Auf der CES 2009 vorgestellt

Digitale Sofortbildkamera von Polaroid für 199 US-Dollar

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt: So könnte sich gleich in doppelter Weise beschreiben lassen, was überraschte Besucher auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas am Stand des ehemals großen Sofortbildkameraherstellers Polaroid erblicken konnten.

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Denn obwohl das Unternehmen letzten Monat Insolvenz angemeldet hatte, ist es nicht nur mit einem üppigen Stand vertreten, sondern transferiert ganz nebenbei die alte Sofortbildtechnik ins Digitalzeitalter.

Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, in denen Polaroid-Kameras auf allen Parties und Feiern vertreten waren. "Lächeln!" hieß es, ein Blitz folgte, wenige Sekunden später spie die Kamera lautstark summend das Foto aus. Obwohl überhaupt nicht nötig, ja, bisweilen sogar schädlich, schüttelten nahezu alle Polaroid-Fotografen das Bild viele Sekunden lang, bis wie von Geisterhand auf der glänzend-schwarzen Folie die vom Blitzlicht überraschten Familienmitglieder erschienen.

Perfekt wurden die Bilder nie, aber sie waren sofort entwickelt und damit der Hit einer jeden Party. Dann jedoch kam die Digitalfotografie auf und das Bilderschütteln verwandelte sich in ein gemeinsames Betrachten des Kamera-Displays. Zwar nicht physisch, aber wenigstens digital auf dem Bildschirm ließen sich Fotos fortan betrachten, ohne dass es teurer Sofortbildkartuschen bedurfte. Doch so ganz ließ sich der Glanz der alten Instant-Fotos damit nie reproduzieren.

Das könnte sich nun ändern: Die auf der CES 2009 vorgestellte Polaroid-PoGo-Kamera kombiniert eine Digitalkamera (mit im einzelnen noch unbekannten Spezifikationen) und einen Sofortbilddrucker in einem Gehäuse, das in der Größe an die Digitalkameras des vorletzten Jahres erinnert. Dafür speit der eingebaute Thermosublimationsdrucker in rund einer Minute ein fertiges Bild aus, das zuvor mit der Kamera auf den internen Speicher oder eine SD-Speicherkarte aufgenommen wurde.

Ab März verfügbar, soll die Kamera 199 US-Dollar kosten. 10 Blatt ZINK-Sofortbildpapier inklusive Farbkartusche sollen mit 5 US-Dollar zu Buche schlagen, größere Mengen mit entsprechendem Rabatt vertrieben werden. Ob die Party-Fotografen von heute nach der langen Pause der Sofortbildtechnik das neue Modell annehmen werden, muss sich aber erst noch zeigen. Sollte Polaroid Erfolg vergönnt sein, könnte es aber mit der Auferstehung klappen. Denn alte Not gilt es im Insolvenzverfahren zu zwingen und man zwingt sie in der heutigen Zeit wohl am besten digital.

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