Die Rückseite der Medaille

China: Schlechte Arbeitsbedingungen könnten sich negativ auf Apples Image auswirken

Die Kosten der wirtschaftlichen Krise und die damit einhergehenden Preisnachlässe bei den verkauften Geräten tragen die Schwächsten: die Arbeiter in den chinesischen Fabriken. Auch bei Apple.

Von   Uhr

Einem Bericht des Nachrichtendienstes Bloomberg zufolge steht es um die schon vor drei Jahren kritisierten Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken weiterhin schlecht: Zwar sind davon alle Hersteller betroffen, aber auch Apple lässt die Komponenten der iPods dort fertigen, wo nach dem Bericht von 83 auditierten Fabriken 45 gegen die Vorgaben verstoßen.

Audits würden zwar regelmäßig durchgeführt, Standards veröffentlicht, jedoch auch seitens Apple billigend in Kauf genommen, dass Komponentenhersteller wie beispielsweise Wintek immer noch nicht die erforderlichen Sicherheitsstandards besäßen und ungefragt Lohnkürzungen vornähmen. Zwar führte Apple nach dem Skandal bei Foxconn 2006 umfassende Untersuchungen durch, aber das Problem sei allgemeiner Natur.

"Die Markenunternehmen helfen den Herstellern nicht, weil sie kein Geld für Investitionen und ordentliche Löhne mitbringen, sie kommen im Gegenteil jedes Jahr mit der gleichen Forderung, es noch billiger herzustellen", so Bama Athreya, Leiter der Stiftung Internationales Arbeitsrecht. Und auch die chinesischen Behörden sind bekanntermaßen nicht besonders daran interessiert, dass internationale Standards eingehalten werden - im Gegenteil, die lokalen Behörden sind vom Ministerium in Peking dazu angehalten, die Einführung von Beschäftigungsstandards zu verzögern.

Insgesamt aber wirft das auch ein schlechtes Licht auf ein Unternehmen wie Apple, das  mit umweltfreundlichen Produkten wirbt und von sich behauptet, aktiv für die Verbesserung der Herstellungsbedingungen einzutreten.

Bildnachweis: Telegraph

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Ich stimme zu, daß ein Premium-Hersteller wie Apple, welches sehr gute Renditen einfährt und den Ruf eines 'grünen' und sozial verantwortlichen Herstellers inne haben möchte nicht zu derartigen Bedingungen in China produzieren lassen sollte. Generell halte ich China da für äußerst ungeeignet.
Die Gewinnmarge läßt durchaus 'teurere' und nachhaltigere Produktionsstandorte zu.
Es reicht nicht 'designed in California' draufzuschreiben.

sorry, 'welcher' statt 'welches' im ersten Satz,; oder Unternehmen statt Hersteller.
Leider kann man hier seine Beiträge nicht editieren. :-)

Das mit "Designed in California" ist voll die verarsche. Eine von GRAVIS wollt mir erzählen das sei in California USA hergestellt. Hahahahhahah

Hallo,

die Leute müssen sich mal endlich im klaren sein, das man ein Land wie China, nicht innerhalb von 10 Jahren auf den Stand vom "Westen" bringen kann, weder in Sachen Qualität, Arbeitssicherheis usw. Die Leute sind extrem arm aufgewachsen und nun sollen die von heute auf morgen High-Tech Produkte mit unseren Standards herstellen. Sicher lässt sich das alles erlernen, aber nur so langen man auch ein sehr wachsames Auge drauf hat. Meine Firma hat 2 Produktionsstätten nach Peking ausgelagert, also glaubt mir, ich weiss wovon ich rede. Wir stellen Sicherheitskomponenten für die Automobilindiustrie her und hier sind die Standards extrem hoch.
Versteht mich nicht falsch, es sind nett und fleissige Leute, aber man muss ihnen auf die Finger schaun. Und noch was...... wollen die beteiligen Firmen und auch KUNDEN das überhaupt. Denn hohe Sicherheit, Umweltstandards usw kosten einem Menge Geld und eignetlich wollten die Firmen ihren Gewinn maximieren und die Kunden billigst einkaufen.

LG

7of9

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