Test: Sidsonic Libraries: Tubes!

Beat / Wie ist die Resonanz auf eure Soundsammlung?

Nanno / Die Tubes! kommt jetzt erst auf den Markt. Auf die Circuit-Bending-Library haben wir ziemlich gute Resonanzen bekommen, sogar Reed Gazala gefiel das gut.

Henning / Die Library, das fand Reed ebenfalls, bietet speziell auch für Einsteiger eine gute Möglichkeit, sich mit Circuit Bending zu befassen. Im beiliegenden Booklet findet man viele Informationen über die Geschichte des Circuit Bendings und die verwendeten Geräte. Bei Tubes! wird erklärt, wie eine Röhre funktioniert und was das dann Ganze so besonders macht. Erklärt werden auch die für diese Library verwendeten Geräte, sodass wir ein bisschen Hintergrundwissen mitliefern. Unser Produkt soll Lust darauf machen, zu erforschen, was klanglich so alles möglich ist. Ähnlich wie beim Circuit Bending. Da sagen wir: Nehmt doch einfach mal einen Lötkolben in die Hand und fangt an.

Beat / Bei euren doch recht ungewöhnlichen Produkten fragt man sich schon, wie man auf solche Ideen kommt. Was ist euer musikalischer Background?

Henning / Bei mir fing das ganz klassisch mit musikalischer Früherziehung zwei Jahre vor der Einschulung an. Es folgten Klavierunterricht, Kinderchor und Spielkreise. Irgendwann hatte ich die Nase voll und habe ein paar Jahre musikalisch überhaupt nichts mehr gemacht. In meiner pubertären Phase habe ich dann Gitarre gespielt und zu meinem achtzehnten Geburtstag meinen ersten Synthesizer bekommen. Da kam dann ziemlich schnell ein alter Atari als Sequenzer hinzu. Es wurde dann stetig mehr und das Interesse an unterschiedlicher Musik wuchs. Irgendwann habe ich im Internet etwas über Circuit Bending gelesen und über diese Do-it-Yourself-Bausätze. An der SAE habe ich Nanno und Jens kennengelernt. Die Idee zu dem, was wir nun bei Sidsonic realisieren, entstand dadurch, dass viele Leute immer wieder sagten: „Ich habe ein neues 808- oder 909-Sampleset“. Da dachte ich, du hast doch schon zwanzig, was willst du denn mit noch einem mehr? Such dir doch mal etwas anderes. Darüber kam ich auf die Idee, Circuit Bending so aufzubereiten, dass es für den normalen Anwender einfach einzusetzen ist.

Nanno / Ich habe eine klassische Gitarrenausbildung. Im Alter von 16 habe ich angefangen, mit Freunden Hip-Hop zu machen. Wir haben ein paar Mixtapes produziert und Spaß gehabt.

Marvin / Mit acht Jahren habe ich im Fernsehen die Loveparade gesehen und fand die Musik und das ganze Drumherum ziemlich toll. Seitdem habe ich meine Eltern genervt, dass ich Plattenspieler haben möchte. Meine Mutter hat die ganze Zeit gesagt: „Gib dein Geld nicht für so einen Scheiß aus“. Mit 11 Jahren war ich bei einem Freund, dessen großer Bruder Plattenspieler besaß. Da dachte ich mir, der kann mir welche besorgen. Darauf haben wir zusammen in Katalogen gestöbert. Ich habe nicht meine Eltern nach Geld gefragt, sondern hatte Geld gespart, das ich aber nicht dafür ausgeben durfte. Deswegen habe ich einfach die Plattenspieler über ihn bestellt, zuhause hingestellt und gesagt, die könne man nicht mehr zurückgeben.

Danach habe ich viel aufgelegt, einen Part geloopt und einen anderen dazu gesetzt. Ich hatte dabei immer das Gefühl, das ist ein bisschen wie Kochen. Als DJ lege ich unter dem Namen Marvin Sebastian auf. Anfang Mai ging mein erster Release gemeinsam mit JNK an den Start. Zusammen mit Luc Ringeisen betreibe ich außerdem das Vinylclub-Label.

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