TeenSafe doch nicht so „safe”

Eltern wollten Kinder überwachen, jetzt sind deren Apple IDs in Umlauf

Überwachungsapp TeenSafe verrät Apple IDs von Kindern. „Das hätte nicht passieren dürfen“ – getreu diesem Motto haben Eltern, die Ihre jugendlichen Kinder ausspähen wollten, gleich tausendfach deren Zugangsdaten für iOS und Android verraten. Einer der Server des Anbieters TeenSafe war falsch konfiguriert. Die Datenbanken für potenzielle Hacker frei zugänglich. Doch das ist noch nicht alles.

Von   Uhr

Stellen Sie sich vor, Sie möchten gerne wissen, wo sich Ihre Kinder aufhalten und welche Nachrichten sie sich schreiben. Sie könnten einen altmodischen Mix aus Vertrauen und Gespräch ausprobieren.

TeenSafe-App zur Überwachung von Kids und Jugendlichen

Doch in der heutigen Zeit greifen manche Eltern lieber zur App. Eine solche App trägt den Namen „TeenSafe“. IT-Spezialisten fanden jetzt aber heraus, dass zwei Cloud-Server des Anbieters offen standen wie ein Scheunentor. Potenzielle Angreifer hätten jederzeit Zugriff auf Datenbanken gehabt. Darüber hätten sie auch die Apple IDs von tausenden von Kindern entwenden können und die passenden Passwörter, sowie weitere Daten.

Wenn Dummheit bestraft wird

Das US-Unternehmen aus Kalifornien machte das Szenario aber doppelt risikobehaftet. Denn TeenSafe verlangt von den Eltern die Abschaltung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Apple IDs der Kinder. Nur so sei die (totale) Überwachung sichergestellt.

Wenn nun Hacker an die entsprechenden Informationen gekommen sind, hätten sie jederzeit unbefugt Zutritt zu den Konten der überwachten Kinder gehabt. Auf diese Weise hätten womöglich Pädophile an Fotos von Minderjährigen kommen können.

Nur ein Teil der Kunden betroffen

TeenSafe gibt an, mehr als eine Million Nutzer zu haben. Die IT-Spezialisten fanden in den Datenbanken jedoch nur etwas über 10.000 Datensätze.

Der App-Anbieter jedenfalls hat bereits kommuniziert, dass man betroffene Nutzer kontaktiert habe. Unklar ist, ob Hacker an die Daten gekommen sind. Die hätten das aber vermutlich nicht an die große Glocke gehängt.

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Eltern wollten Kinder überwachen, jetzt sind deren Apple IDs in Umlauf" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Was hat diese App, was die Freunde App von Apple nicht hat? Ich benutze nur die Freunde App. Da weiß ich immer, wo die Kids sind und die wissen wo ich bin.

Selber schult wenn die so blöd sind

Oder einfach seinen Kindern vertrauen und nicht jede Panikmache von BILD und Konsorten („die Welt wird immer unsicherer“) glauben schenken.

Wie kann Apple so etwas überhaupt in den AppStore lassen?

Ist jetzt mal wieder Apple schuld?

eine der grausamsten Entwicklungen der Neuzeit.

Was bin ich froh, dass meine Eltern früher nicht immer gewusst haben, wo ich war ( außer draussen - wo ist das denn?). Na gut, in den Jahren meiner Kindheit war es vielleicht zweimal etwas knifflig :-)

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.