Urahnen-Betriebssystem

34 Jahre altes Lisa OS wird Open Source

Apple wird den Code des Betriebssystems und der Programme des Apple Lisa als Open Source veröffentlichen. Das 34 Jahre alte Betriebssystem konnte wiederhergestellt werden und wird 2018 veröffentlicht.

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Kein Witz: Al Kossow vom Computer History Museum hat Apples Betriebssystem Lisa OS und die dazugehörigen Programme des Lisa-Computers von Floppy Disks im Quellcode wiederherstellt und Apple zur Überprüfung geschickt. Apple will 2018 den Source-Code Open Source stellen. Das einzige, was wahrscheinlich nicht veröffentlicht werden kann, ist das American Heritage Wörterbuch für die Rechtschreibprüfung in LisaWrite.

LisaOS wurde 1983 vorgestellt und auf dem damals mit 10.000 US-Dollar unglaublich teuren Computer Apple Lisa verwendet. Das Betriebssystem war für seine Zeit extrem fortschrittlich, bot Multitasking und einen virtuellen Arbeitsspeicher. Leider krankte der Rechner an seinen sehr langsamen und unzuverlässigen Diskettenlaufwerken - und der hohe Preis tat sein übriges, um ihn nicht zum Erfolg werden zu lassen.

Lisa bot neben einem grafischen System für die Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Zeichenprogramm und einer Projektverwaltungssoftware sowie den textbasierten Workshop als Programmierumgebung. Zudem habe es einen Terminalemulator namens LisaTerminal.

Die Entwicklung von LisaOS und dem Lisa erweis sich für Apple als Sackgasse, aus der aber der Apple Macintosh hervorging, der wesentlich einfacher aufgebaut war. Auch das Macintosh System Software war kein Vergleich zu LisaOS, da es ohne Multitasking und virtuellen Speicher auskommen musste. Das klassische Mac OS kam 1984 auf den Markt.

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Bugfixing wäre wohl einem Großteil der User bedeutend lieber

Das Lisa OS war seiner Zeit weit voraus. Und das "unzuverlässige Disketten-LW" war de facto nicht so tragisch, schließlich gabe es ja auch die externe Festplatte - man glaubt gar nicht, wie weit die 5 MB (ja MB, nicht GB) reichten. Die Lisa hatte einen erheblich besseren, weil größeren Bildschirm als der Ur-Mac, die Tastatur war grandios und schließlich konnte man auch (nachdem es verfügbar war) auch Mac OS laufen lassen. Dazu wurde lediglich das Pixelverhältnis des Bildschirms per Taster angepasst. Die Lisa krankte an zwei Stellen, dem Preis und der Taktfrequenz von nur 4,7 MHz, statt der 8 MHz, die der Mac dann erreichte. Trotzdem war sie eine ernsthafte Maschine mit besserem Bildschirm als der Mac und wurde als "Mac XL" von Apple ja auch kurzzeitig angeboten.
Ich habe sie tatsächlich recht lange benutzt und als Schreibmaschine mit Kommunikationsfähigkeiten (DFUe per Modem, Bulletin BOards etc.) war sie klasse.
Dass das Lisa OS nun Open Source wirde, finde ich prima, denn es war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von PCs.

cool! ^^ hoffe dass dies der startschuss für ein frei weiterentwickeltes, frei verfügbares, aktuelles bt-programm auf grundlage von Lisa OS wird!

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