Serie: Die Hardware der Anderen

Test: Asus Chromebook Vibe CX34 Flip

Schneeweiß, verspielt und leistungsfähig: Asus legt mit dem Vibe CX34 Flip eines der derzeit attraktivsten Chromebook-Modelle vor. Vielleicht jedoch etwas zu früh. Denn das eigentliche Manko ist ein aktueller Vorstoß von Google.

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Weiße Laptops vermitteln immer etwas Edles, Erhabenes. Besonders in der Welt der Chromebooks. Denn das Pixelbook als Zenit bisherigen Chromebook-Schaffens war weiß. Und das derzeitige Topmodell im Markt, das HP Dragonfly Pro Chromebook, ist es ebenfalls. Wer also von einem weißen Chromebook Höchstleistungen erwartet, liegt meist richtig.

So auch beim Chromebook Vibe CX34 Flip (Modellbezeichnung: CX3401) von Asus. Selbst im zugeklappten Zustand vermittelt es angenehme Google-Vibes – was vornehmlich an den farblich abgesetzten Einschalt- und Lautstärketasten liegt: Google ließ so einmal seine Pixel-Smartphones hervorstechen. Beim Pixel 3 etwa ebenfalls mit der Akzentfarbe Orange.

Testergebnis
ProduktnameChromebook Vibe CX34 Flip (CX3401)
HerstellerAsus
Preisab 800 Euro
Webseitehttps://www.asus.de
Pro
  • hervorragender Bildschirm mit 144 Hertz, RGB-Tastatur, USI-Pen anbei, gute Lautsprecher, originäres Design
Contra
  • zu schwer für Tabletmodus, schlechte Webcam –  und daher keine Chromebook-Plus-Updates
Bewertung
2,3 gut

Google-iges Design

Ihre Fortsetzung findet diese Akzentuierung im Innenraum: In der ansonsten schiefergrauen Tastatur heben sich die WASD-Tasten im auffälligen Signal-Orange hervor. Auf der Handballenauflage finden sich zudem dezente Abstandshalter für das Display im selben Signalton. Ob notwendig oder nicht: Ein nettes kleines Detail ist es allemal.

Überhaupt wirkt das Vibe CX34 Flip sehr durchdacht und originär gestaltet. Asus hat nicht etwa nur ein anderes Chromebook-Modell wie das glücklose Vibe CX55 Flip mit besserem Innenleben neu aufgelegt oder gar einen Windows-PC-Laptop zum Chrome-OS-Rechner umgestrickt: Vielmehr hat das taiwanesische Unternehmen ein komplett neues Gerät entworfen und dabei viel Liebe fürs Detail bewiesen. Zwar liegt der Fokus dieses „Gaming-Chromebooks“ primär auf der Spielewelt, aber auch im Büro oder unterwegs ist es ein absoluter Hingucker, ohne sonderlich verspielt daherzukommen.

Zudem beweist das Vibe CX34 Flip wieder einmal: Ein hochwertig verarbeiteter Laptop muss nicht zwingend aus Metall sein. Was uns besonders gefällt: Die Oberfläche der verwendeten Hartplastik ist etwas stumpf und erinnert uns an die Haptik von Eierschale. Zudem: Sie zeigt sich äußerst resistent gegen Fingerabdrücke.

Das Asus-Chromebook wirkt solide und fast ein wenig bullig: Mit 2,1 Zentimetern Höhe im zugeklappten Zustand gehört es nicht zu den flachsten Laptops. Und mit einem Gewicht von knapp 1,8 Kilogramm auch nicht zu den leichtesten.

Das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip lässt sich auch als übergroßes Tablet nutzen – mit 2 Kilogramm „Lebendgewicht“ ist es für einen längeren Einsatz allerdings zu schwer.
Das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip lässt sich auch als übergroßes Tablet nutzen – mit 2 Kilogramm „Lebendgewicht“ ist es für einen längeren Einsatz allerdings zu schwer. (Bild: Asus)

Was den Zusatz „Flip“ etwas ad absurdum führt. Denn ein fast 2 Kilogramm schweres Notebook möchte wohl kaum jemand für längere Zeit auf dem Arm halten. Eben dafür bietet sich das in einem Winkel von vollen 360 Grad umklappbare Display aber an: Das Vibe CX34 Flip ist ein waschechter Convertible. Die Fähigkeit des Spagats lässt sich eben auch anders ausnutzen: im „Zeltmodus“ für den Netflix-Filmabend etwa oder für ein Cloud-Spielchen mit einem Trackpad, das für die Tastatur keine Verwendung hat. Zumal die für einen Laptop durchaus zu gefallen wissenden, nach unten abstrahlenden und vom US-Audiohersteller Harman Kardon stammenden Stereolautsprecher sich dann noch etwas mehr entfalten können – ein paar Millimeter mehr Raum im Gehäuse können also durchaus von Vorteil für die Auswahl der Hi-Fi-Treiber sein.

Wer ob des verbauten Kunststoffs immer noch Zweifel an der Stabilität des Chromebook Vibe CX34 Flip hegt, der sei beruhigt: Asus ließ sich diese mit einem US-Militärstandard zertifizieren. Das 360-Grad-Scharnier für die Rotation des Displays ist zudem aus Metall gefertigt und wirkt äußerst stabil. Fast ist es etwas zu fest gespannt: Der Laptop lässt sich nicht einhändig, geschweige denn mit einem Finger öffnen. Das ist nicht unbedingt wichtig, aber doch ein stilles Merkmal eines Premium-Geräts.

Als echter Convertible lässt sich das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip auch im Zelt- und Tabletmodus benutzen.
Als echter Convertible lässt sich das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip auch im Zelt- und Tabletmodus benutzen. (Bild: Asus)

Gut bestückt – aber leider kein 5K

Bleiben wir noch etwas an der perlweißen Außenhaut. An der Rück- und Unterseite unterbrechen Lüftungsschlitze das homogene Design. Zum hastigen Atmen neigt der Asus-Rechner trotz seiner in unserem Testmuster recht potenten Ausstattung mit einem zwölfkernigen (!) Core-i5-SoC der zwölften Generation allerdings nicht. Den Chromebook-Alltag aus Webbrowsing und Office-Aufgaben stemmt diese mehr als ausreichende Bestückung zumeist ohne Lüfter-„Seufzer“ – mit mehreren virtuellen Bildschirmen an einem UHD-Display. Und muss die Maschine doch mal Luft holen – etwa bei einer ressourcenfordernden Videokonferenz –, erfolgt dies äußerst dezent.

Sowieso hat Asus beim CX34 Flip nicht am falschen Ende gespart: Vom Core i3 bis hoch zum reinrassigen Core-i7-Modell bedient sich das taiwanesische Unternehmen fast der gesamten aktuellen Intel-Prozessorpalette – das erste (wenn wohl auch überflüssige) Core-i9-Chromebook steht hingegen weiter aus. Damit ist das Vibe in verschiedenen Preisklassen erhältlich: Die Core-i5-Variante listet etwa Amazon zum Zeitpunkt der Artikelerstellung online mit knapp 800 Euro – das klingt ob der gebotenen Gesamtausstattung inklusive einer 256 GB fassenden „echten“ NVMe-SSD fair! Dem i7-Topmodell (dann mit 16 GB RAM und 512 GB SSD) gibt Asus hingegen einen empfohlenen Verkaufspreis von 1.300 Euro mit auf den insbesondere in Europa noch recht spärlich besiedelten Markt der Oberklassen-Chromebooks – das soll erst einmal jemand bezahlen!

Angesichts dieser für ein Chromebook sicher nicht geringen Preise sind wir von den Schnittstellen etwas enttäuscht: Denn ja, mit zwei USB-C- und einem USB-A-Port sind die allgemeinen Anforderungen erfüllt – mehr aber auch nicht. Sprich: Thunderbolt-Schnittstellen – wie im preislich ähnlich angesiedelten Acer Chromebook Spin 714 – hätten wir dann doch gern gesehen. Immerhin: Das Asus Vibe CX34 Flip verfügt über einen HDMI-Monitoranschluss – gut, dass sich dieser wieder als Standard zu etablieren scheint. Hinzu kommt ein im Chromebook-Segment üblicher Micro-SD-Kartenslot.

Wie erwähnt, betrieben wir in unserem Langzeittest einen externen 4K-Monitor ohne Probleme. Da war aber auch Schluss: Bei einem 5K-Display kamen wir nicht über die UHD-Auflösungen hinaus. Da das Intel-Core-SoC aber 5K locker stemmen sollte, liegt das Problem wohl beim Chrome OS: Der Anschluss einer aktuellen HP Chromebox bewies, dass auch diese nichts über 4K kennt – Google sollte hier also zeitnah nachlegen.

Nur fast ein Plus

Wer obige Spezifikationen aufmerksam liest, merkt: Das Vibe CX34 Flip erfüllt alle Voraussetzungen für die neue Chromebook-Plus-Geräteklasse. Oder fast alle: Denn ausgerechnet bei der Webcam zeigt sich Asus überraschend knauserig: Auf eine Auflösung von 720p ist diese beschränkt; zudem rauscht sie bei nicht optimaler Belichtung schnell – einem derart ambitionierten Laptop wird sie schlichtweg nicht gerecht. Und so hat es das Gaming-Chromebook im Gegensatz zu seinem vermeintlich „seriöseren“ Geschwisterchen CM34 Flip nicht auf Googles Liste der Geräte geschafft, die nachträglich in den Genuss der Plus-Version von Chrome OS kommen. Das ist einerseits ärgerlich – immerhin lässt sich eine externe, bessere Webcam kostengünstig nachkaufen. Andererseits: Spezifikationen sind nun einmal bindend – auch wenn ein Gerät alle anderen Erfordernisse geradezu bravourös meistert. Es gilt somit: guter Anlauf, gute Technik – und doch die Latte marginal gerissen. Oder anders formuliert: am falschen Ende gespart, Asus!

Chromebook plus

„Chromebook Plus“ ist ein Gütesiegel, mit der sich ab sofort Geräte schmücken dürfen, die höheren Ansprüchen genügen sollen. Sprich: Neben leistungsstarken Prozessoren verfügen Plus-Geräte in erster Linie über mehr Arbeits- und Festspeicher.

Beim verwendeten SoC (System-on-a-Chip) legt Google die Latte für seine Partnerunternehmen entsprechend hoch: Die verbauten Intel-Core-i3- oder Core-i5-Systeme müssen den aktuellen zwölften oder 13. Produktgenerationen angehören. Im Falle eines AMD-Prozessors umfasst die Auswahl die Ryzen-5.000er oder -7000er-Serien. Auffällig: ARM-Chips finden sich leider nicht in den Spezifikationen.
Verfügen viele Chromebooks für Einsteiger:innen vielfach über nur 4 GB RAM, bieten Plus-Modelle mindestens 8 GB. Und müssen besonders Schulgeräte oft immer noch mit 64 GB Festspeicher auskommen, fassen Plus-Geräte 128 GB und mehr.

Bei der Anzeige passen sich die neuen Spezifikationen letztlich nur dem Markt an: Full-HD-Displays sind auch in der Chromebook-Mittelklasse längst Standard, eine Webcam ab 1.080p mit Rauschunterdrückung setzt sich hier ebenso schon länger durch.


Gaming-Bildschirm

Nicht gespart hat das taiwanesische Unternehmen definitiv am Bildschirm. Das 14-Zoll-Display kommt „Mac-like“ im 16-zu-10-Format daher und löst mit 1.920 mal 1.200 Bildpunkten auf. Weitaus interessanter ist die Bildwiederholfrequenz: Die beträgt satte 144 Hertz und eignet sich daher besonders für Spiele.

Da dieser Tester keine sonderlich große Spielernatur ist, betrachten wir das Chromebook Vibe CX34 Flip weitestgehend als hochkarätigen Office-Rechner. Und natürlich ist der flüssige Bildschirm auch bei der Arbeit ein absoluter Augenschmeichler. Asus beschränkt die hohe Bildwiederholfrequenz indes auf die Verwendung am Strom; nutzt du das CX34 Flip im Akkubetrieb, reduziert sich die Bildwiederholrate auf 60 Hertz, um die Batterie zu schonen.

Apropos: Die Batterielaufzeit ist als gut zu bezeichnen: Asus selbst gibt sie mit zehn Stunden an, im Akkutest von Crxprt 2, der verschiedene Medienformate abspielt, kamen wir bei einer fünfzigprozentigen Displayhelligkeit in unserem Test gar auf elf Stunden. Klar, dieser Wert ist stark von deinem persönlichen Nutzungsverhalten abhängig.

Clever: Das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip verbirgt einen USI-Eingabestift innerhalb seines Gehäuses – er ist so stets aufgeladen und griffbereit.
Clever: Das Asus Chromebook Vibe CX34 Flip verbirgt einen USI-Eingabestift innerhalb seines Gehäuses – er ist so stets aufgeladen und griffbereit. (Bild: Asus)

Das Touchdisplay reagiert auch im Tabletmodus schnell, allerdings wirkt es etwas stumpf. Was wiederum ein Vorteil bei der Verwendung eines USI-Eingabestifts ist – der erfreulicherweise beiliegt. Und zwar wie von Asus gewohnt in einer „Ladegarage“ innerhalb des Gehäuses. Dadurch gerät der 13,5 Zentimeter lange Stift natürlich nicht ergonomischer: Mit seinen Kanten liegt er nicht so gut in der Hand wie etwa ein konisch geformter Apple Pencil und eignet sich somit eher für den sporadischen Einsatz denn für das stundenlange Zeichnen am Display. Trotzdem: Er ist immer dabei und stets aufgeladen. Willst du einen komfortableren USI-1-Stift, empfehlen wir dir den „Penoval USI Stylus Pen“, der komplett mit einem rückseitigen digitalen „Radierer“ daherkommt.

Das glänzende Display des Vibe CX34 Flip ist mit 400 Candela pro Quadratmeter (Nits) erfreulich hell – das passt zu den sonstigen Daten. Laut Asus deckt es den sRGB-Farbraum vollständig ab.

Fast etwas altbacken wirken hingegen die Bildschirmränder: Von Asus als „Nanoedge-Display“ beworben, sind sie links und rechts mit knapp 0,8 Zentimetern doch relativ auffällig. Das hat im Tabletmodus jedoch durchaus Vorteile, bieten sie somit doch mehr Grifffläche. Trotzdem: Elegant geht anders.

Spieleplattform chromebook?

Auch nach der Einstellung seiner hauseigenen Spieleplattform Stadia bleibt Cloud-Gaming ein wichtiger Bestandteil von Googles Chromebook-Strategie. Der IT-Riese arbeitete daher mit verschiedenen Anbietern wie Acer, Asus und Lenovo zusammen, um speziell für das Cloud-Gaming optimierte Geräte anbieten zu können.

Gemeinsam ist allen bisher erhältlichen Modellen unter anderem eine potente Prozessorausstattung mit aktuellen Intel-Core-i3- und -i5-SoCs sowie hochauflösende Displays mit einer Bildwiederholrate von mindestens 120 Hertz und eine konfigurierbare RGB-Tastatur.
Mehr Informationen zu Gaming-Chromebooks findest du auf Googles Projektwebseite.

Ebenfalls interessant: Bereits seit Längerem arbeitet Valve an einer Portierung der Spieleplattform Steam für Chromebooks, die als eigener Container innerhalb des Betriebssystems Chrome OS laufen soll. Dank der Integration des Google Play Store funktionieren zudem zahlreiche Spiele für Android-Tablets und -Smartphones auf dem Chromebook.


Tastatur mit Überraschung

Eines der auffälligsten Merkmale des Vibe CX34 Flip ist ohne Zweifel die Tastatur. Zunächst stechen wie erwähnt die orangefarbenen WASD-Tasten hervor: Diese Akzentuierung weist abermals auf die Ausrichtung dieses Chromebooks auf den Spielemarkt hin – Spieler:innen von First-Person-Shootern steuern damit ihre Figuren über den Bildschirm.

Die restlichen Tasten sind grau – was hervorragend zum weißen Umfeld des Innenraums passt, jedoch ein Problem wiederbelebt, das sich bereits bei Asus-Modellen mit silberfarbenen Tastaturkappen wie dem Chromebook Flip C436 auftat: Bei Sonneneinstrahlung ist der Tastenaufdruck bei gleichzeitiger Hintergrundbeleuchtung aufgrund des unzureichenden Kontrasts schwer zu erkennen – du musst also immer wieder die Beleuchtung abschalten, wenn du bei Tageslicht arbeiten möchtest. Design geht hier klar vor Funktion – eigentlich eher ein Apple-Makel. Hinzu kommt, dass das Vibe CX34 Flip jedes Mal mit eingeschalteter Tastaturbeleuchtung neu startet und sich die Voreinstellung – anders als andere Chromebooks – aus unerfindlichen Gründen nicht merkt. Schade in diesem Zusammenhang: Asus verzichtet auf Extra-Funktionstasten für die Definition der Tastenhelligkeit – andere (wenige) Chromebooks liefern diese.

Asus gönnt seinem Gaming-Chromebook ein RGB-Keyboard – ganz ähnlich wie bei HPs Topmodell Dragonfly Pro kannst du es also in den Farben des Regenbogens selbst kolorieren.
Asus gönnt seinem Gaming-Chromebook ein RGB-Keyboard – ganz ähnlich wie bei HPs Topmodell Dragonfly Pro kannst du es also in den Farben des Regenbogens selbst kolorieren. (Bild: Asus)

Die Einstellung der Tastaturbeleuchtung macht allerdings Spaß: Asus gönnt seinem Gaming-Chromebook ein RGB-Keyboard – ganz ähnlich wie bei HPs Topmodell Dragonfly Pro kannst du es also in den Farben des Regenbogens selbst kolorieren. Google ergänzte die Gestaltungseinstellungen von Chrome OS um eine entsprechende Funktion. Im „Material You“-Design orientiert sich die Farbgebung wie bei einem Pixel-Smartphone sogar am gewählten Hintergrundbild und liefert so eine durchgängige Gesamterscheinung. Klar, du magst dies für Spielerei halten – besonders wenn du kein:e Gamer:in bist. Trotzdem: Mehr Individualisierung schafft mehr Identifikation – warum also nicht?

Alles in allem bietet die Chiclet-Tastatur ein gutes Tippgefühl und unterstreicht, dass Asus sein Gaming-Chromebook auch für ernsthaftes Arbeiten vorsieht. Die Tasten sind leicht angeraut und gewähren somit eine gute Führung. Auch lange Texte zu erstellen macht damit Spaß.

Ebenso überzeugen konnte uns das Touchpad. Es verzichtet auf Gorilla-Glas und setzt vielmehr auf eine Mylar-Beschichtung. Diese wirkt zunächst etwas stumpf, was in der Praxis jedoch zu einer exakten Auswahl von Bildschirminhalten beiträgt. Mit 13 mal 6,5 Zentimetern ist es zudem angemessen üppig ausgefallen. Der einzige Nachteil ist, dass das obere Drittel nicht auf Eingaben reagiert; lediglich die unteren zwei Drittel nehmen einen Klick an. Auch dies hat uns im Alltag aber nicht gestört.

Weitaus ärgerlicher: Asus verzichtet auf einen Fingerabdruckscanner zum Entsperren des Geräts. Das ist bei einem Laptop dieser Preisklasse ein Versäumnis. Google sollte dieses Merkmal in seinen Chromebook-Plus-Spezifikationen nachtragen.

Der Innenraum des gesamten Chromebooks erwärmt sich kaum bis gar nicht. Du musst also nicht etwa das „Grillen“ deiner Handflächen befürchten.

Ist das Vibe CX34 Flip dein Chromebook?

Ja, wenn du ein ausgezeichnetes Chromebook mit einer Menge eigenem Charakter suchst, dir ein HP Dragonfly Pro aber zu teuer ist. Die Verarbeitung ist erstklassig, das Display weiß auch Nicht-Gamer:innen glücklich zu machen. Die gebotenen Pferdestärken der zwölften Intel-Core-Prozessorgeneration versprechen in Verbindung mit dem federleichten Chrome OS auch in Jahren noch ausreichend für die wichtigsten Office- und Entertainment-Aufgaben zu sein; Google verspricht entsprechende Updates bis zum Juni 2032 – das ist eine Bank. Klar hätten Thunderbolt-4-Schnittstellen in dieser oberen Chromebook-Mittelklasse gern dabei sein können – den meisten Anwender:innen werden jedoch die angebotenen normalen USB-Schnittstellen ausreichen.

Ein dicker Wermutstropfen ist aber besonders mit Blick auf die schiere Prozessorpower die fehlende Aussicht auf die neuen, zusätzlichen Betriebssystemfunktionen der Chromebook-Plus-Spezifikationen. Ausgerechnet an etwas vermeintlich Zweitrangigem wie der Webcam scheitert das ansonsten qualifizierende Vibe CX34 Flip. Doch sollte Google daher eine Ausnahme machen? Zu Asus’ Verteidigung sei gesagt, dass das Unternehmen zum Zeitpunkt der Produktgestaltung wahrscheinlich noch nichts von Googles Plänen ahnte. Allerdings ist eine 720p-Webcam auch unabhängig davon für einen 2023 vorgestellten Laptop schlicht zu wenig. War die gerade übrig, Asus?

Trotzdem: Das Asus Vibe CX34 Flip ist eines der derzeit interessantesten Chromebooks. Kannst du auf die Plus-Features pfeifen, ist es eine echte Empfehlung – besonders in Europa, wo das HP Dragonfly Pro nicht erhältlich ist.

Ebenfalls in deine engere Auswahl aufnehmen solltest du das verwandte, jedoch etwas seriöser daherkommende Business-Chromebook Chromebook CM34 Flip mit seinem AMD-Ryzen-SoC. Oder soll es doch das edle weiße Design des Vibe CX34 Flip sein? Dann schau dir das brandneue Chromebook Plus CX34 (CX3402) (ohne Flip) an – es handelt sich zwar um einen klassischen Clamshell-Laptop, der jedoch alle Plus-Features schon mitbringt, die du beim Asus Vibe CX34 Flip (CX3401 – Augen auf beim Chromebook-Kauf!) schnell vermissen könntest. Die Preise starten zum bereits bei 550 Euro.