods und heute noch den iPhones beilegt, sind klanglich nichts besonders Tolles. Sie sind besser als nichts und besser als die meisten Ohrhörer, die einem Telefonhersteller in die Schachtel legen. Mehr aber auch nicht. Die AirPods (erste und zweite Generation) bieten einen deutlich besseren Klang und die AirPods Pro haben dank ihrer Konstruktionsform als In-Ears noch einmal ganz andere Möglichkeiten und spielen diese auch aus.

Bei den Bässen können die AirPods Pro allerdings nicht mit der hausinternen Konkurrenz durch die Powerbeats Pro mithalten. Aber dass sie überhaupt über eine nennenswerte Bassleistung verfügen, über einen Bass, den man nicht nur hört, sondern auch spürt, ist schon eine deutliche Verbesserung gegenüber den regulären AirPods und natürlich auch den EarPods. Wirklich punkten können die AirPods Pro im Bereich der Mitten, die sehr neutral wiedergegeben werden. Nach oben hin abgerundet wird das AirPods-Pro-Klangerlebnis durch leicht (aber absichtlich) überbetonte Höhen.

Am Ende kommt es immer darauf an, womit man die AirPods Pro vergleicht. Unter dem Strich sind sie klanglich die wohl besten True-Wireless-In-Ears mit aktiver Geräuschunterdrückung. Zumindest sind mir bislang keine Besseren untergekommen.


Das heißt allerdings nicht, dass ich beim Klang der AirPods Pro einen Freudentanz aufführe, denn dank Kopfhörer wie der bereits erwähnten Sennheiser Momentum Wireless oder noch mehr den Beyerdynamic Amiron Wireless weiß ich, wie „meine“ Musik klingen kann, wenn man über die richtige Hardware verfügt. Gleichwohl stößt mich die Klangleistung der AirPods Pro auch nicht in ein tiefes Tal unendlicher Tränen. Sie sind insgesamt gut und ihrem Bereich die Besten.
(Wer auf wirklich sehr gut klingende True-Wireless-In-Ears aus ist und auf aktive Geräuschunterdrückung verzichten kann, sollte den Sennheiser Momentum True Wireless eine Chance geben.)

Die neue Steuerung per Druck statt Klopfen ist intuitiv und funktioniert zuverlässig.
Die neue Steuerung per Druck statt Klopfen ist intuitiv und funktioniert zuverlässig. (Bild: Apple)

Bedienung mit dem Force Sensor

Merkwürdig fand ich bei den AirPods schon immer, dass man klopfen musste, um die verschiedenen Funktionen auszulösen. Das ist unangenehm im Kopf. Noch viel schlimmer ist das Klopfen, wenn es sich um AirPods Pro handelt, die im Ohrkanal sitzen. Das hat zum Glück auch Apple bemerkt und eine neue Form der Bedienung eingeführt: den Force Sensor.

Man drückt jetzt das untere Ende der AirPods Pro zusammen, um verschiedene Funktionen zu erreichen:
- einmal drücken: Play/Pause
- zweimal drücken: nächster Song
- dreimal drücken: vorheriger Song
- gedrückt halten: Wechsel zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus

Der Force Sensor agiert dabei wie ein Schalter und klickt auch entsprechend. Allerdings gibt es keinerlei haptisches Feedback. Und obwohl sich nichts beim Drücken bewegt, hat Apple es geschafft, dass sich das ganze irgendwie natürlicher und befriedigender anfühlt, als bei den EarPods, die über echte Knöpfe an ihrer Kabelfernbedienung verfügen.

Siri aktiviert man standardmäßig über den gesprochenen Befehl „Hey, Siri“. Unter „Einstellungen > Bluetooth“ und nach einem Tippen auf den das „i“ neben den AirPods Pro kann man alternativ festlegen, dass Siri reagieren soll, wenn man die AirPods Pro lange drückt. Ja, statt des Wechsels zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus. Allerdings kann man das Verhalten pro AirPod festlegen. Langes Drücken rechts wechselt bei mir nun zwischen Transparenzmodus und Geräuschunterdrückung, während eine langes Drücken links Siri aktiviert.

Nachrichten vorlesen lassen auf den AirPods Pro

Auf dem iPhone kann unter „Einstellungen > Siri & Suchen“ „Nachrichten ankündigen“ aktiviert werden. Wer entweder über AirPods der zweiten Generation, neue Beats-Kopfhörer oder eben die brandneuen AirPods Pro verfügt, kann sich eingehende Nachrichten automatisch von Siri vorlesen lassen, ohne dafür das iPhone aus der Tasche nehmen oder es gar entsperren zu müssen. In den Einstellungen kann man außerdem festlegen, ob das für alle Nachrichten, nur jene von Kontakten, nur jene von Favoriten oder sogar nur für jene von Personen, mit denen man heute bereits Kontakt hatte, aktiv sein soll.

Praktisch ist, dass Siri nach dem Vorlesen einer eingegangen Nachrichten für eine kurze Zeit zuhört, sodass man sofort antworten kann, ohne das erst mit „Hey, Siri, schreib’ eine Nachricht an Stefan“ einleiten zu müssen. Wer todesmutig ist, kann auf derselben Einstellungsseite auch noch „Ohne Bestätigung antworten“ aktivieren, was Siri dazu veranlasst, Antworten nach Diktat direkt zu versenden, ohne sie noch einmal zu Kontrollzwecken vorzulesen.

Musik teilen war noch nie einfacher.
Musik teilen war noch nie einfacher. (Bild: Mac Life)

Y-Kabel als Software

Ein weiteres nettes Gimmick ist die Funktion „Audio teilen“. Sie ermöglicht es, dass die aktuell auf dem iPhone wiedergegebene Musik nicht nur auf den eigenen AirPods, sondern noch auf einem weiteren Paar wiedergegeben werden kann. Machbar ist das mit allen Kopf- und Ohrhörern, die über einen H1- oder W1-Chip verfügen. Das bedeutet, dass auch die AirPods der ersten Generation, sowie ältere Beats-Modelle nicht davon ausgenommen sind. Außerdem benötigt man dafür mindestens ein iPhone 8 sowie natürlich die neueste Version von iOS.

AirPods Pro: Ja, man kann damit auch telefonieren

Schon die normalen AirPods waren toll zum Telefonieren. Gesprächspartner haben sich praktisch nie über merkwürdig klingendes Audio beschwert und auch bei längeren Gesprächen werden sie dank des hohen Tragekomforts nicht lästig.
Erste Tests zeigen, dass Apple hier die Sprachqualität gehalten hat. Keiner meiner Gesprächspartner ist vor Verzückung vom Stuhl gefallen, weil nun alles so viel besser klingen würde. Aber weiterhin beschwert sich niemand über die Qualität – und das erlebe ich längst nicht mit allen Kopfhörern. Selbst solche, die deutlich teurer als die AirPods Pro sind, sind schon daran gescheitert.

Akkuleistung

Wenn man partout über irgendetwas an den AirPods Pro nörgeln möchte, dann kann es nur die Akkulaufzeit sein. Mit einer Aufladung kommt man auf eine Musikwiedergabezeit von 4,5 Stunden bei aktivierter Geräuschunterdrückung. Was schon, gemessen an der Größe der AirPods Pro und mit Blick auf das Konkurrenzumfeld im Bereich der True-Wireless-Ohrhörer, gut ist. Aber hier gibt es noch Luft nach oben. Auch wenn das Ladecase die Gesamtwiedergabezeit mit zwischenzeitlichen Ladestopps auf rund 24 Stunden erhöht. In einem ersten Test scheinen sich diese Werte zu bestätigen, obgleich es für ein abschließendes Urteil noch zu früh ist.

Lohnt sich das Upgrade?

Die wohl wichtigste Frage für viele Apple-Kunden ist die, ob sich der Umstieg auf die neuen AirPods Pro lohnt. Das ist auch die Gelegenheit, all jenen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die sich schon lautstark darüber beschweren, dass Apple nur ein halbes Jahr nach den AirPods 2 ein neues Modell vorgestellt hat. Denn die AirPods 2 sind dadurch nicht schlechter geworden. Und die AirPods Pro sind seitens Apple auch nicht als Ersatz gedacht. Sie sind ein separates Produkt, das höhere Ansprüche erfüllt als die Standardversion. Ganz so, wie mit dem MacBook (Air) und dem MacBook Pro, dem iPad und dem iPad Pro oder auch dem iMac und dem iMac Pro.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen den aktuellen AirPods der zweiten Generation und den neuen AirPods Pro hat der Kollege Benjamin Otterstein bereits in seinem Artikel zusammengetragen. Hier die tabellarische Übersicht:

AirPods Pro vs. AirPods

AirPods Pro  AirPods 2 mit drahtlosem Ladecase  AirPods 2 mit Ladecase
Individuelle Passform Universelle Passform Universelle Passform
Aktive Geräusch­unterdrückung - -
Adaptiver EQ - -
H1-Chip H1-Chip H1-Chip
„Hey Siri“ immer aktiviert „Hey Siri“ immer aktiviert „Hey Siri“ immer aktiviert
IPX4: Vor Schweiß und Wasser geschützt - -
Bis zu 4,5 Std. Wiedergabe mit Geräuschunterdrückung (mit einer Aufladung) Bis zu 5 Std. Wiedergabe (mit einer Aufladung) Bis zu 5 Std. Wiedergabe (mit einer Aufladung)
Mehr als 24 Std. Wiedergabe (mit kabellosem Ladecase) Mehr als 24 Std. Wiedergabe (mit kabellosem Ladecase) Mehr als 24 Std. Wiedergabe (mit Ladecase)
Kabelloses Ladecase Kabelloses Ladecase Standard Ladecase
Ohrhörer-Gewicht: 5,4 g Ohrhörer-Gewicht: 4 g Ohrhörer-Gewicht: 4 g
Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0
Lightning-Anschluss & drahtloses Laden per Qi-Ladegerät Lightning-Anschluss & drahtloses Laden per Qi-Ladegerät Lightning-Anschluss
Lightning-auf-USB-C-Kabel mitgeliefert Lightning-auf-USB-A-Kabel mitgeliefert Lightning-auf-USB-A-Kabel mitgeliefert
279 Euro 229 Euro 179 Euro
(Horizontal Scrollen, um die ganze Tabelle zu sehen)

AirPods Pro: Hohe Reparaturkosten

Ein teurer Spaß wird das Verlieren der AirPods Pro. Schon für die regulären AirPods verlangt Apple hier 75 Euro – pro Stück, versteht sich. Bei den AirPods Pro werden gleich satte 100 Euro fällig. Preise, über die man sich eigentlich nicht beschweren kann. Schließlich setzt sich so der Kaufpreis der AirPods Pro von 280 Euro aus zwei AirPods zu je 100 Euro und dem Ladecase zu 80 Euro zusammen. Aber es macht noch einmal deutlich, dass man gut damit beraten ist, auf die AirPods (Pro) aufzupassen.

Fazit

Klanglich sind die AirPods Pro nicht die besten Ohrhörer, die ich je gehört habe. Nicht einmal die besten True-Wireless-Ohrhörer. (Der Preis geht weiterhin an Sennheiser.) Aber wie so oft bietet Apple das beste Paket an. Und bei keinem Produkt dürfte der Abstand zur Konkurrenz größer sein als bei den den AirPods und nun eben den AirPods Pro.

Tragekomfort, Einrichtung, Bedienung – hierfür bekommt Apple überall eine glatte Eins. Die aktive Geräuschunterdrückung ist sehr gut. Nicht sehr gut für den Preis, nicht sehr gut für In-Ears – sie ist sehr gut. Bei Flugreisen oder längeren Zugfahrten werde ich weiterhin auf die Sennheiser Momentum Wireless oder die Bose 700 setzen. Für den Alltag aber werde ich auf jeden Fall auf die AirPods Pro vertrauen. Und genau darin liegt ihre größte Stärke: Es sind sehr gute Ohrhörer, die man immer dabeihaben kann. Das gilt längst nicht für alle True-Wireless-Ohrhörer, da viele sich an dieser Stelle gehörige Punktabzüge für ein mies designtes Ladecase einhandeln, das spätestens in der Hosentasche wirklich unbequem wird.

Schon die regulären AirPods haben wir an dieser Stelle mehrfach als Apples bestes Produkt bezeichnet. Die AirPods Pro setzen nochmal einen drauf.

Testergebnis
ProduktnameAirPods Pro
HerstellerApple
Preis280 €
Webseitewww.apple.de
Pro
  • Guter Klang
  • Sehr gute Geräuschunterdrückung
  • Hoher Tragekomfort
  • Praktisches Ladecase
Contra
  • Akkulaufzeit pro Aufladung könnte länger sein
SystemvoraussetzungeniPhone, iPad, Mac oder Apple TV
Bewertung
1,1sehr gut

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ist es nach deinen bisherigen Erfahrungen dankbar, dass die Pros auch als Hörgeräteersatz eingesetzt werden können?

Moin Tassilo,
sagen wir so: ich verstehe den Gedankengang. Er ist ja auch naheliegend. Und ich glaube in der Tat, dass das ein Weg ist, den Apple zumindest intern ausprobieren wird. Apple unter Tim Cook steuert ja sehr in Richtung Gesundheit, Wohlbefinden etc. pp.
In-Ears, die für „normal“ Hörende cool und für Högeschädigte/-beeinträchtigte eine echte Hilfe sind, wären ein super Produkt!

Und was für eine geniale Story! Vor allem wenn diese In-Ears dann weiterhin im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich lägen. Von einer Freundin weiß ich nur zu gut, was aktuelle (mehr oder minder) „smarte“ Hörgeräte so kosten. Da zahlt man ja gerne mal den Gegenwert eines iPhone 11 Pro und mehr. Pro Ohr.

Aber zurück zu deiner konkreten Frage. Nun bin ich nicht wirklich qualifiziert mich dazu zu äußern, weil mein Gehör noch ganz gut funktioniert. Sagt zumindest der Mimi-Music-Hörtest . Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass *diese* Generation der AirPods Pro ein Hörgerät auch nur im Ansatz ersetzen könnte. Der Transparenz-Modus schaltet tatsächlich einfach nur auf Durchzug. Zumindest klingt es so. Da werden nicht etwa Stimmen verstärkt oder ganz offensichtliche Hintergrundgeräusch gedämpft.
Das mag sicherlich eine Frage der Software sein, denn letztlich ist die Funktionsweise, soweit mir bekannt ist, ja gar nicht so stark abweichend von der von Hörgeräten. Aber vermutlich fehlt den AirPods Pro dafür auch schlicht die Rechenpower und Akkukapazität.

Andersherum allerdings gibt's das ja schon. Also Hörgeräte, die auch als In-Ears genutzt werden können. Ich habe dazu schon häufiger mit den Freunden von Resound gesprochen und eine ehemaliger Kollege aus dem Mac-Life-Team läuft auch mit Hörgeräten von denen durch die Gegend und ist, soweit ich weiß, glücklich damit.

280€?
Wie lange war die Halbwertszeit der Dinger nochmal resp. von den Akkus?

Werden wir sehen. In den AirPods Pro sind ja andere Akkus (übrigens „Made in Germany“) verbaut als noch in den regulären AirPods. Ich habe hier noch ein paar AirPods der ersten Generation, das ich direkt zum Verkaufsstart 2016 erstand. Die Akkus darin waren nach gut zwei Jahren (und beinahe täglicher Nutzung) definitiv durch.
Die Frage ist, was es einem Wert ist. Wenn diese Akkus wieder für zwei Jahre durchhalten und ich die AirPods Pro weiter beinahe täglich nutze, komme ich in zwei Jahren vielleicht so auf 780 Nutzungstage. Also etwa 36 Cent am Tag. Seien wir großzügig und unterstellen eine geringere Nutzungsdauer und damit einen höheren Preis von 50 Cent für jeden Tag, an dem ich die AirPods Pro nutze. Das würde ich liebend gerne, mit zwei lachenden Augen zahlen.

Natürlich wünschte ich mir, dass die AirPods Pro reparierbar wären, dass zumindest ihre Akkus sich tauschen ließen. Mir ist allerdings auch klar, dass das momentan nicht möglich ist – sonst gäbe es ja Hersteller, die ultrakompakte True-Wireless-In-Ears mit ANC und tauschbaren Akkus anböten …

Ich für meinen Teil unterstütze keine Wegwerf-Elektronikartikel mehr.
Hochwertige Elektronik die weggeworfen werden muss, weil der Akku defekt ist???

Was ist denn das für eine Ressourcenverschwendung?

Hallo Herr Schack, vielen Dank für den ausführlichen Testbericht. Ich fühle mich ausreichend gut informiert. Und machen Sie sich bitte keine Sorgen um das Bild und Ihre Attraktivität, niemand hat sich selbst gemalt[Nerd Face];-)

Hallo TomDooley, danke für Ihre aufmunternden Worte. Ich versichere Ihnen: ich komme zurecht und die Bildunterschrift ist nur ein kleiner Scherz. ;-)

Bei dem Satz „Apples bestes Produkt“ hab ich mich fast verschluckt. Wenigstens etwas Ahnung sollte man schon an den Tag legen. Ob man die Dinger mag, ist das eine, aber bestes Produkt, was völlig anderes. Nur ein Aspekt als Beispiel. Nicht nur das man für die Stöpsel 260€ ausgeben muss, nein, um diese in Vollen zu genießen muss man auch noch ein etwa 900€ Smartphone kaufen. Und dann, wenn du lauter oder leiser machen willst, musst du das iPhone aus der Tasche ziehen. Musik mit Siri zu unterbrechen kommt für mich gänzlich nicht in Frage. Wie man dabei vom besten Produkt reden kann, kann ich nicht nachvollziehen, zumindest aus der Nutzerseite. Aus Apples Seite ist hier alles wunderbar. Ein pfennigartikel für mehrere Hunder Euro zu verhökern kann nur Apple an seine Kunden. So ist die Welt heute.

Mir Ahnungslosigkeit vorzuwerfen und dann selbst das eigene Unwissen derart ungeniert zur Schau zu stellen - da gehört schon Mut zu. Hut ab, Igor!

Die AirPods werden meines Erachtens seit ihrer ersten Präsentation vor drei Jahren vollkommen zurecht in (fast) der gesamten Technik-Presse gefeiert. Sie sind eine nahezu perfekte Verkörperung dessen, wofür Apple steht: sie sind simpel, sie sind elegant, sie erfüllen ihren Zweck.

Dass du zum Benutzen der AirPods (Pro) ein 900-Euro-Smartphone kaufen musst, ist selbstverständlich quatsch. Die AirPods (Pro) nutzen Bluetooth und du kannst sie mit jedem Handy aus dem Kaugummiautomaten koppeln, so es denn Bluetooth unterstützt.

Die Musik musst du nicht mit Siri unterbrechen. Du drückst einfach einmal an der dafür vorgesehen Stelle am linken oder rechten AirPod Pro. Habe ich auch im Artikel geschrieben.

Und die AirPods Pro als Pfennigartikel zu bezeichnen … ich schlage vor, du informierst dich mal etwas ausführlicher über Produktionskosten und Kosten für Forschung und Entwicklung. Das ist doch nun wirklich ein völlig albernes Argument, das auch noch auf Lügen, nicht auf Fakten basiert.
Und ja, natürlich macht Apple mit den Dingern Gewinn. Und vermutlich ist die Marge auch nicht zu knapp. Aber ganz ehrlich: na und? Niemand wird gezwungen die AirPods oder AirPods Pro zu kaufen. Sind sie „zu teuer“? Das wird die Nachfrage zeigen. Aber mit Blick auf die „normalen“ AirPods ohne ANC und deren kolportierten Verkaufszahlen gehe ich davon aus, dass auch die AirPods Pro einen irren Erfolg haben werden.

Den Punkt, den ich ihr lasse: Ja, Lautstärkeregelung direkt an den AirPods Pro wäre wirklich nett.

Was ist denn für dich das aktuell beste Apple-Produkt?

Naja, einem Produkt das Prädikat „Bestes“ zu kleben, und das nur wegen Verkaufszahlen, ist unseriös. Es sei den natürlich, man redet einzig und allein vom Umsatz oder Gewinn Apples. Betrachtet man aber das Produkt, ist das völlig irrelevant. Die Hardware von Apple ist langweilig. Die Qualität von iOS hat dermaßen gelitten, das kann man echt nicht glauben. Für mich bestes Produkt ist dennoch iCloud Drive.

Du hast meine Antwort auf deinen Kommentar nicht gelesen. Es geht eben nicht nur um die Verkaufszahlen. Sondern darum, wie gut das Produkt ist und wie sehr es Apple entspricht.

Die Hardware ist langweilig? Was sind dann deine favorisierten True-Wireless-In-Ears mit ANC?
Was hat die Qualität von iOS mit der Güte der AirPods Pro zu tun?

Und iCloud Drive als bestes Produkt? Du meinst den Dienst, mit dem man auch 2019 immer noch keine Ordner freigeben kann? iCloud Drive ist toll und hat für mich Dropbox fast vollständig abgelöst. Aber iCloud Drive ist immer noch weit hinter den Ansprüchen von Apple zurück. Die AirPods Pro hingegen sind „on point“, wie man so schön sagt.

leider sind es genau die leute wie igor, die nicht richtig lesen und dann gerüchte verbreiten, die im ansatz nicht stimmen. bedauerlich!

@chrisi: genau, auf den Punkt gebracht, leider krankt daran heute die Welt.
Der Artikel von Sebastian Schack war für mich absolut professionell ge- und beschrieben, einfach Top

Darf ich mir das ausdrucken und über den Schreibtisch hängen? ;-)

Ich kann mich den Worten von HeinoP nur anschließen, mir gefiel der Artikel von Sebastian Schack auch auch super, einfach professionell. Übrigens habe ich mir die Dinger gestern gekauft, preislich sicherlich kein Schnäppchen aber klanglich für den täglichen Einsatz top.

Gut argumentiert, Sebastian.

Gehört jetzt nicht zu den AirPods aber aus aktuellem Anlass und zur Bemerkung das Beste von Apple...
Fall 1: Neues iPhone XS Max in eine hochwertige Lederhülle mit Kreditkartenschlitzen gesteckt.
Resultat nach zwei Monaten, oleophobe Beschichtung in Kreditkartenbreite weggekratzt und hässliche matte Stellen im Display die nur noch nerven. Sämtliche Versuche mit käuflichen Nanobeschichtungen waren erfolglos. Fall 2: Neues iPhone 11 Pro gekauft zusammen mit Apple Lederfoglio, man will ja nichts mehr falsch machen...Denkste, nach nur einem Monat waren die zwei punktförmigen Nahtstellen (Polyesterfaden!) der 150 Euro teuren Lederhülle dafür verantwortlich für wiederum zwei hässliche matte Stellen auf dem Display! Wie ein derartiger trivialer Mangel unerkannt über Jahre, auch auf einem iPhoneX mit Apple Hülle bei einem Kollegen sichtbar, durch die "innovativen" Hände von Apple geht ist mir total unerklärlich.

Moin Marko,
wenn du häufiger Mac Life liest, ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass ich für Hüllen-Fragen der falsche Ansprechpartner bin. Ich hatte damals das iPhone, das erste iPhone, in einer Hülle von Grumpler, danach waren all meine iPhones allzeit nackt.

Zum ersten Fall sage ich einfach mal nichts, weil ich nicht weiß, um welches Produkt und welchen Hersteller es sich handelt.
Der zweite Fall ist deutlich spannender. Was sagt denn Apple dazu?

Ich bin ziemlich enttäuscht. Habe die Pods Pro am 2.11. (also letzten Samstag!) bei Apple in Berlin gekauft und das Case einige Zeit in der fünften Jeanstasche getragen. Jetzt wackelt der Deckel, weil das Scharnier wohl der Belastung durch Druck nicht stand hält. Ausserdem dämpft der linke Hörer schlechter als der rechte. Ich bringe sie heute zurück.

Hast du's mal mit verschiedenen Tip-Größen probiert? Also beispielsweise links M und rechts S?

Ja klar. Ich habe heute in Oberhausen die Pods gegen neue ausgetauscht. 14 Tage Rückgaberecht machen es unkompliziert möglich. Mit den neuen tritt das Problem des unterschiedlichen Dämpfens nicht auf. Zum Deckel: Ich rate dringend davon ab, das Gehäuse in der 5. Jeanstaschen zu verstauen. Mit den AirPods ist es kein Problem, da ist der Deckel parallel zum Gürtel, also Horizontal. Die AirPod Pro passen aber nur quer in die Tasche. Das bedeutet, durch sitzen und bücken gibt es eine Scherbelastung auf den Deckel. Und da der Deckel weder durch eine Kante oder sonst was geführt wird, geht die Belastung voll aufs Scharnier. Dieses bekommt Spiel und der Deckel wackelt immer mehr. Also Finger weg vom Jeanstäschchen.

Hallo Sebastian,

vielen Dank für den ausführlichen und sehr ansprechenden Artikel. Und ja, Apple zwingt keinen seine tollen, aber sehr teuren Produkte zu kaufen.

Ich habe eine ganz andere Frage und hoffe, dass Sie mir die beantworten können. Die ganzen tollen Features der AirPods Pro, kann ich die eventuell auch auf der IWatch nutzen?

Gruß
Matthias

Moin Matthias,

ja, das geht. Wenn du die AirPods Pro mit deinem iPhone gekoppelt hast, dann sind sie (via deiner Apple ID) auch gleichzeitig mit all deinen anderen Apple-Geräten, also bspw. Mac, iPad, Apple TV und eben auch der Apple Watch gekoppelt.

Wenn du dir Musik oder Podcasts auf die Apple Watch spielst, kannst du diese dann auch ohne iPhone über die AirPods Pro wiedergeben.

Hallo Sebastian,

danke, das hilft schon mal ;-)

Und meine letzte Frage - ich weiß ich will es jetzt genau wissen! ;-) Kann ich auch auf der Apple Watch ( ohne iPhone ) diese ganzen Steuerungen mit dem Force Sensor machen:

Man drückt jetzt das untere Ende der AirPods Pro zusammen, um verschiedene Funktionen zu erreichen:
- einmal drücken: Play/Pause
- zweimal drücken: nächster Song
- dreimal drücken: vorheriger Song
- gedrückt halten: Wechsel zwischen Geräuschunterdrückung und Transparenzmodus

Das ging nämlich bei den "alten" AirPods leider nicht.

Gruß
Matthias

Moin Matthias,

gerade sicherheitshalber nochmal für die getestet: Jo, geht!

Danke!

Und kleiner Tipp nimm’s noch in den Artikel mit auf.

Habe ich nämlich nirgends - sogar Apple selbst - nicht gelesen.

Danke nochmal!

Ich bin leider auch ziemlich enttäuscht von den AirPods Pro, denn die Dinger sitzen bei mir einfach nicht richtig. Ich hab nun drei Tage lang alle Varianten der Tips ausprobiert, aber nichts hält. Daher hab sie daher vorhin zurückgeschickt und werde bei den normalen AirPods bleiben (die bei mir perfekt sitzen).

Vielleicht probierst du's in ein paar Wochen oder Monaten nochmal. Ich kann mir gut vorstellen, dass Zubehörhersteller andere Tips für die AirPods Pro anbieten werden. Unter anderem mit „Memory Foam“ und so.

Hallo Herr Schack,

Wie war ihr Empfinden der Eigengeräusche? Also Schritte, Atmung, etc. Bei den AirPods pro?

Gruß
Nils

Moin Nils,
besonders in Bezug auf Schritte sind die AirPods Pro *sehr* angenehm. Deutlich angenehmer jedenfalls als bei den meisten anderen In-Ears. Mit störenden Atmungsgeräuschen hatte ich ehrlich gesagt noch nie Probleme, da fehlt mir ein Vergleichswert.

Hi Sebastian,

Dann hab ich noch eine Frage. Ich hab die Dinger jetzt eine Woche und der passtest ging die ersten Tage bei mir mit jedem Silikon tip gut und die Abdichtung war auch super. Jetzt klappt er auf der linken Seite mit keinem Tip mehr. Ich muss den linken Hörer mit der hand reindrücken während des Tests und die Abdichtung ist auch nichtmehr so pralle :/ Ich hab langsam das Gefühl, dass der Linke einen Fehler hat. Vielleicht schon mal was davon gehört? Ich denke ich muss sonst mal zu Apple:/

Hi Sebastian,

Dann hab ich noch eine Frage. Ich hab die Dinger jetzt eine Woche und der passtest ging die ersten Tage bei mir mit jedem Silikon tip gut und die Abdichtung war auch super. Jetzt klappt er auf der linken Seite mit keinem Tip mehr. Ich muss den linken Hörer mit der hand reindrücken während des Tests und die Abdichtung ist auch nichtmehr so pralle :/ Ich hab langsam das Gefühl, dass der Linke einen Fehler hat. Vielleicht schon mal was davon gehört? Ich denke ich muss sonst mal zu Apple:/

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