Modellpflege aus Redmond und Cupertino

Windows 7 und Snow Leopard - ein Kopf-an-Kopf-Rennen?

Auf den ersten Blick scheint es so, als wären Microsoft und Apple demnächst in einer sehr ähnlichen Situation. Beide wollen eine neue Version ihres Betriebssystems vermarkten. Die einen bereiten dies mithilfe groß angelegter öffentlicher Beta-Versionen vor, die anderen verlassen sich auf die Mund-Propaganda und die schiere Aura, die das Unternehmen umgibt. Doch ein gravierender Unterschied ist die Motivation, die hinter den Upgrades steckt.

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Dan Turner von der News-Seite Computerworld beleuchtet die Ausgangspunkte der zwei Konkurrenten kurz vor dem Start ihrer neuen Systeme.

Snow Leopard ist im Grunde kein neues Betriebssystem, jedenfalls nicht für den Durchschnittlichen Anwender. Die Veränderungen finden hauptsächlich hinter den Kulissen statt und sollen laut Apple die Grundlage für kommende Verbesserungen bilden. Schließlich kann man sich bis zu einem gewissen Grad auf den Lorbeeren des aktuellen Leoparden ausruhen, hochgelobt und vielgeliebt bildet Mac OS X 10.5 eine solide Grundlage. Diesbezüglich ist Windows Vista dagegen mehr ein sandiger Schlamm-Boden, der völlig trocken gelegt werden muss, um darauf bauen zu können.

Wenn Steve Ballmer also versichert, dass in Windows 7 viel Arbeit stecke, ist das sicher nicht falsch, doch wird ein Großteil der Zeit darauf verwendet worden sein, die Fehler von Vista wett zu machen. Wie könnte es also nicht besser sein, als Vista? "Was könnte schon passieren, es frisst den Drucker, statt ihn einfach nicht zu erkennen?", fragt Turner sich und stellt fest, dass Windows 7 eigentlich lieber Vista SP2 heißen sollte. Doch dann wäre die negative Erinnerung an das wenig populäre Programm nicht ausreichend verdrängt. Offenbar wird ein kleineres Update mit einem neuen Namen versehen, um diejenigen Kunden, die vor Vista geflohen sind, zurückzugewinnen.

Windows 7 ist also eher eine Aktualisierung, die unter der Haube ein paar Dinge ausbessert, im Unterschied zu einem vollkommen neuen Betriebssystem. Im Grunde nichts anderes als Snow Leopard, wo sich die Neuerungen ebenfalls auf interne Vorgänge beschränken, die den meisten Usern gar nicht auffallen würden. Doch irgendwie scheinen die Verbesserungen aus Cupertino eher ihr Geld wert, als die aus Redmond. Ob das dickere Vertrauens-Polster ausreicht, um Apple an Microsoft vorbei zu schieben, wenn es demnächst heißt, "frische Betriebssysteme in den Regalen", bleibt abzuwarten.

 

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von einem direkten Wettbewerb zwischen Fenster 7 und dem Schneeleoparden kann man auf Grund der unterschiedlichen Hardwareplattformen nicht sprechen, ein Vergleich der Verkaufszahlen wird daher auch keinen Sinn machen.
Interessanter wird schon eher ob Microsoft dann die vielen XP User zum Upgrade bewegen kann.

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