Den eigenen Saft abgedreht

Wolf im Schafspelz: BlackBerry-Patch spioniert Anwender aus

Oft gescholten wurde Apple für die genaue Prüfung der Programme, die für das iPhone freigegeben werden. Was ohne eine derartige Prüfung passieren kann, haben gerade die Kunden des in den Vereinigten Arabischen Emiraten führenden Mobilfunkanbieters Etilsalat erfahren. Ein Performance-Patch für den Blackberry stellte sich als Schnüffelware heraus.

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Wie heise.de berichtete, verteilte das Unternehmen an seine rund 100.000 Kunden, die einen Blackberry nutzen, einen Patch, der dessen Performance verbessern sollte. Stattdessen sank die Laufzeit des Smartphones im Akkubetrieb dadurch rapide auf lediglich eine Stunde.

Doch es kam noch schlimmer. Nachdem die Verteilung des Patches gestoppt wurde, zeigte sich im Nachhinein, dass der Patch eine ganz andere Funktion hatte: Der Provider wäre damit in der Lage, sämtliche über den Blackberry versendeten E-Mails mitzuschneiden. Normalerweise hat ein Provider auf die mit dem Blackberry verfassten E-Mails keinen Zugriff, da deren Transport verschlüsselt über externe Server läuft.

Der von Etilsalat ausgegebene Patch hat sich allerdings selbst den Saft abgedreht. Indem sich alle Blackberries gleichzeitig mit einem Registrierungsserver verbinden wollten, war dieser völlig überlastet. Die Folge: Der Patch versuchte permanent, eine Verbindung aufzubauen, so dass dem Blackberry allzu bald der Strom ausging.  

Als Hersteller des Patches wird das kalifornische Unternehmen SS8 vermutet, Marktführer für Anwendungen elektronischer Überwachung.

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Na so eine Frechheit hab ich ja noch nie gehört!

hammerhart

Wie dumm sind die eigentlich???
Haben die noch nie eine Netzwerkapplikation geschrieben? Sowas weiß man doch, dass die alle gleichzeitig auf den Server zugreifen, wenn keine speziellen Vorkehrungen getroffen werden.

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