„Eine Tragödie“

AirPods Pro 3 bekommen null Punkte: iFixit erklärt sie für unreparierbar

Die Reparaturexperten von iFixit haben die neuen AirPods Pro 3 unter die Lupe genommen und ein vernichtendes Urteil gefällt.

Von   Uhr

Quickread: Auf einen Blick
  • iFixit vergibt null von zehn Punkten für die Reparierbarkeit der AirPods Pro 3.
  • Verklebte Batterien in Ohrhörern und Case machen Reparaturen praktisch unmöglich.
  • Das neue Design mit schaumstoffverstärkten Ohreinsätzen bringt nur wenige sichtbare Änderungen.

Die Reparaturexperten von iFixit haben die neuen AirPods Pro 3 vollständig zerlegt und dabei festgestellt, dass die Kopfhörer praktisch unreparierbar sind. Apple hat die Batterien sowohl in den Ohrhörern als auch im Ladecase fest verklebt, wodurch ein Austausch ohne Beschädigung unmöglich wird. Mit null von zehn möglichen Punkten erhalten die AirPods Pro 3 die schlechteste Reparierbarkeits-Bewertung von iFixit.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Neues Design mit versteckten Änderungen

Die dritte Generation der AirPods Pro bringt auf den ersten Blick nur wenige sichtbare Neuerungen mit sich. Das markanteste Feature sind die neuen schaumstoffverstärkten Ohreinsätze, die jedoch erst unter dem Mikroskop richtig erkennbar werden. Eine dünne Schaumstoffschicht am oberen Ende der Ohrhörer soll für besseren Halt und Komfort sorgen.

Bei genauerer Betrachtung fallen weitere Designänderungen auf: Das Ladecase wurde überarbeitet und enthält nun nur noch eine Batteriezelle mit 1,334 Wattstunden statt der beiden Zellen im Vorgängermodell. Diese Änderung erklärt auch, warum die Akkulaufzeit des Cases von 30 auf 24 Stunden gesunken ist. Die Ohrhörer selbst verfügen über eine 0,221 Wattstunden-Batterie.

Reparierbarkeits-Score erklärt!

iFixit bewertet elektronische Geräte auf einer Skala von null bis zehn Punkten nach ihrer Reparierbarkeit. Dabei fließen Faktoren wie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, die Notwendigkeit spezieller Werkzeuge und die Möglichkeit ein, Komponenten ohne Beschädigung auszutauschen. Ein Score von null bedeutet, dass das Gerät praktisch nicht reparierbar ist und bei Defekten komplett ersetzt werden muss.

Magnetkonfiguration für drahtloses Laden angepasst

Apple hat auch die Magnetkonfiguration im Inneren des Cases überarbeitet. Obwohl weniger Seltenerd-Magnete verbaut sind, wurden diese strategisch neu positioniert, um die Kompatibilität mit MagSafe und Qi 2 Ladetechnologie zu gewährleisten. Diese Änderung zeigt Apples Bemühungen, Materialkosten zu senken, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen.

Reparatur faktisch unmöglich

Der iFixit-Teardown offenbart die größte Schwäche der AirPods Pro 3: ihre mangelnde Reparierbarkeit. Seit der ersten AirPods-Generation setzt Apple auf fest verklebte Batterien, und diese Praxis setzt sich auch bei den neuesten Modellen fort. Die Reparaturexperten mussten die Geräte praktisch zerstören, um an die inneren Komponenten zu gelangen.

Die Batterien sind so fest verklebt, dass viele Reparaturwerkstätten einen Austausch gar nicht erst versuchen. Um überhaupt an die Komponenten zu gelangen, müssen die Ohrhörer und das Case aufgehebelt werden, was unweigerlich zu sichtbaren Beschädigungen am Kunststoff führt. Zusätzlich muss Hitze eingesetzt werden, um den Klebstoff zu lösen, und die flexiblen Kabel im Inneren lassen sich nur schwer trennen.

Umweltauswirkungen der Wegwerfmentalität

Diese Konstruktionsweise macht die AirPods Pro 3 zu einem Paradebeispiel für Elektroschrott. Wenn die Batterie nach einigen Jahren nachlässt – was bei allen Lithium-Ionen-Akkus unvermeidlich ist – bleibt Nutzenden praktisch nur der Neukauf. Dies steht im Widerspruch zu Apples öffentlichen Nachhaltigkeitszielen und der zunehmenden Bedeutung der Kreislaufwirtschaft.

Die fehlende Reparierbarkeit wird umso problematischer, wenn man bedenkt, dass die AirPods Pro 3 mit 249 Euro einen beträchtlichen Kaufpreis haben. Während andere Hersteller zunehmend auf modulare Designs setzen, die zumindest grundlegende Reparaturen ermöglichen, hält Apple an seiner kompromisslosen Designphilosophie fest.

Spezialisierte Ausrüstung erforderlich

Selbst für erfahrene Reparaturtechniker stellen die AirPods Pro 3 eine nahezu unüberwindbare Hürde dar. Die benötigte Spezialausrüstung und das hohe Risiko, die Geräte während des Reparaturversuchs zu beschädigen, machen jeden Eingriff wirtschaftlich unrentabel. Diese Realität führt dazu, dass selbst kleinere Defekte den Totalverlust des Produkts bedeuten.