Gizmodo vergleicht Apple mit Gestapo

Natürlich basiert all das auf der freiwilligen Kooperation der Mitarbeiter, schließlich hätte jede Weigerung neben einer Kündigung auch eine Untersuchung in die Beweggründe zur Folge. „Ich war bei mehreren dieser „Veranstaltungen“. Wenn sie gefunden haben, wonach sie suchen – und das haben sie normalerweise – wurde die betreffende Person gebeten, bis zum Ende des Arbeitstages zu bleiben und anschließend ohne Aufregung zu verschwinden, in Begleitung des Sicherheitsdienstes“, berichtet der Ex-Apple-Angestellte weiter. Man weiß nie, wann es passieren wird, denn die Vorbereitungen finden in aller Stille statt.

Doch damit offenbar nicht genug. Das Worldwide Loyality Team hat noch andere Aufgaben. Einerseits werden die E-Mails jedes Mitarbeiters durchsucht, andererseits kann ein vermeintlich entfleuchtes Produktfoto schonmal absichtlich gefälscht worden sein, um ein Leck zu identifizieren. Solche äußerst interessanten Praktiken sind möglicherweise in den USA geduldet, hierzulande kann ein Arbeitgeber seine Angestellten jedoch nicht so einfach festhalten und unter Missachtung jeglicher Privatsphäre komplett durchleuchten. Glücklicherweise gibt es für Arbeitnehmer diverse gesetzliche Schutznormen, welche Apple die Schranken weisen.

Kommentar

Sicherlich ist es kein Zuckerschlecken, wenn der eigene Chef einem derart misstraut, dass er eine Horde Spitzel unterhält, die ständig untersuchen, wem man aus dem Büro E-Mails und SMS schickt. Der Vergleich mit der Gestapo, der in dem Artikel bei Gizmodo mehrmals fällt, ist jedoch nicht nur unsensibel sondern auch alles andere als angebracht. Er relativiert das Schicksal derer, die unter der echten Geheimen Staatspolizei leiden mussten und deutlich mehr als ihr Smartphone und ihren Arbeitsplatz verloren haben, nämlich in vielen Fällen ihr Obdach und ihr Leben. Sonderlich freundlich sind die Methoden des Worldwide Loyality Teams ganz sicher nicht. In einem Atemzug mit den Greultaten der politischen Polizei des dritten Reiches sollte man sie dennoch keinesfalls nennen.

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… für den kommentar

Man sollte sich aller Unkenrufe zum trotz auch einmal vor Augen halten, dass es sich hierbei um ein Multi Millionen/Milliarden Dollar Unternehmen handelt welches quasi von Stillschweigen und Heimlichtuen lebt. Gleichermaßen dürften sämtliche Aktieninhaber sehr erfreut über diese Vorgehensweise sein, hat sie doch gleichermaßen eine Prophetische Aura um Jobs herum aufgebaut von und läßt sie doch auch regelmäßig die Aktienkurse bei Neueinführungen in die Höhe schnellen.

Nebenbei bemerkt möchte ich nicht wissen, wie weit verbreitet diese Vorgehensweisen der Mitarbeiterspionage in anderen, auch nicht amerikanischen Unternehmen bereits Einzug gehalten hat. Siehe dazu die Deutsche Bahn, Lidl, etc.

Dagegen spielt man bei Apple ja noch mit nahezu offenen Karten. Die oben genannten Fälle kamen ja nur zufällig ans Tageslicht...

Mal abgesehen von dieser Nachricht, die eine andere Internetseite verunglimpft - was soll denn der Kommentar? Unsachlich, ungenau und ungerecht. Amerikaner haben ja wohl generell eine andere Sicht auf den Holocaust und die Vorgänge in Europa und soweit ich das verstanden habe, stammt der Gestapo-Vergleich eher von der Quelle. Ein Update an dieser Stelle wäre meines Erachtens angebracht, lieber Autor.

klingt heftig, aber in den usa ticken die uhren etwas anders. und wenn man als arbeitgeber die möglichkeit hat.... immerhin geht es bei apples neuentwicklungen um millardenmärkte. man stelle sich vor, ca. 6 monate vor veröffentlichung des iphones seien schon plagiate auf dem markt gewesen, oder redakteure würden noch nicht veröffentlichte produkte anhand von "blaupausen" mit kritik überhäufen, oder andere firmen kämen nicht 1-2 jahre später mit vergleichbaren produkten auf den markt, sondern fast zeitgleich. dann kann apple die entwicklungsabteilung zumachen und den rest kurze zeit später auch.
gerade ein unternehmen, das so so einen hype generiert und um das soviel bohei gemacht wird inkl. geheimniskrämerei und analystenvorhersagen lebt davon, produkte auf den markt zu bringen, die überraschen. überraschung weg = image weg = apple bald pleite. und das wollen auch die arbeitnehmer dort bestimmt nicht.

1. Ist eine "andere Sicht" ist noch lange kein Grund, jegliche Kritik sofort abzubügeln. Verunglimpfen ist doch noch etwas anderes als vor der Relativierung des Holocaust zu warnen, fürchte ich.

2. Sprechen Überschrift und Titelbild eine eindeutige Sprache, die Bezeichnung wurde übernommen und zwar recht unreflektiert.

Gruß,
F.

..nur damit ich dich richtig verstehe: Gizmodo schreibt über Gizmodo "Gizmodo vergleicht Apple mit Gestapo". Da bin ich ganz sicher, dass das unreflektiert ist. Vielleicht könnte man stattdessen auch unüberlegt sagen - aber sicher nicht von Gizmodo. Im übrigen sehe die Warnung vor dem Holocaust nicht so recht. Soweit mir bekannt, sollten Journalisten neutral, vorurteilsfrei und mit der nötigen Distanz berichten. Schließlich ist maclife ja wohl kein Blog in dem man seine Meinung kund tut. Das sollte man lieber in den Kommentaren machen - so wie in diesem Fall. Und damit mein ich nicht das Kommentar vom selben Autor des Textes. Da gibt es ebenfalls einige Regeln die man als angehender Journalist beachten sollte.
Dennoch danke ich für den Einblick in die Entstehung des Textes F.

Hallo,
aufgrund der Tatsache, dass ich Deinen Beitrag leider nicht verstehe, da kaum ein Satz darin wirklich Sinn ergibt, und dies sicher nicht der Ort für eine Diskussion über den Holocaust ist, breche ich die Diskussion ab. Frohes Fest.

denn bisher gibt es nur eine einzige Aussage ohne Bestätigungen
und das Vorgehen ist von Methoden einer 'Gestapo' weit entfernt.
Andererseits dürften solche Methoden sicherlich von einer
Menschenrechtsorganisation in den USA schon längst aufgedeckt sein.
Denn gewisse Grundrechte sind auch in den USA nicht unbekannt.

Wenn es jemand darauf anlegt geheime Produktinformationen weiterzugeben wird er wohl nicht so doof sein dies von seinem Dienstrechner aus zu tun oder gar Beweise mit sich herumtragen.
Deshalb klingt die Geschichte nicht sehr vertrauenswürdig.

Ich persönlich kann hier Gizmodo nur zustimmen.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin wirklich ein großer Apple Fan und Verfechter der Technik mit dem Apfel. Daraus resultierend sehe ich auch über viele Sachen hinweg - wie zum Beispiel die Bewilligungsprozedur für den App Store.
Allerdings finde ich hört der Spaß der der Privatsphäre auf. Wasn das für ne Art und Weise bitte die persönlichen Handys zu durchleuchten?! Hallooo?!? Spätestens hier wäre für mich das Ende des Fahnenmastes erreicht und ich würde von alleine meine Sachen packen. Ich hätte ja nie wieder ein ruhiges Gefühl auf der Arbeit. Immer den Verdacht beobachtet zu werden. Bis irgendwann der eine anfängt den anderen auszuspitzeln. So entsteht ein nicht tragbares Arbeitsklima!
Missgunst unter den Kollegen. Keiner traut mehr dem anderen. Und das erinnert - meines Erachtens nach - schon sehr an die Methoden der Gestapo! Und hier die NS Opfer als Vorwand zu nehmen damit das Wort Gestapo nicht in einem Satz mit Apple genannt wird, finde ich persönlich schon sehr an den Haaren herbei gezogen.
Ich finde Apples Methode hat in diesem Fall etwas von einem, ich nenn es gerne den "Schäubleschen Staat".

Ich kann da renderscout nur zustimmen. Wenn sie diese Kontrolle nicht machen würden, könnten sie genau so gut jetzt schonmal z.B. alle Infos zur ihrem (hoffentlich bald kommenden) TabletMac an Sony, Microsoft und diverse chinesische Billigartikel-Produzenten schicken. Auch deutsche Unternehmen geben bei so etwas sehr stark auf die Sicherheit acht und im Vergleich was in dieser Hinsicht in den USA so üblich ist, ist das ja noch richtig höflich. Das das Ausspionieren von Mitarbeitern eigentlich nicht okay ist, ist klar, aber es ist genau so klar, dass Apple und andere Unternehmen wohl keine Wahl haben, wenn sie in Zukunft noch Geld verdienen wollen.

Wir normalen Menschen mögen kein Nazi Feelings. Apple ist tot !

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