Happy Birthday, Mac! 30 Jahre Macintosh: Beständig ist nur der Wandel

Beständig ist nur der Wandel

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Was jedoch den aktuellen iMac und den ersten iMac eint, ist die Fähigkeit von einem Betriebssystem im Netzwerk hochzufahren. Den aktuellen iMac verbindet neben dem fest eingebauten Monitor sogar noch eine weitere Eigenschaft mit dem ersten Mac von 1984, nämlich das zum Lieferumfang gehörige Schreibprogramm. Das Textprogramm hieß jedoch damals Mac Write und nicht Pages. Der „Finder“ – so nennt Apple das für den Arbeitsbereich und die Schreibtischoberfläche zuständige Programm – blieb. Ebenso die Bedienung mit Tastatur und Maus. Allerdings änderten sich die Anschlüsse gleich mehrfach. Der erste Mausstecker war noch so groß wie ein VGA-Anschluss, den immer noch viele PC-Monitore haben. Apple entwickelte einen kleinen Stecker namens ADB für den Anschluss von Tastatur und Maus. Mit dem iMac setzte Apple ab 1998 auf USB. Inzwischen funken Tastatur und Maus mit Bluetooth. Die USB-Schnittstelle kann im 3.0-Standard für externe Speicher genutzt werden. Doch verallgemeinert kann man sagen, dass der Mac ab 1986 immer mit einer „langsamen“ Schnittstelle für Eingabegeräte und einer „schnellen“ Schnittstelle für externe Laufwerke ausgestattet ist. Was heute Bluetooth und Thunderbolt beziehungsweise USB 3 übernehmen, waren zuvor USB und FireWire und davor ADB und SCSI. Die Ausnahmen von dieser Regel sind schnell benannt. Es handelt sich um den ersten Mac, den ersten iMac, das erste iBook und das MacBook Air. iMac und iBook wurden später mit FireWire ausgestattet, und das MacBook Air bekam erst 2011 eine Thunderbolt-Buchse.

Power-MacBook

Die portablen Computer spielen eine besondere Rolle in der Mac-Geschichte, wobei das MacBook Air noch einmal den Sonderfall darstellt. Es mauserte sich nämlich vom teuren Technologie-Träger mit SSD-Festplatte und ohne Laufwerk zum Mac-Einsteiger-Laptop. Verzicht auf ein Laufwerk übte Apple schon früher – zum Beispiel beim PowerBook 100 von 1991. Dieses Modell kam ohne eingebautes Diskettenlaufwerk auf den Markt und konnte mit einem besonderen Stecker an einem anderem Macintosh im immer noch gebräuchlichen Target-Disk-Modus als externe Festplatte betrieben werden. Sein Preis war in etwa mit dem des ersten MacBook Air vergleichbar. Es gab sogar so etwas wie SSD beim PowerBook 100, und zwar im Arbeitsspeicher. Dort legte man im Kontrollfeld – der heutigen Systemsteuerung – eine sogenannte RAM-Disk an, die ein minimales System und neben Anwendungsprogrammen auch Dokumente aufnehmen konnte.

Wurde das PowerBook ausgeschaltet, schrieb das System die RAM-Disk auf die Festplatte. Beim Start wurde die RAM-Disk wieder in den Arbeitsspeicher kopiert. Ohne Festplattenzugriffe konnte man damals stundenlang mit dem PowerBook 100 arbeiten. Der Schwachpunkt war natürlich sein Blei-Gel-Akku, der wie eine U-Boot-Batterie gepflegt werden musste. Hätte es vor 25 Jahren schon Lithium-Polymer-Akkus gegeben, man könnte im Prinzip noch heute prima mit dem PowerBook 100 arbeiten. Kann man natürlich nicht, weil das Macintosh-Betriebssystem in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Anschluss an technische Entwicklungen verloren hatte. Es gab kein richtiges Multitasking, und noch viel schlimmer: keinen Speicherschutz. Ein abgestürztes Programm zog immer das System in Mitleidenschaft. In der Folge zwang ein Neustart zu Arbeitspausen.

Mein Ding

Mein „liebster“ Mac ist immer noch der, den ich gerade benutze, um „mein Ding“ zu machen. Als das iPad vorgestellt wurde, dachte ich, ich würde wohl bald mit „Das iPad ist mein liebster Mac“ antworten. Denn iOS und Mavericks sind mit großem Abstand die coolsten Plattformen, was die Funktionen betrifft, die den Entwicklern zur Verfügung stehen. Aber inzwischen zeigt das iPad am deutlichsten, wo die Probleme mit den Beschränkungen für Entwickler liegen: Innovation und Kreativität verlangen, dass bestehende Dinge zu neuen kombiniert werden können.Apple hat noch immer einen riesigen Vorsprung in der Benutzbarkeit, auch wenn manche in iOS 7 hier einen erheblichen Rückschritt sehen. Ach ja: Ich habe noch keine Lösung für andere Plattformen gesehen, die annähernd an AirPlay herankommt, um von einem PC, Smartphone oder Tablet drahtlos Infos auf einem Projektor oder Großbildschirm zu präsentieren. Ohne Frage macht Apple extrem coole Produkte, die Millionen von Menschen haben wollen. Mit dem neuen Mac Pro setzt Apple mal wieder Akzente, allerdings in einem Markt, den viele schon als überholt ansehen. Da wird es spannend, ob das Produkt der Kategorie „Professionelle Desktop Computer“ neues Leben einhauchen kann.

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Der erste Mac war ja schon damals ein Witz, wer diesen Rechner gekaut hat, konnte damit kaum etwas anfangen. Erst wenn man den Ram kräftig ausbaute, war der Rechner benutzbar !.
Da war der Lisa ja viel weiter, besserer Monitor, bessere Auflösung usw.
Aber natürlich auch sehr viel Teurer !

Aber auch am ersten Mac hatte man ganz schön zu kauen ;-)

mit ein wenig Maggi geht das schon... ;0)

Schon vergessen, was die Rechner vor dem Mac kosteten? Ihr vergleicht immer mit dem heutigen Preisniveau, das ist aber völliger Unsinn.

30 Jahre und kein bissl weiser geworden, besonders in Sachen Qualität. Das beste Beispiel ist doch das jetzige iTunes-Update für Windows. Ja ich benutze beide Welten Mac & Win, deswegen darf ich auch über den Tellerrand schauen. ;0)

Klasse! Endlich wieder mal einer, der über'n Tellerrand guckt...

Windows.....who cares about Windows?

Scheibenwelt lässt grüßen ;0)

Übrigens, ein Quantensprung ist winzig... also nicht ganz das, was der Autor meint ;-)

Physikalisch gesehen korrekt. Hier ist damit aber ein großer Fortschritt in der technischen Entwicklung gemeint (s. auch Duden, Wikipedia, etc.)

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