Ein Drama um die Kamera des iPhone 5

Moderne Sklaverei: Vorwürfe gegen Apple-Zulieferer Flextronics

1,500 Nepalesen wurden im Oktober 2012 in die malaysische Fabrik von Flextronics verbracht, um Kameras für das iPhone 5 zu bauen. Ein aktueller Bericht schildert den wirtschaftlichen Misserfolg dieser Aktion, die Arbeitsbedingungen und die Verzweiflung eines von ihr betroffenen Wanderarbeiters.

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Die Darstellung des Bloomberg-Artikels kontrastiert scharf eine von Apples Marketingchef Phil Schiller präsentierte, heile Werbewelt mit Erfahrungen von Menschenhandel, monatelangem Freiheitsentzug und letztlich Perspektivlosigkeit, die Fabrikarbeiter des Apple-Zulieferes Flextronics bei Kuala Lumpur machten. Tim Cooks „aggressive Produktions- und Markteinführungs-Strategie“ wird als Auslöser für die Tragödie genannt.

Mit 1000 US-Dollar hatte der nepalesische Milchbauer Dhong ein ganzes Jahresgehalt vorab an Rekrutierer gezahlt und ihnen seinen Pass abgeliefert, um den begehrten und hastig zu besetzenden Arbeitsplatz in der malaysischen Fabrik zu bekommen. Hoch verschuldet testete er dort in 12-Stunden-Schichten nur wenige Wochen lang die für das iPhone 5 gefertigten Kameras, bis im Dezember die Produktion eingestellt wurde. Apple hatte 70% der Kameras abgelehnt.

Doch die Wanderarbeiter wurden nicht nach Hause geschickt. Bis zum 21. Februar lebten Dhong und seine Leidensgefährten wie Gefangene in den Wohnanlagen der Fabrik, bekamen kein Essen und keine neue Arbeit. Fenster wurden zerschlagen, Fernseher auf die Straße geworfen. Erst als die malaysische Polizei eingriff, wurden Fertigmahlzeiten verteilt und die Arbeiter schübeweise nach Hause verbracht, von wo aus sie neue Arbeit suchen müssen, um ihre für Flextronics gemachten Schulden zu begleichen.

Apple hat die Fabrik bei Kuala Lumpur aus seiner Lieferkette entlassen und kommentiert, seit 2008 habe man 16,4 Millionen US-Dollar Vermittlungsprämien von den Job-Rekrutierern zurückgeholt. Doch der neue, für Dezember 2013 angekündigte und in Texas gefertigte Mac Pro wird dort wiederum von Flextronics hergestellt.

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Lese ich da wirklich richtig? Vom Dezember bis Mitte Februar kein Essen? Im Ernst? Wir wissen alle dass es allen Arbeitern die Produkte, ob Telefon oder Kleidung, im Ausland für uns herstellen alles andere als blendend geht. Doch manche Aussage ist von geschürter Effekthascherei westlicher Interessensgebilde geprägt.

Darauf würde ich mich nicht verlassen. Von blendend gehen kann wohl wirklich keine Rede sein.

Und wieder mal, wie auch bei der Hinterhof-Klitsche Foxconn, ist Apple scheinbar der einzige, der von den dortigen drei Mitarbeitern produzieren lässt!
Wie, Foxconn hat etwa 1,2 Millionen Mitarbeiter, die 40 Prozent der weltweit verkauften Unterhaltungselektronik montieren, hat Produktionsstätten von der Größe einer deutschen Großstadt und arbeitet für Amazon, Apple, Dell, Nintendo, Hewlett-Packard, Samsung, IBM, Lenovo, Motorola, Nokia, Sony, Toshiba und jede Menge andere? Warum wird dann lediglich Apple kritisiert?
Flextronics hat dagegen nur billige 250 000 Mitarbeiter in 23 Ländern auf vier Kontinenten und arbeitet für jeden, der es will. Also gleichfalls nicht nur für Apple.
Also lasst doch mal die Kirche im Dorf und Apple in Ruhe.

Das Schicksal dieser Menschen interessiert keine Sau. Es sei denn, es ist ist wieder einmal gegen die Hassfirma Apple zu feuern. Befehl ist Befehl.

Danke macdieter23558, Du hast es auf den Punkt gebracht.

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