Apple hat John Giannandrea, den ehemaligen Leiter der Künstlichen Intelligenz, von seiner Executive-Leadership-Seite entfernt. Diese Änderung erfolgte nur wenige Tage nach der Bekanntgabe seines Rücktritts im Frühjahr 2026.
- Apple entfernte John Giannandrea nur Tage nach der Ankündigung seines Rücktritts von der Executive-Leadership-Seite.
- Amar Subramanya, ehemaliger Microsoft-Manager mit Google-Erfahrung, übernimmt als neuer Vice President of AI.
- Der Wechsel folgt auf die verzögerten Siri-Features und die gescheiterte Apple Intelligence-Einführung.
Schneller Wechsel auf der Führungsebene
Apple handelte zügig nach der Ankündigung von Giannandreas bevorstehendem Ruhestand am Montag. Bereits am Donnerstag verschwand sein Profil von der offiziellen Führungsseite des Unternehmens. Der frühere Google-Manager wird bis zu seinem endgültigen Ausscheiden als Berater fungieren.
Sein Nachfolger steht bereits fest: Amar Subramanya, ehemaliger Corporate Vice President of AI bei Microsoft, übernimmt als Vice President of AI. Subramanya bringt 16 Jahre Erfahrung bei Google mit und leitete zuletzt die Entwicklung des Gemini Assistant. Auf der Führungsseite ist er jedoch noch nicht gelistet. Er wird an Software-Chef Craig Federighi berichten.
Umstrukturierung der AI-Teams
Apple Intelligence ist Apples KI-System, das in iOS 18 eingeführt wurde und Siri intelligenter machen soll. Das System nutzt maschinelles Lernen, um persönliche Anfragen zu verstehen und kontextbezogene Antworten zu geben. Viele der versprochenen Features wurden jedoch verzögert und sind erst 2026 verfügbar.
Mit Giannandreas Weggang werden einige seiner Teams neu aufgeteilt. Die Bereiche AI Infrastructure sowie Search and Knowledge wechseln zu Sabih Khan und Eddy Cue. Khan übernahm erst kürzlich die Position des Chief Operating Officer von Jeff Williams, während Cue traditionell Apples Services-Bereich leitet.
Giannandrea kam 2018 als Senior Vice President of Machine Learning and AI Strategy zu Apple. Er verantwortete Siri, Core ML und andere AI-Projekte des Konzerns. Zuvor arbeitete er als Senior Vice President of Engineering bei Google.
Folgen der Siri-Probleme
Der Rücktritt kommt nicht überraschend angesichts der Schwierigkeiten mit iOS 18 und Siri. Apple kündigte auf der WWDC neue Apple Intelligence Siri-Features an und nutzte diese unveröffentlichten Funktionen für die Vermarktung der iPhone 16 Modelle. Im Frühjahr 2025 musste das Unternehmen jedoch eine einjährige Verzögerung der versprochenen Siri-Verbesserungen eingestehen.
Mehr als ein halbes Dutzend ehemaliger Mitarbeitender aus Apples AI-Team berichteten schon im Frühjahr von den Problemen hinter den Kulissen. Sie nannten schlechte Führung, strenge Datenschutzpraktiken, Persönlichkeitskonflikte und Unentschlossenheit als Hauptursachen für Siris Schwierigkeiten.
Apple reagierte bereits im März mit einer Umstrukturierung und entzog Giannandrea die Verantwortung für Siri. Das Siri-Team wurde grundlegend überarbeitet. Im April verlor er zusätzlich die Leitung der Robotik-Abteilung.
Die Führungsänderung verdeutlicht Apples Bemühungen, seine KI-Strategie neu auszurichten und den Rückstand zu Konkurrenten wie Google, OpenAI und anderen aufzuholen. Mit Subramanyas Expertise aus beiden Lagern – Google und Microsoft – hofft Apple, seine AI-Entwicklung zu beschleunigen und die versprochenen Features zeitnah zu liefern.
