Apples Eizellen-Initiative: Die Versklavung der modernen Frau – ein Kommentar

Apple kündigte vergangene Woche an, seine Mitarbeiterinnen finanziell dabei unterstützen, die eigenen Eizellen einzufrieren. Facebook-Mitarbeiterinnen haben bereits seit Anfang des Jahres die Möglichkeit, eine solche finanzielle Unterstützung wahrzunehmen. Dies soll die moderne Frau dabei unterstützen, die Karriere und Familienplanung besser miteinander zu vereinbaren. In Wirklichkeit ist dies ein Schritt in Richtung Versklavung. Ein Kommentar.

Von   Uhr

Als die Medienwelt vergangene Woche zum ersten Mal von Apples Ankündigung hörte, seine weiblichen Mitarbeiter bei der besseren Vereinbarkeit von Karriere und Familienplanung durch „Social Freezing“, dem Einfrieren von Eizellen, zu unterstützen, stieß dies auf ein geteiltes Echo. Einige sagten, dies sei ein Schritt nach vorn. Schließlich könnten sich die Frauen endlich Zeit dabei lassen, ihre Familienplanung in Angriff zu nehmen. Karriere sei wichtig. In der heutigen Zeit dauert es ja zum Teil lange genug, den Einstieg in die Berufswelt zu schaffen oder aber einen Job zu bekommen, der überhaupt ausreichend zahlt, um Geld für die Familienplanung zurückzulegen. Und dann tickt im Hintergrund immer noch bedrohlich die biologische Uhr. Dies sei mit Apples und Facebooks Angebot nun vorbei. Endlich erhalten Frauen die Unterstützung im Vorantreiben ihrer Karriere, die ihnen bisher versagt geblieben ist.

Ich gehöre du den anderen, die sagen, Frauen werden durch eine sogenannte geplante Vertagung der Familienplanung versklavt. So ist es noch nicht schlimm genug, dass sich Frauen in Bewerbungsgesprächen die eigentlich unzulässige Frage anhören müssen, was denn in nächster Zukunft mit der Familienplanung sei. Und nein, das sei keine zu persönliche Frage. Schließlich habe man ja selbst Kinder und können dann besser planen und zum Beispiel einen gemeinsamen Babysitter einstellen. Darauf dann eine Antwort zu finden, die höflich ist, fällt den meisten Frauen schwer. Meist fällt diese in Richtung „Ja, aber nicht in naher Zukunft“ aus. Und die biologische Uhr tickt weiter.

Leider werden Frauen in der heutigen Zeit immer noch als Gebärmaschinen, nicht als Arbeitskräfte eingestuft. Apples Entscheidung, Frauen das Einfrieren ihrer Eizellen zu finanzieren, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Frauen werden zu Sklaven – des eigenen Wunsches, Karriere und Kinder miteinander zu vereinbaren. Denn dieser wird immer unwahrscheinlicher.

Und was ist eigentlich mit Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben? Ihnen entgeht eine finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 20.000 US-Dollar, weil sie keine Babys zur Welt bringen möchten. Wie geht es Mitarbeiterinnen denn, die von Apples Plänen hören und die ihren Kinderwunsch in der Vergangenheit zugunsten der Karriere verschoben haben, bis es für das Kinder-Kriegen zu spät war? Erhalten sie nachträglich auch 20.000 US-Dollar als Entschädigung?

Frauen, die ihre Eizellen nicht einfrieren möchten, sondern Kinder durch eine natürliche Schwangerschaft bekommen wollen, wenn es sich richtig anfühlt, haben bei Apple nun schlechte Karten. Warum denn jetzt Kinder kriegen, wenn man das auch noch in 20 Jahren machen kann? Ist einem der Job etwa nicht wichtig genug? Vielleicht ist eine Stelle bei Apple dann doch nicht das Richtige für einen...

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Niemand kriegt bei Apple (übrigens auch Facebook) 20.000$. So weit sollten sie das schon begreifen, wenn sie meinen einen so peinlichen "Kommentar" absondern zu müssen.

Lassen sie uns nicht dumm sterben, wie ist es denn sonst?

Eventuell haben Sie ja auch eine Quellenangabe für uns.

Danke

Das Geld ist für den operativen Eingriff und wird an das entsprechende Institut, das den Eingriff vornimmt bezahlt.

Grundsätzlich finde ich die Idee ziemlich seltsam. Vor allem wenn man dann als Frau älter gebährt, steigen ja auch andere Risiken wie genetische Defekte, Schwangerschaftskomplikationen etc. Ich verstehe diese Entscheidung wirklich nicht, sowas zu unterstützen. Aber trotzdem: die 20K bekommen die Frauen nicht in die Hand gedrückt - dies geht direkt an die Ärzte etc. Also dass so etwas Essenzielles in diesem Bericht anscheinend falsch verstanden wurde begreife ich nicht…das grenzt schon fast an Boulevardjournalismus

Liebe Vorautoren,
bitte schaut genau hin, was die Autorin sagen wollte. Ob dies mit den 20.000 $ korrekt wiedergeben wurde ist hier nicht entscheidend. Es geht hier um Fragender Ethik. Und da liegt Apple total daneben. Es ist beileibe keine Boulevardjournalismus. Endlich greift auf eine "Apple-Fanseite" jemand das Thema einmal kritisch auf. Die Autorin musst mit Kritik rechnen, denn sie hat sich gegen den Mainstream gestellt. Das verdient Lob. Apple liegt moralisch hier völlig daneben. Und dies hat die Autorin sehr gut aufgezeigt. Um mehr geht es doch gar nicht.
Vielen Dank für den Artikel.
Klaus

Wenn man von "Versklavung" redet, und von 20'000 die man nicht bekommt wenn man sich lieber für Kinder entscheidet, dann ist das Bild-Niveau.
Trotzdem finde ich die Meinung der Autorin grundsätzlich richtig und ich finde, dass es für Unternehmen andere Möglichkeiten geben sollte, eine Frau mit Kinderwunsch vor und nach der Schwangerschaft zu unterstützen.

Eizellen einfrieren, Versklavung, 20.000 Dollar, Geburt 20 Jahre später, wenn man schon ziemlich alt ist ... und Gebährmaschinen ... richtig niedliche Schlagwörter. Das gibt Klicks.

Natürlich geht es um Ethik. Nur wessen Ethik ist das? Von Christen, von Nichtchristen, von Muslime oder von Zeitungsschreibern, die Geld verdienen müssen und demzufolge alles mögliche schreiben, auch unglaubliche Dinge - gewürzt mit Schlagwörtern, die so richtig gruselig sind.

In meinen Augen wird hier Stimmung gemacht. Niemand wird gezwungen zum Einfrieren von was auch immer. Niemand wird bedrängt, bei einem Einstellungsgespräch wegen geplanter (baldiger) Schwangerschaften zu lügen (Ich kann die Unternehmen verstehen. Jeder weiß, dass die Einarbeitungszeit nicht nur ein paar Tage beträgt).

Andererseits wird in alle Richtungen überlegt, wie man für Frauen Karriere, Beruf, Familie und Kinder unter einen Hut bringen kann. Was soll daran schlecht sein???

Die Methoden von gestern müssen nicht zwangsläufig die Methoden von morgen sein. Gewöhnt euch dran!

"Gewöhnt euch an alles!", möchte man ausrufen, wenn man diesen fatalistischen Mist liest. Egal, was man mit euch macht, macht es mit!

Und wer denkt an die Kinder? Möchte ungern, das meine Mutter 80 ist, wenn ich meinen 18. Geburtstag feiere. Falls sie dann überhaupt noch lebt. Wofür? Damit zum 5. Geburtstag ein iPad bekommen kann? Muss nicht sein, da habe ich lieber eine Mama, die mit mir noch spielen kann wenn ich 5 bin und nicht wegen typischer Alterskrankheiten selbst Pflege braucht.

Oder es gibt dich gar nicht - was dann?

Ob das nun die passenden Worte sind, ist für mich eher zweitrangig. Im Prinzip läuft es doch darauf hinaus, dass im Kapitalismus bisher schon zu verstehen gegeben wird "uns ist egal wie es Dir geht und Deine Gesundheit ist uns auch egal.". Man braucht ja nur zu betrachten, wie sehr der psychische Druck zunimmt und wie Leute daran zugrunde gehen, oder wie sehr solche Erkrankungen zunehmen. Wofür? Damit Unternehmen und
Reiche immer reicher werden. Das hier ist, so gut ich Apple auch sonst finde, der nächste Schritt: "Uns ist sogar Deine Lebensplanung egal, Hauptsache, Du sorgst dafür, dass wir (mehr) Profit machen. Ob Du nachher zu alt bist, um mit Deinem kleinen Sohn rumzutollen, interessiert uns nicht". Altruismus der Unternehmen kann ich da nicht erkennen.

Da hat's einer verstanden! Brauch' ich nix mehr zu schreiben…

Barer Quatsch - sie können, wenn sie wollen. Niemand muss. Es gibt einfach mehr Auswahl. Wer will macht alles wie gehabt. Immer dieser Zwang überall alles schlecht finden zu müssen. Begebt Euch besser mal in #Psychologische Behandlung.

Wo ist es moralisch verwerflich eine Frau zu unterstützen, die von sich aus den Wunsch äußert diesen Weg zu gehen?
Kommentare kann jeder nach Belieben verfassen, jedoch sollten die grundlegendsten Fakten Beachtung hierbei finden.

Fakt 1: Apple zahlt die Frauen hier nicht aus, welche sich für diesen Weg entscheiden.

Fakt 2: in den usa (sowie den meisten westlichen Ländern) ist die Frage nach der Familienplanung tabu und es darf hierbei gelogen werden wenn sie aufkommt.
Fakt 2.1 : sollte die Frage auftauchen macht sich HR dabei angreifbar gegenüber den Gerichten
Fakt 3: Apple zwingt die Frauen nicht zu diesem Schritt.
Fakt 4: die Medien machen aus einem gut gemeinten programm einen Skandal, da es hier auf einmal um Apple geht.
Fakt 5: Facebook bietet diese Unterstützung bereits wesentlich länger an als Apple, jedoch war damals eben nicht Apple beteiligt, so dass es lediglich eine Fußnote blieb.

Mein Kommentar hierzu:
Im Endeffekt ist dies nichts anderes, als eine Zuzahlung zum Gesundheitswesen, ähnlich einem betrieblichen zahnartztkostenersatz

Und das alles auf MacLife.de :D au mann. Das man als Technik "Blog" so verzweifelt ist.

Ich bin da etwas gespalten, mag daran liegen das auch als Mann die Biologische Uhr tickt sicher langsamer als bei Frauen und dann noch abhängig vom Geldbeutel, damit wär meine Chance erst in 20 Jahren Vater zu werden irgendwo bei Null - nicht reich und und vom Aussehen reden wir lieber nicht.

Im grossen und ganzen finde ich es okay das es so ein Angebot gibt, schafft es doch etwas wie eine Pufferzone. Aber da ist dann auch schon das Problem. Einerseits hilft es vielleicht Frauen ihre Entscheidung pro Karriere leichter zu fällen. Ich glaube es zwar nicht, das ein Frau nur auf Grund der möglichen Karriere ihre Eizellen einfrieren lässt, so simpel denken vielleicht wir Männer, sondern denke eher das es vor allem genutzt wird wenn auch kein Partner vorhanden ist, was allerdings ja durchaus auch mit einer Karriere zutun haben kann.

Mir fehlen auch einiges an Informationen, was ist wenn die Frau trotz unterstützter Einfrierung schwanger wird, fordert die Firma dan Geld zurück. Sind die Programme auf bestimmte Bereich beschränkt oder kann auch eine Reinmachefrau ihre Eizellen einfrieren lassen schliesslich ist ja auch dort eine Karrieremöglichkeit gegeben, oder geht es nur um die obere Gehaltsstufen? Auch weiss ich nicht ob es etwas wie ein Zeitraum gibt. Es wird sicher genügend Statistiken geben aus denen hervorgeht wann im Durchschnitt die biologische Uhr bei Frauen stehen bleibt, über diesen Punkt hinaus finde ich es schwierig auf die eingefroren Zellen zurückzugreifen.

Der Autorin des Kommentars ist wohl das Hirn eingefroren, sonst kann man sich diese ideologisch verzehrte Darstellung nicht erklären.

Eine Meinung, die man nicht teil ist ideologisch verzerrt. Hurra, da sind wir aber schon weit gekommen. Wenn das nicht schon Ideologie ist. So etwas kommt mir im Moment sehr oft unter, gerade von Leuten, die ideologiefrei sein wollen.

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