Diversität bei Apple

Chancengleichheit: So bunt ist Apple

Wie sieht es wirklich aus mit Vielfalt und Gleichstellung bei Apple? Wer sich heute für ein Produkt von Apple entscheidet, dem ist sicherlich auch bewusst, dass Apple ein Unternehmen ist, das seine soziale Verantwortung auch tatsächlich wahrnimmt und sich für Umweltschutz, Datensicherheit und Vielfalt am Arbeitsplatz einsetzt. Längst ist das Engagement für soziale und umweltpolitische Belange auch ein Markenzeichen des Unternehmens. Besonders Diversität und Inklusion sind eine Herzensangelegenheit von Apple – zumindest präsentiert sich das Unternehmen so der Öffentlichkeit.

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Auf seiner Webseite schreibt der Tech-Gigant: „Apple setzt sich als Arbeitgeber für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ein und engagiert sich für Inklusion und Vielfalt. Wir sorgen dafür, dass alle die gleichen Einstellungs- und Karrieremöglichkeiten erhalten“. Auch Denise Young Smith, Vize-Präsidentin für Personalmanagement weltweit bei Apple ist überzeugt von der Vielfalt. So schreibt sie: „Diversität ist mehr als ein Geschlecht oder eine ethnische Zugehörigkeit. Vielfalt steht stellvertretend für alle Menschen, alle Herkünfte und für alle Anschauungen. Diversität ist die gesamte menschliche Erfahrung“.

Aber wie schlägt Apple sich im Vergleich zu anderen großen Tech-Firmen aus dem Silicon Valley und haben Angehörige von ethnischen Minderheiten und Frauen wirklich gute berufliche Chancen? Eins vorweg, es stimmt: Apple macht Fortschritte bei der Diversität seiner Mitarbeiter. Der Anteil an weiblichen Mitarbeitern und an Angestellten, die einer ethnischen Minderheit angehören, ist in den letzten Jahren gestiegen. 2014 waren rund elf Prozent der us-amerikanischen Angestellten von Apple Hispanoamerikaner. Laut dem Technologie-Netzwerk „The Verge“ ist dies der höchste Anteil im Vergleich zu Apples Rivalen wie Google, Microsoft, Facebook, Twitter, Amazon und Intel. Der Durchschnitt bei den Unternehmen liegt nur bei mageren fünf Prozent. Hier also schlägt sich Apple gut. Das sieht, wenn es um andere ethnische Minderheiten geht, leider anders aus. Apples eigene Seite über Diversität im Unternehmen weist einen der geringsten prozentualen Anteile an Angestellten mit asiatischer Herkunft aus im Vergleich zu allen untersuchten Unternehmen auf. Lediglich fünfzehn Prozent der Belegschaft haben asiatische Wurzeln. Der Durchschnitt bei den großen Tech-Unternehmen lag bei 16 Prozent. Apple belegt mit 8 Prozent den zweiten Platz, was den Anteil an afroamerikanischen Mitarbeitern betrifft. Der Durchschnitt beträgt nur vier Prozent. Weit voraus ist hier Amazon mit einem Anteil von 15 Prozent aller Angestellten.

Perfekte Bewertung für Apple für die Gleichstellung am Arbeitsplatz.
Perfekte Bewertung für Apple für die Gleichstellung am Arbeitsplatz. (Bild: Apple)

Geschlechtergleichgewicht

Was die Beschäftigung von ethnischen Minderheiten angeht, ist Apple auf dem richtigen Weg. Doch wie sieht es aus beim Gleichgewicht der Geschlechter? Hier kommt darauf an, welche Ebene des Unternehmen man sich ansieht. Im Bericht über berufliche Chancengleichheit von 2015 lässt sich nachlesen, dass rund 70 Prozent der amerikanischen Angestellten Männer sind. Die Geschlechterverteilung bei Apple in den USA ist fast die gleiche wie bei Apple weltweit gesehen. Hier beträgt der Anteil Männer zu Frauen 69 zu 31 Prozent. Wie fast jedes Tech-Unternehmen im Silicon Valley ist der Anteil an Männern an der Belegschaft wesentlich höher als er sich in der Gesamtbevölkerung widerspiegelt. Das ist das Bild, wenn man sich Apple insgesamt auf allen Ebenen zusammen anschaut. Wie aber sieht mit der Geschlechterverteilung aus, wenn man sich Apple genauer ansieht? Jobs bei Apple, die im weitesten Sinne mit Technik zu tun haben, sind zu 79 Prozent mit Männern besetzt, während andere Jobs ein wenig besser dastehen mit 63 Prozent Männern. Das gilt auch für Führungspositionen bei Apple, von denen nur 28 Prozent von Frauen besetzt sind. Dennoch ist dies nicht der schlechteste Wert im Silicon Valley. Ein gerechtes Geschlechtergleichgewicht ist also ein Thema, das die gesamte Tech-Industrie in den USA beschäftigt, nicht nur Apple.

Volle Punktzahl für Apple

Apple stellt mehr Angehörige von Minderheiten ein.
Apple stellt mehr Angehörige von Minderheiten ein. (Bild: Apple)

Dennoch, es gibt auch gute Nachrichten für weibliche Apple-Angestellte. Auch wenn sich Apples Belegschaft nicht vielfältiger als die anderer Tech-Unternehmen präsentiert, gibt es doch einen Bereich, in dem Apple einen Vorsprung hat. Forbes berichtet, dass Apple bei einer Umfrage über Tech-Unternehmen in einer Umfrage einer Job-Bewertungsseite auf dem ersten Platz gelandet ist. 20.000 Mitarbeiterinnen von großen Tech-Firmen wurde gefragt, ob sie sich gleich behandelt fühlen. 75 Prozent der Apple-Mitarbeiterinnen und 78 Prozent empfehlen Apple als Arbeitgeber. Positives gib es auch zu berichten, wenn es um Mitarbeiter bei Apple geht, die einer sexuellen Minderheit angehören. Apple erhielt die volle Punktzahl im „Human Rights Campaign Corporate Equality Index“, der das Engagement großer Firmen bezogen auf die Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen und Transgender-Mitarbeitern untersucht. Hier steht Apple allerdings nicht allein, rund 400 Unternehmen erhielten die selbe Punktzahl. Apple unternimmt auch Schritte, um seine anderen Ziele zu erreichen. Beispielsweise, indem im vergangen Jahr 66 Prozent mehr Hispanoamerikaner eingestellt wurden. Trotzdem ist es, wie Apple-CEO Tim Cook feststellte, noch ein weiter Weg bis hin zur vollen Vielfalt und Gleichstellung bei Apple.

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Das Thema "Altersdiskriminierung" wird offenbar wohlweislich verschwiegen,
auch bei Apple darf man nicht 50+ sein:

http://www.nytimes.com/2016/09/04/opinion/sunday/youre-how-old-well-be-in-touch.html?_r=2

Das wäre ja Kritik an Apple und die ist hier unerwünscht.
Stattdessen streut man lieber Sachen wie "Volle Punktzahl für Apple" ein. Hat nichts mit dem Artikel zu tun, deckt aber den Bedarf an Lobhudelei.

Ein soziales Unternehmen zahlt auch Steuern, damit der Staat soziale Einrichtungen unterhalten kann. Von daher kann Apple ganz sicher nicht als ein soziales Unternehmen bezeichnet werden. Welches aus Steuergründen 2 Länder (USA, Irland) gegeneinander ausspielt. Herzlichen Glückwunsch Herr Cook!

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