Die Zukunft beginnt mit einem Blick. Was bei Smartphones längst Alltag ist, hält nun auch an der Haustür Einzug: Das neue SwitchBot Lock Ultra in Kombination mit dem Keypad Vision öffnet nicht mehr per Schlüssel, Code oder Finger, sondern per Gesichtserkennung. Wer einmal erlebt hat, wie sich die Tür beim Heimkommen automatisch entriegelt, ohne dass man das Handy oder einen Schlüssel aus der Tasche holen muss, möchte nicht mehr zurück.
Installation: Werkzeugfrei montiert, in 10 Minuten betriebsbereit
Die Montage des Lock Ultra gelingt wie bei der Konkurrenz von Nuki, Yale und Co. ohne Bohren und ohne den vorhandenen Schließzylinder zu ersetzen – ein klarer Vorteil für Mietwohnungen. SwitchBot liefert mehrere Montagesätze mit: für das Kleben, für das Schrauben und für verschiedene Zylinderarten. Unterstützt werden laut Hersteller 99,9 Prozent der gängigen Türschlösser weltweit – darunter Europrofil, UK-Oval, Schweizer Rundzylinder, Nachtfallen oder Jimmy-Proof-Mortise-Schlösser. Das Lock Ultra ist vollständig aus Metall gefertigt und in zwei Farbvarianten (Schwarz, Silber) sowie optional mit dekorativen Holz-Fronten erhältlich – so lässt es sich optisch besser an die Haustür anpassen.
Auch das Keypad Vision wird einfach an die Wand oder Tür geklebt oder geschraubt. Es lässt sich optional geneigt montieren – hilfreich für Haushalte mit Kindern, um Gesichter besser im vorgesehenen Erfassungsbereich zu registrieren. Die Einrichtung per App ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Das Schloss kalibriert sich dabei automatisch und erkennt sowohl die Schließrichtung als auch die Position der Falle. Die Bluetooth-Dauerverbindung zwischen Schloss und Keypad sorgt für sofortige Reaktion bei Gesichtserkennung – SwitchBot nennt das FastUnlock.
Leistung: Schnell, leise, ausdauernd
Das neue Modell ist nicht nur technisch smarter, sondern auch mechanisch besser. Der Motor ist laut Hersteller 122 Prozent schneller und bietet 10,5 Prozent mehr Drehmoment als beim Vorgänger Lock Pro. Gleichzeitig arbeitet das Schloss mit nur 55 Dezibel ausgesprochen leise. In der Nacht kann ein noch leiserer, dafür aber langsamerer Modus aktiviert werden. Ein LED-Statusring zeigt den Akkustand direkt am Gerät an – das spart den Griff zur App. Der magnetische Akkudeckel macht das Nachladen besonders komfortabel.
Die Akkuleistung ist ebenfalls beeindruckend. Der Hauptakku reicht laut Laborwerten für bis zu 9 Monate (bei 10 Öffnungen pro Tag). Clever: Zusätzlich gibt es eine Backup-Batterie (CR123A), die bis zu 5 Jahre lang im Notfall aktiviert werden kann. Und für extreme Fälle sind sogar bis zu 5 Notfall-Entriegelungen über elektrolytischen Reststrom vorgesehen.
Technik: Wie Face ID – nur an der Haustür
Der eigentliche Star im Test ist das Keypad Vision. Die integrierte 3D-Gesichtserkennung erkennt Personen innerhalb von 60 bis 80 Zentimetern Entfernung und in einer Höhe zwischen 1,2 und 2 Metern . Möglich macht das ein Infrarotsystem mit über 30.000 Lichtpunkten, das ein millimetergenaues Gesichtsprofil erstellt. Die Erkennungszeit liegt laut Hersteller bei etwa 1 Sekunde. In der Praxis klappt das tatsächlich zuverlässig – auch bei Dunkelheit oder veränderter Frisur.
Laut Hersteller liegt die Falsch-Erkennungsrate bei unter 0,0001 Prozent – ein Niveau, das mit modernen Smartphones vergleichbar ist. Täuschungsversuche mit Fotos oder Videos schlugen im Test fehl. Entscheidend: Alle biometrischen Daten bleiben auf dem Gerät gespeichert und werden nicht in der Cloud verarbeitet.
Alltag und Bedienung: Flexibler geht’s kaum
Obwohl die Gesichtserkennung das Kernmerkmal ist, bietet das System insgesamt 18 verschiedene Entsperrmethoden. Dazu gehören: Fingerabdruck (halbleitend, über den unteren Sensor im Keypad), Zahlencode (dauerhaft, zeitlich limitiert oder einmalig), optional erhältliche NFC-Karten, Geofencing-Auto-Unlock, App-Steuerung und Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Google Assistant.
In der Praxis bedeutet das: Jeder im Haushalt kann den bevorzugten Zugang wählen. Besonders sinnvoll sind temporäre Codes – etwa für Reinigungskräfte, Paketdienste oder Feriengäste. Gerade bei Regen oder wenn man beide Hände voll hat, zeigt sich, wie wertvoll die berührungslose Gesichtserkennung im Alltag ist. Wer das Gesicht nicht registrieren möchte, kann jederzeit auf alternative Methoden zurückgreifen.
Smart-Home-Integration: Offenes System mit Matter-Support
Per optionalem Hub Mini lässt sich das Lock Ultra vollständig ins Smarthome einbinden. Unterstützt werden Apple Home, Google Home, Alexa und Home Assistant – auch via Matter-Protokoll, das künftig als Standard für herstellerübergreifende Vernetzung gilt. Damit sind Automationen wie „Wohnung leer = Tür schließt automatisch“ oder „Haustür auf = Licht an“ schnell konfiguriert. Nicht unterstützt wird allerdings Apple HomeKey. Die Funktion, bei der der Haustürschlüssel quasi digital in der Wallet des iPhone liegt, wird hierzulande bislang nur von Aqara – zum Beispiel mit dem U200 – geboten.
Fazit: Komfort, Sicherheit und Zukunft in einem Gerät
Mit dem Lock Ultra und dem Keypad Vision liefert SwitchBot eines der bislang ausgereiftesten Smartlock-Systeme auf dem Markt. Die Gesichtserkennung funktioniert zuverlässig, die App ist durchdacht, die Sicherheitsarchitektur robust. Die Möglichkeit, sämtliche biometrischen Daten lokal zu speichern, bringt Vertrauen. Optional lässt sich das System zudem mit der SwitchBot Video-Türklingel und Relaismodulen koppeln, etwa zur Steuerung von Licht oder Garagentor. Für Familien, technikaffine Nutzer oder Haushalte mit vielen Zugängen ist das System ein echter Gewinn – zumal die Nachrüstung werkzeugfrei und mietwohnungstauglich ist.
Produktname | Lock Ultra & Keypad Vision |
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Hersteller | SwitchBot |
Preis | 300 € |
Webseite | eu.switch-bot.com/de |
Pro |
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Contra |
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1,5gut |
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Hier kannst du den Artikel "Gesicht statt Schlüssel: Wie smart ist das neue Türschloss mit 3D-Erkennung wirklich?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Lieber Autor, da stimmt etwas nicht: "Nicht unterstützt wird allerdings Apple HomeKey – das liegt weniger an SwitchBot als vielmehr an Apple: Die Funktion ist derzeit nur für fest verbaute, netzstrombetriebene Türschlösser freigegeben." - So viel ich weiß, gibt es bereits batteriebetriebene Schlösser mit HomeKey-Unterstützung: so z.B. das Yale Assure Lock 2 Plus (wird sogar direkt um US-Apple-Shop vertrieben), sowie das Aqara A100. Darf ich da um Erläuterung bitten?
Hey MaxLife. Danke für den Hinweis. Ich habe den Text angepasst.
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