Das große Stühlerücken

Auch Genentech-Chef soll Apples Vorstand verlassen

Nachdem Eric Schmidt ein Einsehen hatte und nicht mehr Mitglied im Aufsichtsrat von Apple ist, fordert die Verbraucherschutzorganisation "Consumer Watchdog.org" auch den Rücktritt von Arthur D. Levinson.

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Das ist durchaus verständlich, ist doch Herr Levinson nicht nur Aufsichtsratsmitglied bei Apple, sondern auch bei Google. Damit ist er theoretisch einer der "Chefs" von Eric Schmidt und genauso belastet, Betriebsgeheimnisse zwischen Apple und Google auszutauschen.

Es ist eine der unappetitlichen Seiten der internationalen Aktiengesellschaften, dass sie personell sehr eng miteinander verzahnt sind. So wie Steve Jobs gleichzeitig im Aufsichtsrat von Disney sitzt (seit seine Firma Pixar von Disney übernommen wurde), ist auch Arthur D. Levinson, ehemals Vorstandsvorsitzender bei Genentech, einem multinationalen Pharmakonzern, der im April 2009 mit Roche fusionierte, zugleich Aufsichtsratsmitglied bei Apple Inc. und Google Inc.

Vor allem als Mitglied in Googles Aufsichtsrat und der zunehmenden Konkurrenz zwischen Google und Apple, ist eine solche Besetzung nicht mehr tragbar, argumentiert Consumer Watchdog. Dies verstoße auch gegen das US-amerikanische Kartellrecht, da die Möglichkeit von Absprachen sehr wahrscheinlich ist. "Es hat zu lange gedauert, bis Eric Schmidt merkte, dass die Doppelfunktion untragbar ist, was im Klüngel ('clubby atmosphere') des Silicon Valley kein Wunder ist. Nun aber hat er die richtigen Konsequenzen gezogen. Wir bitten nun auch Arthur D. Levinson, seiner Verantwortung gerecht zu werden und entweder das eine oder das andere Unternehmen zu wählen.", so M. Simpson von Consumer Watchdog. Mit anderen Worten: Entweder Google oder Apple.

Allerdings hat Arthur D. Levinson andere Beziehungen zu Google als zu Apple: Genentech besitzt zusammen mit Google Anteile an 23andMe, einer gentechnischen  Forschungsfirma in Mountain View, Kaliformien. Im Vorstand sitzt die Frau von Google-Gründer Sergey Brin...

Bildnachweis: Arthur D. Levinson (c) BusinessWeek

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recht so ! dann hat herr Lewinson (ähnlich wie herr Schmidt) bald keinerlei möglichkeiten mehr, sich mit mitgliedern der Apple-crew zu treffen um mit diesen irgendwelche gemeinsamen strategien zu besprechen.
Und alles wird gut und besser und noch besser. Naja.

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