Robustes Podcast-Mikro

M-Audio Uber Mic im Test: Robustes Mikro für Podcaster am Mac

Podcaster auf dem Mac aufgepasst: Trotz kleiner Membranen ist M-Audios USB-Mikrofon „Uber Mic“ ein echter Brocken!

Von   Uhr

Uber ist eines der deutschen Worte, die es auch in den anglo-amerikanischen Sprachgebrauch geschafft haben. Die umlautbefreite Variante hat dabei die gleiche Bedeutung wie im Deutschen behalten. Insofern zeugt es auch durchaus von Selbstbewusstsein seitens M-Audio, das eigene Produkt als Über-Mikrofon zu betiteln.

Technisch optimiert

Nach dem Auspacken wird schnell klar, dass M-Audio zumindest in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild nicht übertrieben hat. Mit fast 30 Zentimeter Höhe, einem Durchmesser von über elf Zentimetern und einem Gesamtgewicht von knapp zwei Kilogramm ist das Mikrofon ein echter Koloss im Vergleich zu anderen USB-Kondensatormikrofonen.

Es wird zusammen mit einer sehr stabilen und robusten Standvorrichtung geliefert. Hierfür gibt es schon einmal einen Pluspunkt, denn bei anderen Mikrofonen mit vergleichbar günstigem Preis und ähnlichem Anwendungsgebiet hinterlassen die mitgelieferten Ständer oftmals einen wenig vertrauenserweckenden Eindruck. Das Mikrofon kann auch auf ein konventionelles Stativ geschraubt werden, das allerdings ebenfalls eher zur stabileren Sorte gehören sollte.

Bei einem solch großen Mikrofon fällt es schwer, von einem Kleinmembran-Kondensatormikrofon sprechen, aber streng genommen ist dies bei einem Kapseldurchmesser von 16 Millimetern wohl korrekt. Dafür sind im Uber Mic aber auch gleich drei dieser Kapseln verbaut.

Damit verbunden ist die Option, die Richtcharakteristik per Regler auf der Rückseite zu ändern. Neben klassischer Niere stehen Kugel, Acht und sogar Stereo als Alternativen zur Verfügung. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der Regler zur Anpassung des Pegels des Audiosignals, das vom Mikrofon zum Computer geschickt wird.

USB-Anschluss

Auf der Vorderseite befinden sich zwei weitere Regler. Hiermit passen Sie die Lautstärke des Kopfhörerausgangs an und bestimmen das Mischverhältnis zwischen Mikrofonsignal und vom Computer per USB eingespeisten Audiosignals, was Direct Monitoring ermöglicht. Mit dem beleuchteten Mute-Knopf kappen Sie die Audioübertragung vom Mikrofon zum Computer. Dies ist praktisch, wenn sich bei einem Podcast ein Sprecher einmal räuspern muss. Die Stummschaltung wird durch Blinken des Schalters signalisiert, damit man das anschließende Reaktivieren nicht vergisst. Über den Reglern befindet sich ein kleines Display zur Anzeige der aktuell gewählten Richtcharakteristik sowie des Pegels von Mikrofon und Kopfhörer.

Kopfhörerausgang und MicroUSB-Anschluss befinden sich auf der Unterseite des Mikrofons. Dies erschien uns im Praxistest wenig praktikabel, da die entsprechenden Kabel auch bei Schrägstellung des Mikrofons stets eingeknickt wurden – dies kann auf Dauer durchaus einen Kabelbruch provozieren.

Top für Podcasts

Klanglich hinterlässt das Uber Mic im Praxistest ein durchwachsenes Bild. Wie eigentlich bei allen so günstigen Multipattern-Mikrofonen fallen Kugel und Acht qualitativ deutlich gegenüber der Nierencharakteristik ab. Dagegen ist die Stereo-Variante für Podcasts durchaus interessant, da bei mehreren Sprechern oder Interviewpartnern die örtliche Position mit aufgenommen wird. Auch bei Aufnahmen von Instrumenten erhalten Sie auf diese Weise mehr Räumlichkeit, wobei Sie dabei in Sachen Klangqualität allerdings keine Wunder von dem Mikrofon erwarten dürfen.

In der Regel wird das Uber Mic mit der Nierencharakteristik genutzt. Positiv aufgefallen sind uns die kräftigen und rauscharmen Vor- und Kopfhörerverstärker. Gesangs- und Sprachaufnahmen gelingen mit dem Mikrofon durchaus ordentlich und reichen für die Ansprüche im Heimstudio aus. Teilweise wirkten die Aufnahmen etwas zu spitz und in die Breite gezogen, aber die Verfärbungen halten sich noch im Rahmen. Gegenüber Zisch- und Popplauten zeigte sich das Uber Mic durchaus tolerant, was ihm einen weiteren Pluspunkt in Bezug auf Podcasts beschert, bei denen ja meist keine ausgebildeten Sprecherprofis vor dem Mikrofon sitzen.

Für einen sehr direkten und dicken Klang von Sprache und Gesang ist das Uber Mic allerdings weniger gut geeignet, da der Nahbesprechungseffekt nicht zuletzt aufgrund der kleinen Kapseln eher unangenehm als schön klingt.

Fazit

Das Uber Mic beeindruckt uns mit Ausstattung, Robustheit und vor allem der auffälligen Größe und seinem Design.

Testergebnis
ProduktnameM-Audio Uber Mic
HerstellerM-Audio
Webseitemaudio.com
Pro
  •  robuste Verarbeitung, stabiles Tischstativ, gutmütige Charakteristika, Stereo-Option, rauscharme Verstärker
Contra
  •  mittelmäßiger Klang
Bewertung
2,2gut

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "M-Audio Uber Mic im Test: Robustes Mikro für Podcaster am Mac" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.