GEMA bestätigt Vertragsabschluss

Paneuropäischer iTunes-Store kommt

Seit der Einführung des iTunes Store in Europa wird jedes Land einzeln mit digitaler Musik beliefert und das Repertoire der Stores unterscheidet sich zum Teil erheblich. Erzwungen wird das nicht nur durch unterschiedliche urheberrechtliche Regelungen, sondern vor allem durch die im jeweiligen Land agierenden Musikverwertungsgesellschaften, in Deutschland beispielsweise die GEMA.

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Doch dem paneuropäischen iTunes Store steht zumindest von seiten der GEMA jetzt nichts mehr im Weg - dort verkündete man heute auf einer Pressekonferenz nämlich den Vertragsabschluss für eine europaweite Lizenzierung mit Apple (via heise).

Gemeinsam mit der britischen Verwertungsgesellschagt MCPS-PRS erschuf die GEMA hierzu den Central European Licensing and Administration Service (CELAS), der inzwischen seine Arbeit aufnahm und erste Erfolge erzielen konnte. Einer davon ist ein Online-Lizenzvertrag mit iTunes für Europa. Zeitgleich soll zusammen mit den anderen "maßgeblichen" europäischen Verwertungsgesellschaften ein europäisches Portal aufgebaut werden, das dann alle Rechteinhaber nutzen könnten. Ziel ist es, ein Kartellverfahren der EU gegen die Musikverwertungsgesellschaften zu einer gütlichen Einigung zu bringen und den Forderungen der Europäischen Kommission damit nachzukommen.

Für die Nutzer der vielen europäischen iTunes Stores - Käufer wie Musiker - bedeutet der Vertragsabschluss zwischen der GEMA und Apple über eine paneuropäische Lizenzierung des Musikrepertoires vor allem eines: Bald schon wird europaweit jeder auf die gleiche Musik zugreifen und diese kaufen können. Künstler hingegen können endlich ihre Musik europaweit anbieten. Und bald wird es dann vielleicht auch nur noch eine europaweite Top Ten der bestverkauften Songs geben. Der Vertrag öffnet zumindest die Pforten hin zu diesem Weg.

Nebeneffekt des ganzen ist außerdem, dass auch das Kartellverfahren gegen Apple wegen seiner lokal abgeschotteten Märkte damit ad acta gelegt werden könnte.

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Dies ist m.E. eine ganz wichtige Meldung. Es wäre ein großer Fortschritt für den europäischen Musikmarkt - und würde auch die Chancen europäischer Musiker auf dem Weltmarkt erheblich vergrößern. Bisher ist es nämlich so, dass ein Künstler aus Deutschland schon wegen der urheberrechtlichen und verwertungsrechtlichen Barrieren kaum eine Chance hat im europäischen Ausland Gehör zu finden. Gleiches gilt für Künstler aus Italien, Frankreich etc. und noch mehr für die Künstler aus den kleineren Ländern. So ist es z.B. so, dass ich das neue Album der niederländischen Indie-Legende "The Nits" im iTunes-Musicstore Deutschland nicht kaufen kann und auf den niederländischen Store nicht zugreifen darf, obwohl ich 15 km von der Grenze zu Limburg lebe.

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