Prototyp

Seltener Prototyp zeigt: Apple wollte 2011 ein 8GB-iPad als Budget-Modell

Ein aufgetauchter Prototyp aus dem Jahr 2011 enthüllt Apples verworfene Pläne für ein Budget-iPad mit nur acht Gigabyte Speicher – ein Modell, das nie erschien.

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Ein kürzlich aufgetauchter Prototyp gewährt einen seltenen Blick in Apples Entwicklungsgeschichte und zeigt ein iPad-Modell, das es nie in den Handel geschafft hat. Das Gerät aus dem Jahr 2011 sollte mit nur acht Gigabyte Speicher eine günstige Alternative zum regulären iPad werden.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apple testete 2011 einen iPad-Prototyp mit nur acht Gigabyte Speicher als Budget-Modell.
  • Das Gerät sollte günstiger als das reguläre iPad werden, schaffte es aber nie in den Handel.
  • Der Prototyp bestätigt alte Digitimes-Gerüchte und zeigt Apples damalige Überlegungen.

Apple testete 2011 ein 8GB-iPad als Budget-Modell

Der Prototyp stammt aus der Engineering Validation Testing-Phase (EVT) und trägt die Kennung iPad 2,4. Interessant ist, dass das Gerät aus dem Jahr 2011 stammt, aber technisch einem iPad von 2012 entspricht. Auf der Rückseite prangt deutlich sichtbar die „8 GB“-Gravur, was darauf hindeutet, dass Apple tatsächlich eine Markteinführung erwogen hatte.

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Das iPad läuft nicht mit einer iOS-Version, sondern mit SwitchBoard – Apples interner Testsoftware für die Fabrikproduktion. Diese Software kommt normalerweise nur bei internen Prototypen zum Einsatz und ist für Endverbrauchende nicht zugänglich.

Gerüchte bestätigen sich nach über einem Jahrzehnt

Bereits vor der Markteinführung des iPad 3 kursierten Gerüchte über ein günstigeres iPad 2 mit nur acht Gigabyte Speicher. Die Spekulationen stammten von Digitimes, einer Quelle mit gemischter Erfolgsbilanz bei Apple-Vorhersagen. Der nun aufgetauchte Prototyp beweist jedoch, dass die Gerüchte diesmal zutrafen.

Apple entschied sich letztendlich gegen das 8GB-Modell und brachte stattdessen das iPad 3 für 499 Euro auf den Markt, während das 16GB iPad 2 für 399 Euro weiterverkauft wurde. Die Entscheidung war vermutlich richtig: Acht Gigabyte wären für ein Tablet bereits damals knapp bemessen gewesen.

Engineering Validation Testing (EVT) erklärt!

Engineering Validation Testing ist eine frühe Phase der Produktentwicklung bei Apple. In dieser Phase werden erste funktionsfähige Prototypen erstellt und getestet. Die Geräte laufen meist mit spezieller Testsoftware statt dem finalen Betriebssystem und dienen der Validierung des Designs und der Hardware-Komponenten.

Zeitlicher Kontext: Das Ende der 8GB-Ära

Der Zeitpunkt ist bemerkenswert, da Apple um 2012 herum generell von 8GB-Speicherkonfigurationen Abschied nahm. Vom ursprünglichen iPhone bis zum iPhone 4s war eine 8GB-Variante verfügbar, doch das 2012 erschienene iPhone 5 startete bereits mit 16 Gigabyte Speicher. Apple erkannte offenbar, dass acht Gigabyte den wachsenden Anforderungen mobiler Geräte nicht mehr gerecht wurden. Lediglich das iPhone 5c erhielt wieder eine 8-GB-Version, die damals nicht ohne Kontroversen kam – unter anderem, weil der Speicher bereits so gut wie voll war, wenn nur iOS installiert war.

Heute beginnen iPads und iPhones standardmäßig mit 128 Gigabyte Speicher – das 16-fache der damals geplanten Budget-Konfiguration. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die Speicheranforderungen in den vergangenen Jahren gestiegen sind.

Lehren aus der Vergangenheit

Der Prototyp verdeutlicht Apples Entwicklungsphilosophie: Lieber ein teureres Gerät mit ausreichend Speicher als ein günstiges Modell, das frustrierend wenig Platz bietet.

Für Sammelnde und Apple-Enthusiasten sind solche Prototypen besonders wertvoll, da sie Einblicke in verworfene Produktideen gewähren. Sie zeigen, dass auch Apple nicht jeden Entwicklungspfad verfolgt und manchmal schwierige Entscheidungen zwischen Preis und Funktionalität treffen muss.

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