Entscheidung über höhere Lizenzgebühren

Apple droht mit Schließung des iTunes Stores

Nicht nur aus Norwegen droht dem iTunes Store Ungemach, auch im Heimatland sieht sich Apple mit Problemen konfrontiert.

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Dort könnten Apple und andere Anbieter von Musik zum Herunterladen demnächst gezwungen sein, die Preise zu erhöhen - und das nicht etwa, weil die Musikindustrie gerne mehr vom 99-Cent-Kuchen abhaben möchte, sondern weil der Anteil der Künstler daran steigen könnte.

Das Copyright Royalty Board in Washington D.C. entscheidet am Donnerstag über einen Antrag der National Music Publishers Association, die an die Mitglieder der NMPA abzuführenden Abgaben von 9 auf 15 Cent pro Track zu erhöhen. Es ist das erste Mal, dass die Entscheidung über die Abgaben explizit auch den digitalen Vertriebsweg einschließen wird - die letzte Festsetzung wurde im Jahr 1997 getroffen und lief im vergangenen Jahr aus.

Apple veröffentlicht keine Zahlen, wie hoch der Anteil der Plattenfirmen an den 99 Cent pro Song ist. Die Analysten von Piper Jaffray schätzen, dass Apple 70 Cent an die Plattenfirmen abführt, die dann wiederum 9 Cent an die Musikverlage und Songschreiber abführen. Angenommen, der Forderung der NMPA würde in der Höhe stattgegeben und Apple würde die Preise gleichhalten wollen, müsste entweder Apple oder die Plattenfirmen ein wenig mehr vom 99-Cent-Kuchen abgeben müssen.

Dies ist aber eher unwahrscheinlich. Apple hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Margen im iTunes Store gering und der Online-Vertrieb nur wenig Gewinn abwerfe. Die Plattenfirmen hätten hingegen gerne eine flexible Preisstruktur mit höheren Preisen für populäre Songs.

Natürlich haben alle Seiten ihren Wunschzettel geschrieben. Die Digital Media Association, die unter anderem Apple vertritt, wünscht sich eine Senkung auf 4,8 Cent pro Track, die Plattenfirmen möchten hingegen prozentuale Anteile statt fixer Beträge einführen und plädieren für 8 Prozent - die Forderung der DMA würde etwa 6 Prozent entsprechen.

Der Aufbau einer Drohkulisse kurz vor der Entscheidung gehört zum üblichen Bestandteil von Verhandlungen: Eddy Cue, Leiter der iTunes-Abteilung, droht mit der Schließung des iTunes Music Store, wenn Apple zu einer Preiserhöhung gezwungen sein sollte. Auch der iTunes Store müsse sich rechnen und vom gewohnten Preismodell möchte man keinen Abschied nehmen.

Das Apple es soweit kommen lässt, ist aber unwahrscheinlich, schließlich dient der iTunes Store auch dazu, mehr iPods zu verkaufen.

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Mit Verlaub gesagt wird es auch mal Zeit, dass der Apple-Preis angepasst wird, denn dieser ist ohnehin intern subventioniert, um die 99 Cent zu halten. Warum sonst können sich Firmen wie Napster, AOL & Co. sonst nicht an der 99 Cent-Arie beteiligen? Weil Apple mit dem iPod das Geld macht und Musik an sich nur ein weiteres Marketingtool darstellt! Wenn unabhängig davon die Platenfirmen nur 9 Ct. an die Künstler ausschütten, gehört denen mal auf die Finger gekloppt...

Und nicht nur einmal auf die Finger klopfen :)

Wenn ich ehrlich bin, ist es in Moment die einzige kostengünstige Variante sich Musik legal zu besorgen. 99 Cent pro Song ist akzeptabel. Geht man stattdessen in einen dieser so genannten Discounter wie Media Markt und Co. dann berappt man 20 ¤ für ein Album. Vielleicht sollten Plattenfirmen auch nicht so einen Reibach machen. Schließlich bezahlt man ja insgesamt für den Künstler, nicht Produzenten.

Klar ist es nur Marketing, aber das funktioniert ja nun auch. Und Apple gibt ja auch noch genug an Plattenfirmen davon ab.

Aber eins wird es immer bleiben: Die einzige Möglichkeit einen Künstler wirklich zu unterstützen ist der Kauf seiner Musik auf einem Konzert!

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