Was in Apple-Ladengeschäften hinter dem Tresen passiert

Die geheimen Erfahrungen eines Apple-Mitarbeiters

Für Apple zu arbeiten, muss eine großartige Erfahrung sein - so jedenfalls die landläufige Meinung. Doch kaum jemand weiß, wie viel Arbeit und Aufwand dahinter steckte, den kalifornischen Computerkonzern zu dem zu machen, was er heute ist. Kein Wunder, dass auch das Verkaufspersonal hinter den Tresen der Apple-Ladengeschäfte strikte Richtlinien hat, welche die eigenen Aufgaben bis ins kleinste Detail regeln - und die sind nicht immer angenehm.

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"Es gibt vier Dinge, die wir versuchen sollen, Ihnen zu verkaufen, wenn Sie einen Computer ordern", verrät ein anonymer Tippgeber. "AppleCare verlängert Ihre Garantie um drei Jahre. Wir sollen es als Extra-Serviceplan verkaufen, aber es beinhaltet gar keinen Extra-Service [...]. .Mac ist nutzlos, wenn man nicht den Webspeicherplatz benutzt. ProCare ist die größte Abzocke. Alles, was es tut, ist, die AppleCare-Garantie um ein Jahr zu verlängern. [Schließlich] noch das Eins-zu-Eins-Training, das eine wirklich gute Sache ist."

Auch Fragen nach neuen Produkten muss ein Apple-Store-Mitarbeiter sofort zurückweisen: "Wir dürfen über nichts spekulieren, das nicht auf apple.com steht. Wir können sogar dafür gefeuert werden", so ein Beispiel aus der Vergangenheit, "wenn wir Kunden erzählen, dass ein 3G-iPhone erscheinen könnte." Verlässlich sei aber die Arbeitszeit ohnehin nicht: "Um eine Vollzeitstelle zu bekommen, sollte man rund ein Jahr oder länger bei Apple sein. Die Schichten sind grässlich [...]. Teilzeit-Verträge laufen zwischen 4 und 20 Stunden pro Woche, aber sehr sehr unzuverlässig."

Warum beim Checkout die Kunden nach E-Mail-Adressen gefragt werden? "Weil wir darüber die Rechnung versenden und weil darunter eine Umfrage enthalten ist." So werden die Verkäufer überprüft: Eine 9 bis 10 gibt den Titel "Promoter", 7 bis 8 "Passiv" und alles darunter führt zu einer Vorladung zum Manager: "Uns wird der Hintern aufgerissen, wenn wir [weniger als 7 Punkte erhalten]. Aber wenn man sich beim Manager beschwert, passiert so gut wie gar nichts. Ein Ohr rein, ins andere raus. Verärgerte Kunden sollten lieber irgend etwas Kleines kaufen und dann die Punkte-Umfrage ausfüllen." 

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Läuft es nicht in jedem Geschäft so ab, dass extra Sachen verkauft werden sollen? Bei Footlocker wollen sie Schuhcreme loswerden, in Supermärkten die Quengelware und bei Apple schließlich die Garantieerweiterung.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass das in jedem Store so zwanghaft ist.

Ich weiß auch nicht. Natürlich ist nicht immer alles Gold was glänzt, dass sollte eh jeder wissen. Auch für Apple zu arbeiten muss nicht immer nur super sein. Da bekommt man mit großer Sicherheit auch mal das k---n, aber so ist das nunmal.

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