Web 2.0-Apps bei Apple

Apple bald mit eigenem Web-Anwendungsverzeichnis

Qualitätsoffensive im Bereich Web-Anwendungen: Mit einem der nächsten Mobile-Safari-Updates sollen nicht nur die Möglichkeiten für Entwickler erweitert werden, auch die Präsentation möchte Apple verbessern - durch eine Platzierung auf der eigenen Website.

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Laut AppleInsider plant Apple ein Verzeichnis für solche Anwendungen und will von einem Entwickler erfahren haben, dass Apple bereits diverse Autoren von Web-basierten iPhone-Anwendungen kontaktiert und diese um detaillierte Infos gebeten habe. Die Daten erinnern an jene, die auch für Widgets angegeben werden.

Für Apple hätte ein solches Verzeichnis mehrere Vorteile und könnte die Web-Anwendungen deutlich populärer machen. Gleichzeitig ist die Motivation für die Entwickler höher, anspruchsvollere Projekte zu starten, natürlich weiter in den von Apple gesetzten, engen Grenzen. Systemübergreifend betrachtet sind Web-Anwendungen bei großen Download-Portalen gar nicht, oder nur schwach vertreten und finden nur selten Erwähnung auf Nachrichten-Websites.

Es gibt bereits Verzeichnisse von iPhone-Anwendungen, aber eine von Apple gepflegte Liste käme fast einer "Beförderung" gleich und würde Apple-Chef Steve Jobs sicher auch als Argumentationshilfe gegen native Programme dienen. Letztere werden wohl kaum in das Verzeichnis aufgenommen. Hinzu kommt, dass Apple wahrscheinlich einen einfachen Zugriff auf das Verzeichnis vom iPhone (und iPod touch) gestattet.

Diese Offensive für Web-Anwendungen dürfte ein Versuch sein, die Kritik am Fehlen eines offiziellen Entwicklungssystems für native Anwendungen abzumildern. Der Versuch könnte durchaus gelingen, da die Masse der iPhone-Besitzer ihr Telefon weder für native Anwendungen freischalten, noch eine der iPhone-Newsseiten besuchen werden. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass mit der von Apple bevorzugten Kombination aus HTML+CSS+Ajax viele Anwendungen schlicht nicht möglich sind. Gut möglich, dass irgendwann doch Flash und Java dazukommen, um manch aufgebrachte Entwicklerseele zu beruhigen.

Stimmen die Gerüchte, dass ausgewählte Entwickler (zum Beispiel EA) native Anwendungen entwickeln und über iTunes verkaufen dürfen, entsteht indes eine Zweiklassen-Gesellschaft: Native Anwendungen von gezielt ausgewählten Firmen und Widgets vom ganzen Rest.

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