Unendliche Geschichte zu Ende?

Apple kurz vor Einigung mit EU über App Store-Streit – Millionenstrafen drohen

Apple steht kurz vor einem Durchbruch im monatelangen Streit mit der EU über App Store-Regeln. Täglich drohen Millionenstrafen.

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Nach Berichten der Financial Times befinden sich sowohl Apple als auch Meta in den finalen Verhandlungen mit europäischen Regulierungsbehörden, um eine Einigung zur Beilegung mehrerer Kartellverfahren unter dem Digital Markets Act (DMA) zu erreichen.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apple verhandelt mit der EU über eine Einigung zur Beilegung der App Store-Kartellverfahren unter dem Digital Markets Act.
  • Bei Nichteinhaltung drohen täglich Strafen von bis zu 50 Millionen US-Dollar – fünf Prozent des weltweiten Umsatzes.
  • Apple hat bereits umfassende Änderungen am App Store vorgenommen und alternative Zahlungsoptionen sowie externe Marktplätze zugelassen.

Millionenschwere Strafen drohen bei Nichteinhaltung

Bereits im April 2025 erhielt Apple eine Strafe von 700 Millionen Euro, weil das Unternehmen Entwicklerinnen und Entwickler daran gehindert hatte, Nutzerinnen und Nutzer auf alternative Kaufoptionen außerhalb der Apple-Plattform hinzuweisen. Diese sogenannten Anti-Steering-Praktiken verstoßen gegen die Bestimmungen des Digital Markets Act. Da die Strafen bei Nichteinhaltung täglich anwachsen können, stehen die Verhandlungen unter einem enormen Zeitdruck.

Umfassende Änderungen am App Store

Im Juni kündigte Apple bereits weitreichende Modifikationen seines App Store-Frameworks für die Europäische Union an. Entwicklerinnen und Entwickler können nun erstmals alternative Zahlungsoptionen bewerben und iOS-Apps über externe Marktplätze vertreiben. Diese Neuerungen markieren einen bedeutenden Wandel in Apples traditionell geschlossenem Ökosystem.

Digital Markets Act erklärt!

Der Digital Markets Act ist ein EU-Gesetz, das die Macht großer Technologieunternehmen begrenzen soll. Es verpflichtet sogenannte Gatekeeper wie Apple dazu, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und Konkurrenten nicht zu benachteiligen. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Die Europäische Kommission führt weiterhin Gespräche mit Apple über die neuen Vertragsbedingungen für Entwicklerinnen und Entwickler. Dabei prüfen die Behörden, ob die vorgeschlagenen Änderungen ausreichen, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Besonders wichtig ist den Regulierungsbehörden, dass Entwicklerinnen und Entwickler frei mit ihren Nutzerinnen und Nutzern über externe Preise oder Werbeaktionen kommunizieren können, ohne zusätzliche Gebühren oder Beschränkungen von Apple befürchten zu müssen.

Digital Markets Act als Meilenstein der EU-Regulierung

Der Digital Markets Act stellt eine der weitreichendsten Bemühungen der Europäischen Union dar, die Macht großer Technologieunternehmen zu begrenzen. Das Gesetz verpflichtet als „Gatekeeper“ eingestufte Unternehmen wie Apple dazu, ihre eigenen Dienste nicht gegenüber Konkurrenzprodukten zu bevorzugen und fairen Zugang zu ihren Plattformen zu gewähren.

Apple beharrt darauf, bereits im Einklang mit dem EU-Recht zu handeln und hat gegen die ursprüngliche Entscheidung der Kommission Berufung eingelegt. Das Unternehmen argumentiert, dass die Interpretation der Regulierungsbehörden über das hinausgeht, was der DMA tatsächlich verlangt.

Optimismus für baldige Einigung

Personen mit Kenntnissen der Verhandlungen äußerten sich optimistisch über eine baldige Lösung des Konflikts. Die Europäische Kommission sammelt derzeit noch Rückmeldungen von Entwicklerinnen und Entwicklern sowie anderen Interessengruppen zu Apples vorgeschlagenen Anpassungen.

Das Ergebnis dieses Falls wird voraussichtlich weitreichende Auswirkungen auf Apples Geschäftstätigkeit in Europa haben und die Art und Weise beeinflussen, wie das Unternehmen den App Store und andere Dienste verwaltet. Die Einigung könnte als Präzedenzfall für ähnliche Verfahren gegen andere große Technologieunternehmen dienen und die Zukunft der digitalen Märkte in Europa maßgeblich prägen.

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