Apples Office-Paket iWork ’09 im Test

Pages ’09

Auch in der Text- und Layout-Applikation Pages haben sich in Version ’09 vor allem Details geändert. Augenfälligste Neuerung: 40 neue Vorlagen für zusätzliche Plakate, Broschüren und Briefe – Appletypisch in guter Qualität. Etwas versteckter ist da schon der Vollbildmodus, der das Dokument in Einzel- oder Doppelseitenansicht auf Bildschirmgröße skaliert und den Monitor rechts und links daneben verdunkelt. Auf Funktionalität muss dennoch niemand verzichten: Das Menü samt aller Befehle erscheint an gewohnter Stelle, sobald der Mauszeiger den oberen Bildschirmrand berührt, die Seiten-Spalte bleibt linkerhand verfügbar. Selbst das Informationen- und weitere Fenster können geöffnet werden. Einzig, dass am unteren Bildrand nur ein Wort-, aber kein Zeichenzähler zu fi nden ist, stört in der Mac-Life-Redaktion.

Weitere Verbesserungen umfassen ein neues Outline-Werkzeug, das den Text auf Überschriften und Grafi ken als Listenpunkte in verschiedenen Ebenen reduziert und ihn per Drag&Drop organisierbar macht. Damit ließen sich im Test Abschnitte per Maus verschieben, Textstile und Aussehen wurden vom Programm selbstständig angepasst. Selbst tätig wird die Software auch in der überarbeiteten Serienbrieffunktion, die künftig nicht nur Kontakt zum Mac-OS-X-Adressbuch, sondern auch zu Numbers-Tabellen aufnehmen kann.

Numbers ’09

Derartige Tabellen dürfen Käufer künftig in einer überarbeiteten Version von Apples Tabellenkalkulation Numbers ’09 erstellen, deren Verbesserungen ebenfalls auf den ersten Blick kaum erkennbar sind. Von 12 neuen Vorlagen abgesehen, die vom Trainingsrechner über Ersparnis- bis hin zu Rentenanalysen reichen, sind es vor allem Neuerungen in den Berechnungsfunktionen, die zu erfreuen wissen: 250 Formeln (gegenüber rund 175 in Numbers '08) bieten nicht nur ein Mehr gegenüber der Vorversion, sondern sie sind auch einfacher anzuwenden. Variablen erscheinen künftig als kleine Schaltfl ächen in Formeln, die per Mausklick Zellen zugewiesen werden – die Anwendung reduziert sich damit in vielen Fällen auf eine Hand voll Klicks.

Zwar werden erfahrene Zahlenjongleure weiterhin Pivot-Tabellen vermissen, doch dafür bietet Numbers ’09 nun einen rudimentären Ersatz: Jede Tabelle darf nach Kategorien und Sub-Kategorien sortiert, ein- und ausgeklappt werden, so dass in größeren Datensätzen eine bislang im Programm nicht gekannte Übersichtlichkeit einkehrt. Vor allem aber erfreuen verbesserte Diagrammfunktionen. Mit an Bord sind endlich sechs verschiedene Trendlinien- Funktionen und Fehlerbalken (positiv, negativ, beidseitig, automatisiert oder manuell). Kleine Ursache, große Wirkung: Damit gelingen endlich auch wissenschaftliche Darstellungen in Numbers. In dem Kontext erfreuen auch gemischte Visualisierungen mit verschiedenen Skalen auf der rechten und linken Vertikalachse, ebenso die Verquickung von Linien- und Balkendiagrammen.

Automatisierungen

Wer Apples Skriptsprache AppleScript verwendet, darf aufatmen: Viele neue Befehle stehen für Numbers und Pages zur Verfügung und erlauben die Automatisierung der beiden Programme.

Dokumente online bereitstellen mit iwork.com

Vor allem bei vielen Empfängern ist es nicht sinnvoll, Dokumente per E-Mail zu versenden. Denn zum einen besitzt nicht jeder eine aktuelle iWork-Version, um die entsprechende Datei lesen zu können, zum anderen ist das Einpfl egen diverser Anmerkungen von verschiedenen Benutzern überaus aufwändig. Um dieses Problem zu lösen, dürfen Dokumente zukünftig aus jedem iWork- ’09-Programm heraus mit wenigen Mausklicks an Apples neuen und in der Test-Phase zunächst kostenlosen Onlinedienst iwork.com übertragen werden – eine Apple-ID, etwa aus dem iTunes Store, genügt. Dabei werden Empfänger per E-Mail eingeladen, um das Dokument anschließend online im Browser zu betrachten und Anmerkungen hinzuzufügen. Eine installierte iWork-Version ist nicht erforderlich. Sowohl am PC als auch am Mac zeigten gängige Browser wie Safari und Firefox selbst komplexe Formatierungen, Diagramme und Tabellen in unserem Test tadellos an. Bis zu 120 Tage lang lassen sich Dokumente mit Anmerkungen versehen, die der Dokumenteneigner anschließend selbst im Browser betrachten und beantworten, aber nicht mit iWork auf dem eigenen Mac synchronisieren kann. Sofern vom Autor gestattet, dürfen die Eingeladenen die Datei auch im Microsoft-Office-, iWork- oder PDF-Format herunterladen.

Fazit

iWork ’09 ist zwar nicht „komplett neu“, wohl aber ein gelungenes Update mit vielen ausgefeilten Detailverbesserungen. Vor allem Änderungen an Numbers und den Diagrammfunktionen im gesamten Paket machen die Software fi t für fi nanzielle und wissenschaftliche Aufgaben. Damit zeigt sich insbesondere eines: Apple hat auf seine Kunden gehört und an vielen dringend benötigten Stellen nachgebessert. Ärgerlich, dass für diesen Service 79 Euro fällig werden – wer aber bislang gezögert hat, iWork einzusetzen, darf nun beruhigt zugreifen.

Präsentations-Fernbedienung

Um Präsentationen mit dem iPhone und iPod touch zu steuern, bietet Apple neuerdings eine eigene Applikation für 79 Cent im App Store an.

Testergebnis
ProduktnameiWork ’09
HerstellerApple Inc.
Preis79 Euro (Familienlizenz: 99 Euro)
Webseiteapple.com/de/iwork
Pro
  • neue Vorlagen
  • viele Detailverbesserungen
  • MS-Offi ce-Kompatibilität
Contra
  • mitunter langsam
  • hoher Platzverbrauch (850 MB)
  • nicht alle Funktionen zu Ende gedacht
Bewertung
1,9gut
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