Sprachlern-Software RosettaStone

Sehen, hören, verstehen – Sprachen lernen

 Unter Archäologen gilt der Stein von Rosette, englisch: Rosetta Stone, als Glücksfall: Dank ihm wurde es möglich, die ägyptischen Hieroglyphen zu entziffern, denn der Stein trägt den selben Text in drei verschiedenen Sprachen, von denen zwei bereits bekannt waren und woraus die dritte rekonstruiert werden konnte. So ähnlich arbeitet auch die Sprachlern-Software RosettaStone, die in Version 3 nach einer Version für Windows jetzt auch für Mac OS X 10 vorliegt.

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Vielfältige Auswahl

RosettaStone ist ein interaktives Sprachlernprogramm. Es teilt das Kursprogramm in drei Stufen ein, die einzeln oder in Kombination gekauft werden können. Insgesamt stehen 31 Sprachen zur Verfügung, darunter Klassiker wie Italienisch, Spanisch, Französisch und Englisch, aber auch Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Arabisch, Persisch, Hebräisch oder Suaheli. Selbst Exoten wie Walisisch oder Latein fi nden sich im Angebot.

Lernen leichtgemacht

Die Software nutzt das Prinzip des kindlichen Spracherwerbs. Das soll heißen, der Benutzer guckt, hört zu, probiert, versucht zu verstehen – und macht Fortschritte. Das klingt abenteuerlich, funktioniert aber. In der Praxis sieht das so aus: RosettaStone nimmt bekannte Elemente und liefert die unbekannten dazu. Genauer gesagt, zeigt RosettaStone in den Lektionen jeweils vier Bilder, deren Motive eindeutig zu verstehen sind. Dazu spielt die Software den Klang der Wörter ein, die eines der Motive benennen, gesprochen von Muttersprachlern. Der Lernende muss versuchen, das Wort und später einen Satz dem richtigen Bild zuzuordnen. Wenn er es schafft, spielt Rosetta das nächste Wort oder den nächsten Satz ein, bis alle vier Bilder die korrekte Bezeichnung haben. Dann geht es zum nächsten Quartett.

Alternativ kann der Anwender auch den Klang den geschriebenen Wörtern zuordnen, ohne dass ein Bild eingeblendet ist, er kann selber schreiben und nachsprechen. Damit das Plaudern klappt, ist den Paketen ein Headset beigelegt. Es gewinnt zwar keinen HiFi-Klang- und Design-Wettbewerb, erfüllt aber seinen Zweck und ist eine bessere Idee, als das eingebaute Mikrofon des Rechners zu verwenden. Dessen Leistungsfähigkeit ist nicht gut genug, um ein differenziertes Klangbild an die Software zu übermitteln und führt zu unnötigen Fehlern, die den Spaß merklich minimieren.

Vielfältiges Üben

Die Möglichkeiten, mit RosettaStone zu üben, sind vielfältig. Multiple-Choice, Hörverstehen und Schrifterkennung stehen zur Verfügung, Schreiben lässt die Software ebenso üben wie die eigene Aussprache, für die sich sogar die Toleranz von RosettaStone einstellen lässt. In den höheren Leveln kommen Satzbau und Grammatik hinzu, alles verständlich aufeinander aufgebaut und inhaltlich korrekt – zumindest bei der getesteten Version „Koreanisch 1–3“. Bei dieser hatte Rosetta zur Einführung der neuen Software-Version 3 noch Schwierigkeiten, die nun aber überwunden sind.

Schön an RosettaStone ist, dass sich im selben Benutzer-Account des Computers mehrere Benutzer anlegen lassen. Hierdurch kann jeder für sich verfolgen, wie sein Fortschritt ist, denn das Programm wertet auch diese aus. Da sie sich oft schon nach ein bisschen regelmäßigem Üben zeigen, ist diese Aufstellung eine schöne Motivation. Der in dem Komplettpaket der Stufen 1 bis 3 ebenfalls enthaltene Audio-Begleiter ermöglicht es zudem, unterwegs mit dem iPod die bereits gelernten Lektionen zu wiederholen.

Schriften an Bord?

Wichtig ist bei der Verwendung von Sprachen, deren Schriftsystem nicht Lateinisch ist, dass ein passender Schriftsatz unter Mac OS X installiert ist, denn Russisch lässt sich nicht ohne Kyrillisch darstellen, Koreanisch nicht ohne Hangul, und auch Arabisch, Thai, Hindi oder Griechisch brauchen Schriftzeichen, die nicht auf der deutschen Tastatur zu fi nden sind. Fehlen sie, startet die Software nicht oder stellt die Schrift falsch dar.

Toll ist schließlich, dass sich Rosetta- Stone nicht automatisch in der Sprache des Betriebssystems installiert. Damit haben Anwender, die Deutsch als Fremdsprache lernen, die Möglichkeit, das Programm in ihrer Muttersprache zu benutzen. Das macht vieles einfacher.

Fazit

Insgesamt erweist sich RosettaStone als ein erstaunlich gutes Hilfsmittel, sich mit einer Sprache auseinanderzusetzen. Das Programm lässt sich intuitiv nutzen, Fortschritte sind gut dokumentiert, und das für mehrere Nutzer im selben Account getrennt. Einziges Manko ist der Preis: Für Stufe 1 sind bereits 219 Euro zu zahlen, für ein Paket mit allen drei Stufen einer Sprache sind 479 Euro fällig. So viel Geld gibt nur aus, wer eine Sprache unbedingt lernen will; oder muss.

Testergebnis
ProduktnameRosettaStone Version 3
HerstellerRosetta Stone Ltd.
PreisStufe 1: 219 Euro; Stufe 2: 249 Euro; Stufe 3: 259 Euro; Stufe 1&2: 349 Euro; Stufen 1–3: 479 Euro
Webseitewww.rosettastone.de
Pro
  • leicht zu bedienen
  • guter Lernfortschritt
  • großer Umfang an Sprachen
Contra
  • sehr hoher Preis
Bewertung
1,9gut

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