Differential Privacy

Wird Apple zur Datenkrake?

Apple hat während der World Wide Developers Conference 2016 eine neue Technologie namens Differential Privacy angekündigt. Differential Privacy soll es Apple ermöglichen, seine Anwendungen weiter zu verbessern, indem es das Nutzungsverhalten analysiert. Hierbei werden große Mengen an Daten gesammelt. Gleichzeitig möchte Apple bei iOS 10 den Datenschutz der Nutzer nicht kompromittieren. Ein Sicherheitsexperte bezweifelt, ob dies gelingen kann.

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Apple möchte die Funktionen von iOS weiter personalisieren. Zusammen mit iOS 10 führt Apple deshalb Differential Privacy ein. Differential Privacy beschreibt Apples Absicht, sowohl anonymisierte Daten im großen Stil über das Nutzungsverhalten zu sammeln, während das Unternehmen dabei gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer wahren will.

Im Wesentlichen bedeutet dies, dass Apple – ganz ähnlich wie Google – die Daten der Nutzer sammelt, um daraus lernen und somit seine Dienste weiter verbessern zu können. Anders als bei Googles Diensten werden die aus den gesammelten Daten gewonnen Erkenntnisse aber nicht an Werbekunden weiterverkauft. Die Identitäten der einzelnen Nutzer sollen außerdem verschleiert werden, denn Apple will die Privatsphäre der Nutzer trotz der Datensammelei nicht beeinträchtigen. Dabei werden nicht nur die einzelnen Identitäten anonymisiert, sondern den individuellen Datensätzen auch „mathematisches Rauschen“ hinzugefügt, damit Nutzer nicht anhand eines bestimmten Verhaltens identifiziert werden können. Erst bei großer Menge an Daten sollen sich dann Muster herauskristallisieren, die Apple wiederrum dazu verwenden möchte, seine eigenen Dienste, beispielsweise QuickType oder Spotlight, zu verbessern.

iOS 10 Datenschutz: Kryptographie-Experte zweifelt an Differential Privacy

Matthew Green, Professor für Kryptographie an der Johns-Hopkins-Universität, hat jedoch Bedenken, ob Differential Privacy so funktionieren wird, wie Apple sich das vorstellt. Green zufolge hat noch niemand so eine Technologie im großen Stil umgesetzt. Einige vorläufige kleinere Versuche wären notwendig, um feststellen zu können, ob der Datenschutz der Nutzer überhaupt gewährleistet werden kann.

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Außerdem hängt die Datenschutzgarantie auch davon ab, welche Daten Apple genau sammeln möchte, wie die Daten gespeichert werden und wie Apple sie weiterverarbeitet. Denn Green zufolge gilt auch bei Apples Differential Privacy das Prinzip, dass die Ergebnisse ungenauer werden, je besser der Datenschutz ist und andersherum.

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13.06. 22:38: "Großes Plus: Der Datenschutz"
http://www.maclife.de/news/developers-developers-developers-siri-wwdc-2016-kommentar-10078975.html

16.06. 14:49: "Wird Apple zur Datenkrake?"
http://www.maclife.de/news/wird-apple-zur-datenkrake-10079061.html

Interessant, wie schnell das Fähnchen im Wind flattert...

Eric, das musste doch kommen!

Logisch, dass auf der Welt ein Professor im Mittelpunkt stehen möchte und mit seinem "Wissen" glänzen will. Wir nennen das Meinungsfreiheit und Freiheit der Wissenschaft.

Nur, was juckt uns das?

Alle schreien ständig Datenschutz. Google sammelt seit Jahren Daten. Auch auf dem iPhone. Ich benutze iOS und Android und bin überrascht wie viel Google weis was ich auf meinem iPhone mache. Gibt man im Safari auf dem iPhone ein Suchwort ein weis das der Chromebrowser auf meinem Androide auch. Absoluter Datenschutz gibt es nicht mehr. Wenn Apple zum Zweck der Produktverbesserung anonym Daten sammelt finde ich das ok. Wie soll Siri besser werden? Wie soll es jeden Dialekt in Deutschland verstehen können wenn keine Daten gesammelt werden sollen? Was glaubt man woher im Windows Zeitalter Microsoft wusste wieviel illegale Software auf dem Computer installiert war? Manche möchten in einer Welt leben die so seit Jahrzehnten nicht mehr existiert. Alle Firmen sammeln Daten wo sie nur können. Wichtig ist nur das es im Rahmen gehalten wird und genau geregelt wird was gesammelt werden darf. Das ist glaube ich sogar geregelt. Manche Daten müssen und sollen absolutes Tabu bleiben.

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