Hat Apple zu lang gewartet?

Schwerer Stand für das iPhone in Japan

Trotz fortschreitender Verhandlungen mit japanischen Mobilfunkanbietern könnte es das iPhone schwer haben im Land der aufgehenden Sonne. Denn so technikbegeistert und fortschrittlich die Japaner auch sind, die mobile Kommunikation dort hat ihre eigenen Gesetze. Vor allem müsse ein japanischer Herstellername her, so die Analysten - und ein Weg, um den eigenwilligen Anforderungen der Japaner an ein Mobilfunkgerät nachzukommen.

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Mit jährlich 50 Millionen verkauften Mobiltelefonen und dem größten Anteil an mobiler Internetnutzung weltweit ist Japan ein attraktiver Markt für Hersteller. Ausländische Anbieter haben jedoch einen schweren Stand, denn in Japan ist es üblich, dass die Netzanbieter über Art und Eigenschaften der angebotenen Telefone bestimmen. Vor allem hinsichtlich Größe und Design fällt das iPhone deutlich aus dem Rahmen und könnte deshalb Schwierigkeiten auf dem japanischen Markt haben.

"Japaner schätzen daumengesteuerte Kommunikation und Geschwindigkeit" analysiert Produktentwickler Munehisa Kamio vom Netzanbieter Softbank. Die virtuelle Tastatur könnten die Japaner dabei als hinderlich empfinden, auch müssten gängige Abkürzungen der sprachlich vielfältigen Japaner eingebunden werden. Insgesamt habe Apple einfach zu lange mit der Einführung des iPhone in Japan gewartet, resümiert Kamio weiter. Zu Anfang war die Begeisterung vor allem über die Bedienoberfläche groß genug, um einen wahren Käuferansturm auszulösen. Inzwischen sei die Hysterie abgeflacht, auch weil der iPod touch auf den Markt gekommen ist.

Dass es Apple trotz aller Bedenken auf dem japanischen Markt versuchen wird, steht fast außer Zweifel. Derzeitiger Netzanbieter-Favorit ist DoCoMo, der das 3G-iPhone im Sommer herausbringen könnte - sofern man sich über ein Beteiligungsmodell und einem Namen für das iPhone einigen kann.  

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