Smartpens im Test: Die Besserschreiber

Livescribe 3 Smartpen Pro, Staedtler Digitalstift 2.0

Livescribe 3 Smartpen Pro

Livescribe ist dank der autarken Speicherung extrem mobil.
Livescribe ist dank der autarken Speicherung extrem mobil. (Bild: Hersteller)

Der Livescribe arbeitet nur mit Spezialpapier. Die empfindliche Optik des Pens tastet das (für das Auge fast) unsichtbare Spezialmuster des Papiers ab und speichert die Daten intern. Trotz der Technik ist der Stift leichter als etwa das Modell von Staedtler, allerdings deutlich dicker und länger, hat aber gerade bei längeren Mitschriften ein etwas ungewohntes Schreibgefühl. Ausgezeichnet ist dagegen die Qualität der beiliegenden Mine. Der Stift gleitet sanft und schnell über das Papier. Aufgeladen wird der LiveScribe über das beiliegende Mikro-USB-Kabel. Der Anschluss befindet sich unter einer Kappe, die als Stylus auf dem Tablet genutzt werden kann. Dieser gleitet sehr gut über die Zeichenfläche des Tablets und kann es durchaus mit hochwertigen Eingabegeräten aufnehmen.

Der eingebaute Lithium-Ionen-Akku speichert die Arbeit vieler Stunden, so dass der Livescribe sehr mobil ist. Da der Stift noch nicht gespeicherte Informationen automatisch synchronisiert, beginnen Sie jederzeit neue Seiten eines Notizbuchs oder setzen die Arbeit an einer Notiz fort. Den Livescribe 3 gibt es für etwa 144 Euro im Fachhandel.

Die von uns getestete Pro-Version enthält zusätzlich ein schmuckes Etui aus Leder für Stift und Notizbuch. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern benötigt die Version ein iOS-Gerät als Basisstation (eine Ausgabe der Software ist inzwischen auch für Android verfügbar). Die Übertragung erfolgt per Bluetooth smart, was nur mit iPhones ab dem 4s sowie iPads ab der dritten Generation funktioniert. Das Pairing zwischen Stift und Tablet arbeitet tadellos und die Notizen landen in der von Livescribe kostenlos angebotenen App. Über diese können die Notizen an andere Anwendungen weitergereicht (z.B. Evernote) werden und mit einer Wischgeste werden die handschriftlichen Notizen in Text verwandelt. Die Erkennungsrate ist dabei durchaus bemerkenswert.

Eine Besonderheit von Livescribe ist, dass Sie damit auch so genannte Pencasts aufzeichnen können. Sie tippen dazu auf einen speziellen Bereich auf der Notizseite und beginnen mit dem Sprechen. Die Tonaufnahme übernimmt das gekoppelte Mobilgerät, das sich in der Nähe befinden und eingeschaltet sein muss.

Staedtler Digitalstift 2.0

Der Stift von Staedtler liegt gut in der Hand und macht auch optisch einen guten Eindruck.
Der Stift von Staedtler liegt gut in der Hand und macht auch optisch einen guten Eindruck. (Bild: Hersteller)

Der Nürnberger Schreibgerätehersteller Staedtler schickt seinen Digitalstift 2.0 ins Rennen. Knapp 120 Euro müssen Sie im Handel für diesen Smartpen ausgeben. Der Stift arbeitet auf Normalpapier, entsprechend liegen in der Verpackung sowohl Stift als auch Empfangseinheit. Außerdem Minen, ein Metalletui sowie ein kleiner Stoffbeutel für das Verstauen unterwegs. Die benötigte Software für die Verwaltung von Notizen ist auf insgesamt drei CD-ROM enthalten (Windows- und Mac-Version).

Stift und Empfänger wirken in der schwarzen Klavierlackoptik sehr wertig. Der Kugelschreiber unterscheidet sich in Aussehen und Haptik nicht von einem hochwertigen Füllfederhalter. Technisch bedingt ist er natürlich etwas schwerer, liegt aber gut in der Hand. Dass der Anbieter auch Hersteller von anderen Schreibwerkzeugen ist, merkt der Nutzer bei den Minen, die sehr gut über das Papier gleiten.

Die beiliegende Anleitung ist kurz und gerade noch verständlich. Einsteigern dürfte nicht ganz klar sein, warum das Zusammenspiel mit einem Bluetooth-Empfänger wie dem iPad erklärt wird. Für die Handschrifterkennung kommt MyScriptStudio zum Einsatz. Auf die Installation auf dem Mac wird indes zu wenig eingegangen. Denn auf der mitgelieferten CD befindet sich ein ZIP-Archiv, das nicht durch Doppelklick entpackt werden kann, da der Datenträger ja schreibgeschützt ist. Das Archiv muss also erst auf den Mac kopiert und dann entpackt werden. Was für erfahrene Anwender wahrscheinlich kein größeres Problem sein dürfte, könnte Einsteiger schon eher aus der Bahn werfen.

Wie bei allen Stiften müssen Empfänger und Stift zunächst per USB aufgeladen werden. Das dauert leider einige Stunden. Zeigen die Kontrollleuchten dann endlich den ersehnten Ladezustand an, kann es losgehen. Die Technik ist bewährt. Empfänger an das Papier klemmen, einschalten und losschreiben. Die Datenübertragung erfolgt durch das Anschließen des Empfängers über die USB-Schnittstelle. Neue Dokumente werden heruntergeladen und in MyScript Studio als Eintrag angelegt. Die Erkennungsleistung ist (wie bei den anderen Vertretern mit der gleichen Software) sehr gut. Auch eine Kopplung des Empfängers per Bluetooth mit einem iPad klappt ohne Probleme. Die App iNote HD wird auch von anderen mobilen Stiften als Verwaltungssoftware auf dem Pad genutzt, um damit digitalen Notizen auch per iOS versenden und bearbeiten zu können. Staedtler hat das Rad mit dem Digitalstift 2.0 nicht neu erfunden. Die wertige Optik und die qualitativ hochwertige Mine machen aber Spaß.

Achtung Linkshänder!

Die deutlich andere Haltung eines Linkshänders beim Schreiben kann bei den Digipens für Normalpapier zu Problemen führen, denn der abweichend positionierte Handrücken liegt als Hindernis zwischen Empfänger und Sender. Die (mehr oder weniger) reibungslose Übertragung erfordert also ein besonders achtsames Schreiben, macht den Schreiber also langsamer. Für Linkshänder sind deshalb die Geräte für Spezialpapier besser geeignet.

 

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